Die Kathedrale Notre-Dame in Paris
Die Geschichte der auf der Seine-Insel Île de la Cité im Herzen von Paris gelegenen Kathedrale reicht bis ins Jahr 1163 zurück, als der Bau unter Bischof Maurice de Sully begann. Vier Bauphasen und 200 Jahre vergingen allerdings bis zu seiner Fertigstellung.
Die Dimensionen der im gotischen Stil konstruierten und der Jungfrau Maria geweihten Kirche mit ihren beiden majestätischen Türmen sind gewaltig: 127 Meter lang, 40 Meter breit und bis zu 33 Meter hoch. Die beiden Türme sind 69 Meter hoch, der Dachreiter - jener kleinere Turm in der Mitte der Kathedrale, der zuerst eingestürzt ist, war 96 Meter hoch.
Später stand der Bau im Mittelpunkt markanter Ereignisse: Hier wurde 1572 die „Pariser Bluthochzeit“ geschlossen: die Ehe des Hugenottenführers Heinrich von Navarra (später Heinrich IV.) mit der katholischen Margarete von Valois war
Anlass zur mörderischen Bartholomäus-Nacht.
Die Französische Revolution machte die Kathedrale nach Verwüstungen und Plünderungen zum „Tempel der Vernunft“ – und später zum Weinlager. Die enthaupteten steinernen Könige über den Hauptportalen ließ erst Viollet-le-Duc restaurieren.
1804 setzte sich Napoleon I. in der Kathedr ale selbst die Kaiserkrone auf und ließ sich erst danach vom Papst weihen. In unserem Jahrhundert erklang nach der Befreiung von Paris im Zweiten Weltkrieg in Notre-Dame das feierliche „Te Deum“.
Sie zählt seit 1979 zum Weltkulturerbe der Unesco und wird jährlich von 13 Millionen Touristen aus aller Welt besucht.
Maga. Elena Holzhausen
ist Diözesankonservatorin und
leitet das Referat für Kunst und Denkmalpflege der Erzdiözese Wien
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