Papst Franziskus bittet die Franziskaner-Familie, ihr Herz „den Leprakranken der heutigen Zeit“ zu öffnen. Am Donnerstag, 23. November 2017 traf er 400 Mitglieder der Gemeinschaft bei einer Audienz in der vatikanischen Sala Clementina.
Papst Franziskus bittet die Franziskaner-Familie, ihr Herz „den Leprakranken der heutigen Zeit“ zu öffnen. Am Donnerstag, 23. November 2017 traf er 400 Mitglieder der Gemeinschaft bei einer Audienz in der vatikanischen Sala Clementina.
Obdachlose, Arbeitslose, unzureichend versorgte Kranke, verlassene Alte, misshandelte Frauen und Migranten im Blick haben.
Papst Franziskus hat die franziskanischen Orden zu radikalem Einsatz für Arme und für die Schöpfung aufgerufen. Als "Minderbrüder" sollten sie nach der Weisung ihres Gründers, des heiligen Franz von Assisi (1181/82-2016), nichts für sich behalten und ihr Leben mit den Ausgegrenzten teilen, sagte er bei einem Treffen mit Franziskanern, Minoriten und Kapuzinern sowie den Ordensgemeinschaften im Verbund der "Franziskanischen Familie" (Regulierte Dritte Orden) am Donnerstag, 23. Nov. 2017. Dabei verwies der Papst auch auf die Verbindung "zwischen Wirtschaft, Entwicklung, Sorge für die Schöpfung und der 'Option für die Armen'".
Jedes Ordensmitglied solle den persönlichen Lebensstil einer Gewissensprüfung unterziehen, sagte der Papst. Franz von Assisi habe seine Forderung nach Besitzlosigkeit verbunden mit dem Appell, die Brüder sollten "sich freuen, wenn sie mit gewöhnlichen und verachteten Leuten verkehren, mit Armen und Schwachen und Aussätzigen und Bettlern am Wege".
Das Engagement für die Ausgeschlossenen und Zurückgesetzten dürfe nie aus einer Haltung der Überlegenheit geschehen; die Ordensleute sollten sich bewusst sein, dass sie nur zurückgäben, was sie ihrerseits umsonst empfangen hätten, so Franziskus. Besonders rief er sie zu einer einladenden Haltung gegenüber Obdachlosen, Arbeitslosen, unzureichend versorgten Kranken, verlassenen Alten, misshandelten Frauen und Migranten auf. "Umarmt die Aussätzigen unserer Zeit", so der Papst.
Zugleich lud er die Franziskaner ein, sich wie ihr Ordensgründer besonders um die Schöpfung zu sorgen. Die Natur rebelliere, weil sie sich misshandelt fühle, sagte der Papst. Das Engagement für die Umwelt müsse "jedes wirtschaftliche Kalkül oder irrationale Romantik" hinter sich lassen. Stattdessen gelte es die "enge Beziehung zwischen den Armen und der Fragilität des Planeten" im Blick zu behalten, so Franziskus.