Mailberg: „Marienkasel“ mit aufgesticktem Bild der Gottesmutter.
Mailberg: „Marienkasel“ mit aufgesticktem Bild der Gottesmutter.
Drei kulturgeschichtlich bedeutende Projekte lassen Mailberg zum doppelten Jubiläum neu aufleben.
Im Jahr 2015 feiern Mailberg (Dekanat Haugsdorf) und seine Kirchen gleich zwei besondere Jubiläen:
Vor 960 Jahren, also im Jahr 1055, wurde Mailberg erstmals urkundlich erwähnt, und vor 450 Jahren, am 8. September 1565, bewährten sich die Ordensritter auf Malta als Schutzschild Europas: Die Übermacht der türkischen Flotte musste kapitulieren und abziehen.
Zu diesem Anlass plante die Pfarre Mailberg ein Projekt, bei dem österreichisches Kulturgut auf drei Arten erhalten werden soll: Zuerst wurden zwei verschiedene Kaseln (Messkleider) restauriert.
Das wären die barocke „Venezianische Kasel“ aus dem 18. oder 19. Jahrhundert sowie die „Marienkasel“. Diese wird in Mailberg besonders geschätzt, da sie die einzige ist, die ein aufgesticktes Bild der Gottesmutter trägt.
Bei der Restaurierung wurde der Stoff des Messkleides erneuert und nur der Vorderstab, der Kreuzstab und das Marienbild original wieder aufgebracht.
Außerdem wurde die gotische Kunigundenkirche aus dem 15. Jahrhundert neu gestaltet. Damit der kleine, zweischiffige Raum größer und lichter wirkt und man ihn vielfältiger für Hochzeiten, Konzerte, Ausstellungen etc. von Mai bis Oktober nutzen kann, wurden die alten, dunklen Holzbänke durch neue, mobile Sitzgelegenheiten ersetzt, eine Abstellnische eingerichtet und der Bodenbelag erneuert.
Das dritte Projekt beinhaltet das Anschaffen neuer, stimmiger Glocken für den Glockenturm im „Kirchgarten“ des Schlosses.
Es war ein besonderes Anliegen der Mailberger, dass die zwei kleineren Stahlglocken, die im Klang gar nicht zu der großen bronzenen Mailberger „Sau-Glocke“ passen, ersetzt werden. Der Guss der neuen Glocken erfolgte am 22. Mai durch den Glockengießerbetrieb „Grassmayr“. Der Glockenklang soll ein Zeichen für alle sein und ein Hinweis auf eine bessere Welt.
Am Hochfest Mariä Himmelfahrt werden die restaurierten Messkleider bei der Festmesse mit Weihbischof Stephan Turnovszky (10 Uhr) das erste Mal getragen und bei einer Glockenweihe zuvor (um 9.30 Uhr) werden die beiden neuen Glocken mit den Namen „St. Johannes der Täufer – Rufe“ und „St. Gabriel – Verkünde“ geweiht.
Zur Marienvesper um 15 Uhr werden die neue Glocken erstmals läuten. Eine Ausstellung in der Kunigundenkirche wird die schönsten Stücke der Mailberger Sakristei präsentieren.