Weihbischof Stephan Turnovszky: „Meine Sehnsucht wäre, dass Menschen sagen: Ich erlebe in der Kirche einen Mehrwert und ich bin bereit, auch eine Solidaritätsgabe zu geben, damit auch andere Menschen das erleben können.“
Weihbischof Stephan Turnovszky: „Meine Sehnsucht wäre, dass Menschen sagen: Ich erlebe in der Kirche einen Mehrwert und ich bin bereit, auch eine Solidaritätsgabe zu geben, damit auch andere Menschen das erleben können.“
Weihbischof Stephan Turnovszky in neuem Video auf dem YouTube-Kanal der Erzdiözese Wien zum komplexen Entfremdungsprozess von Kirche und kirchlicher Verkündigung: Wie kann die Kirche heute den „Mehrwert Kirche und Glaube“ plausibel machen?
In einem neuen Video auf dem Youtube-Kanal der Erzdiözese Wien geht Weihbischof Turnovszky der Frage nach, warum so viele Menschen den erheblichen Nutzen der Kirche für ihr eigenes Leben nicht (mehr) sehen und wie dies letztlich, ausgelöst durch unterschiedliche Anlässe, zu Kirchenaustritten führt.
Turnovszky analysiert die verschiedenen Gründe, die Menschen dazu bewegen, die Kirche zu verlassen und unterscheidet zwischen von der Kirche nicht beeinflussbaren und beeinflussbaren Faktoren. Er diagnostiziert etwa eine weit verbreitete Skepsis gegenüber Institutionen, allgemeine Schnelllebigkeit und Bindungslosigkeit. Er sieht aber auch die Kirche gefordert, sich den weit verbreiteten Vorbehalten und dem Vorwurf der unzeitgemäßen Positionen zu stellen. Das falle der Kirche „wesenhaft schwer“, dennoch: Nicht alles, was Tradition ist, ist erhaltenswert. Gleichzeitig steht nicht alles, was nicht mehr als Wert verstanden wird, zur Disposition. Der Wiener Weihbischof verweist auf den von Papst Franziskus ausgerufenen synodalen Weg, zu dem die Haltung der Unterscheidung gehört: „Was ist zu behalten? Was ist zu ändern? Was kommt aus Lust und Laune von Menschen, die einfach Sehnsucht nach Abwechslung haben oder nach Modernität haben oder nach Sicherheit haben? Und was kommt wirklich aus dem Willen Gottes, der die Kirche immer wieder von innen her auch erneuert?“
Im Zusammenhang mit dem Kirchenaustritt häufig genannt ist die Frage des Kirchenbeitrags. Für viele ist eine Zahlungsaufforderung Anlass, einen langjährigen Prozess der Entfernung von kirchlichen Leben auch amtlich zum machen. Zu bedenken gibt der Weihbischof, dass die Frage der Finanzierung sich schon im Evangelium findet. Auch Jesus hatte Menschen, die seine Verkündigungstätigkeit materiell unterstützten. Die ersten Christen entwickelten Formen gegenseitiger Unterstützung und Finanzierung. Auch kirchliches Wirken und Leben brauchen einen Finanzplan. Die Frage, wie das konkret gestaltet wird, ist immer wieder neu zu überlegen. Turnovszky spannt einen Bogen zum Ausgangspunkt „Mehrwert Glaube“: „Meine Sehnsucht wäre, dass Menschen sagen: Ich erlebe in der Kirche einen Mehrwert und ich bin bereit, auch eine Solidaritätsgabe zu geben, damit auch andere Menschen das erleben können.“