"Wir treten füreinander ein und lassen uns durch solche Herabwürdigung einer religiösen Tradition nicht auseinanderdividieren", so die Vertreter der Religionsgemeinschaften zum Vandalismusakt.
"Wir treten füreinander ein und lassen uns durch solche Herabwürdigung einer religiösen Tradition nicht auseinanderdividieren", so die Vertreter der Religionsgemeinschaften zum Vandalismusakt.
In der Seestadt Aspern in Wien wurde erneut mutwillig die jüdische Fahne am Campus der Religionen zerstört. Der Vandalismusakt ereignete sich in den vergangenen Tagen, die zuständigen Behörden ermitteln. Alle anderen Fahnen der insgesamt acht Religionsgemeinschaften blieben unbehelligt.
Zum Ereignis gibt der Verein "Campus der Religionen" folgende Stellungnahme ab:
"Als Vertreter der acht Religionsgemeinschaften, die sich im Verein "Campus der Religionen" zusammengeschlossen haben, sind wir sehr betroffen über den neuerlichen Vandalismusakt am Gelände der Seestadt Aspern.
Eine derartige Schmähung und Herabwürdigung können und werden wir im Einklang mit den Verantwortlichen der Stadt Wien nicht dulden.
Wir halten daher fest:
1. Wenn eine Religion unter uns angegriffen wird, sind alle angegriffen.
2. Wir verurteilen jede Form von Antisemitismus - in Wort oder symbolisch gesetzter Tat.
3. Wir treten füreinander ein und lassen uns durch solche Herabwürdigung einer religiösen Tradition nicht auseinanderdividieren.
4. Gerade durch unsere Klarheit eines Miteinanders suchen wir einen sozialen Frieden für Österreich und für Wien, der über solche Geschehnisse hinausweist.
Trotz verstärkter Beobachtung ist es wieder zu einer Beschädigung einer Fahne am Baufeld in der Seestadt Aspern gekommen. Da dies allerdings nicht unbeobachtet blieb und auf sozialen Medien Bilder entstanden sind, hoffen wir einerseits auf eine rechtmäßige Aufarbeitung.
Andererseits setzen wir auch auf das Gespräch mit den mutmaßlichen Verantwortlichen dieser Verletzung religiösen und sozialen Friedens in unserer österreichischen Gesellschaft. Wir wollen auch ihnen zeigen, dass wir für eine Aussprache offen sind und bereit sind, ihnen die Hand zu reichen."
Im neu entstehenden Wiener Stadtviertel Seestadt im 22. Gemeindebezirk sollen Wohnraum für 25.000 Menschen und Arbeits- sowie Ausbildungsplätze für 20.000 Menschen entstehen. Mitten in der Seestadt ist ein Grundstück für die Präsenz der verschiedenen Religionsgemeinschaften vorgesehen – der Campus der Religionen. Beteiligt sind an diesem Projekt die katholische, evangelische, orthodoxe und altkatholische Kirche sowie die Israelitische Kultusgemeinde, die Islamische Glaubensgemeinschaft, die Buddhistische Religionsgemeinschaft sowie die Gemeine der Sikhs. Mehr Informationen unter www.campus-der-religionen.at.