In einem Gottesdienst mit fast einer halben Million Menschen hat Papst Franziskus am Dienstag, 16. Jänner 2018, die Chilenen zum weiteren friedvollen Aufbau ihres Landes aufgerufen.
In einem Gottesdienst mit fast einer halben Million Menschen hat Papst Franziskus am Dienstag, 16. Jänner 2018, die Chilenen zum weiteren friedvollen Aufbau ihres Landes aufgerufen.
Appell bei großer Freiluftmesse in Park der Hauptstadt Santiago: Arbeiter des Friedens machen ihre Hände dafür schmutzig, dass andere in Frieden leben können. Jeden Menschen als Mensch behandeln.
In einem Gottesdienst mit fast einer halben Million Menschen hat Papst Franziskus die Chilenen zum weiteren friedvollen Aufbau ihres Landes aufgerufen. "Selig seid ihr, die ihr (...) kämpft und arbeitet für dieses neue Chile", sagte er am Dienstagvormittag (Ortszeit), 16. Jänner 2017 mit Verweis auf die Bergpredigt Jesu. Es gelte, sich "die Hände schmutzig zu machen und dafür zu arbeiten, dass andere in Frieden leben können". In seiner Predigt im O'Higgins-Park von Santiago zitierte Franziskus auch den früheren Erzbischof von Santiago, Kardinal Raul Silva (1907-1999): "Wenn du den Frieden willst, arbeite für die Gerechtigkeit."
Die Gerechtigkeit sei aber mehr als die Aufforderung, nicht zu stehlen; vielmehr verlange sie, "dass jeder Mensch als Mensch behandelt wird". Damit könne man Frieden quasi "auf einen Schlag säen", so Franziskus, und zwar "durch Nähe, durch Verbundenheit". Dabei wüssten "die Arbeiter des Friedens", dass sie oftmals "große oder subtile Engherzigkeit oder Machtstreben" zu überwinden hätten. Gleichzeitig kritisierte Franziskus in seiner Predigt Resignation und lähmende Bewegungslosigkeit sowie Flucht vor Problemen.
Zu dem Gottesdienst in Chiles zweitgrößtem öffentlichen Park im Zentrum der Hauptstadt waren teils beträchtliche Pilgergruppen auch aus anderen Ländern Lateinamerikas angereist. Viele Menschen hatten seit den ersten Stunden des Tages gewartet oder gar auf dem Gelände übernachtet. Der Gottesdienst war die erste Papstmesse seit der Seligsprechung der in Chile verehrten Teresa de Jesus de los Andes (1900-1920) an gleicher Stelle durch Papst Johannes Paul II. (1978-2005) im Jahr 1987.
Von seinen ersten Terminen des Tages - einer Ansprache vor Politikern und Diplomaten sowie einem 25-minütigen Gespräch mit Präsidentin Bachelet - war der Papst in einem Konvoi zum O'Higgins-Park gefahren. Die Straßen waren an bestimmten Stellen von vielen Menschen gesäumt. Im Umfeld des Parks waren zahlreiche Menschen mit Fahnen des Papstbesuchs unterwegs.