"Am 24. März 1980 wurde Oscar Romero während der Messe am Altar erschossen. Heute ist Oscar Romero für viele der Bischof der Armen, der Apostel der Menschenrechte", so Kardinal Christoph Schönborn.
"Am 24. März 1980 wurde Oscar Romero während der Messe am Altar erschossen. Heute ist Oscar Romero für viele der Bischof der Armen, der Apostel der Menschenrechte", so Kardinal Christoph Schönborn.
"Antworten" von Kardinal Christoph Schönborn, in der Zeitung Heute, am Freitag, 18. August 2017.
Sein Name ist in ganz Lateinamerika ein Begriff: Oscar Romero. Diese Woche hätte er seinen 100. Geburtstag. Am 24. März 1980 wurde er während der Messe am Altar erschossen. Der Täter entkam. Bis heute wurde niemand dafür zur Rechenschaft gezogen.
Wer war Oscar Romero? 1977 wurde er Erzbischof von El Salvador. Er galt als eher konservativ und unpolitisch. Doch bald merkte er: Beten allein hilft nicht in einem Land, in dem die Armen systematisch erniedrigt und ausgebeutet werden. Priester, die sich auf die Seite der Armen und Rechtlosen stellten, wurden umgebracht.
Romero begann offen zu reden. Er verlas Listen von Verschwundenen und Ermordeten. Er kritisierte die Ausbeuter der Armen als soziale Sünder. Man warf ihm vor, er sei ein Kommunist. Er berief sich einfach auf das Evangelium, auf das Beispiel Jesu. So wurde er zur Stimme der Armen in seinem leidgeprüften Land.
Heute ist Oscar Romero für viele der Bischof der Armen, der Apostel der Menschenrechte. Er gehört zu diesen großen Gestalten, die ohne Macht und ohne Waffen, nur durch ihr Zeugnis die Welt verändert haben. Für viele ist er schon jetzt ein großer Heiliger.
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