Papst Franziskus sorgt sich um den Umgang mit den Ressourcen.
Papst Franziskus sorgt sich um den Umgang mit den Ressourcen.
Papst: „Wir befinden uns in einem kritischen Moment“. Drohender Temperaturanstieg von mehr als 1,5 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau "eine brutale Ungerechtigkeit gegenüber den Armen und künftigen Generationen".
Papst Franziskus hat die Chefs internationaler Erdöl- und Gasfirmen zu einer "radikalen Energiewende" gemahnt. "Die Zeit läuft ab", warnte er am Freitag, 14. Juni 2019 im Vatikan. Es gehe nicht um das, was getan werden könne, sondern darum, was getan werden müsse. Der Papst äußerte sich vor Teilnehmern einer Tagung zum Thema Energiewandel, die vom Vatikan organisiert wurde.
Es gebe nicht mehr den Luxus, auf andere zu warten oder auf kurzfristige ökonomische Vorteile zu spekulieren, warnte der Papst. Zu lange habe man gemeinsam die Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung überhört. Ausdrücklich bezog Franziskus sich auf den Bericht des Weltklimarates zu den Folgen eines Temperaturanstiegs von mehr als 1,5 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau. Dies habe katastrophale Folgen und bedeute "eine brutale Ungerechtigkeit gegenüber den Armen und künftigen Generationen", so Franziskus.
Dass sich die Verantwortlichen der Erdölindustrie nun zum zweiten Mal im Vatikan träfen, wertete der Papst als gutes Zeichen gemeinsamen Engagements. Bereits im Juni 2018 hatte die vatikanische Behörde für ganzheitliche menschliche Entwicklung zu einer Konferenz von Konzernchefs der Öl- und Gasindustrie eingeladen.
Als wichtige Elemente bei der Energiewende nannte Franziskus den Ausgleich verloren gehender Arbeitsplätze durch andere Sektoren und eine gerechte Verteilung der wirtschaftlichen und sozialen Kosten, die durch fossile Brennstoffe verursacht werden. Wer Öl und Kohle nutze, müsse auch für deren Folgen geradestehen, so der Papst. Weiter verlangte er, Klimarisiken offen und transparent zu kommunizieren. Nur so könne man effektiv und gerecht gegen die Folgen vorgehen.