Von 1757 bis 1803 war Migazzi Erzbischof der Erzdiözese Wien.
Von 1757 bis 1803 war Migazzi Erzbischof der Erzdiözese Wien.
Segnung in Vac.
Kardinal Christoph Schönborn hat am Samstag, 2. September 2017 in der ungarischen Bischofsstadt Vac eine Statue von Kardinal Christoph Anton von Migazzi (1714-1803) enthüllt und gesegnet. Die Statue steht auf dem Platz vor dem Bischofspalais. Migazzi war 1756 zunächst zum Erzbischof von Vac ernannt worden. Von 1757 bis 1803 war er dann Erzbischof von Wien und in den Jahren 1762 bis 1785 Administrator in Vac, wo er u.a. das Bischofspalais bauen ließ. Seine Initiativen trugen wesentlich zur heutigen Stadtarchitektur bei.
An der Festmesse mit Kardinal Schönborn in der Kathedrale nahmen unter anderem Bence Retvari, Parlamentarischer Staatsekretär des Kultusministeriums (EMMI), Attila Fördös, Bürgermeister von Vac, Vertreter der Migazzi-Stiftung, Angehörige der Familie Migazzi und Mitglieder des Ordens der Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem teil. Konzelebrant war Diözesanbischof Miklos Beer.
Christoph Bartholomäus Anton Graf von Migazzi wurde am 14. Oktober 1714 in Trient geboren. Er studierte in Rom am Collegium Germanicum und wurde nach der Priesterweihe zunächst Kanoniker in Brixen und Trient. 1745 wurde er Richter am Obersten Gerichtshof des Vatikans, der Römischen Rota. 1751 wurde er Koadjutor von Mecheln und Titularerzbischof von Cartagine, diente Kaiserin Maria Theresia als Gesandter in Madrid, erhielt 1756 vom Papst den Titel Erzbischof und wurde zum Bischof von Vac ernannt. 1757 wurde er Erzbischof von Wien; die Diözese Vac leitete er bis 1785 als Administrator.
Bald nach seiner Amtseinführung als Wiener Erzbischof gründete Migazzi 1758 das Wiener Priesterseminar. 1760 wurde er Präsident der Studienhofkommission, die von Maria Theresia zur Unterrichtsreform gegründet worden war. 1761 erfolgte die Kardinalsernennung durch Papst Clemens XII. mit der Titelkirche Santi Quattro Coronati.
In Migazzis Amtszeit erreichte die Erzdiözese Wien ihre heutige Ausdehnung. 1783 erhielt Wien Pfarren östlich von Wien aus der Diözese Györ/Raab, 1784 kamen die Pfarren des Viertels unter dem Manhartsberg (Weinviertel) dazu, und 1785 schließlich die Südregion, die davor zur Diözese Wiener Neustadt gehört hatte.
Migazzi starb am 14. April 1803 in Wien. Er wurde in der Bischofsgruft des Wiener Stephansdoms beigesetzt. 1894 wurde in Wien-Meidling (12. Bezirk) der Migazziplatz nach ihm benannt.
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