Franziskus beim Angelusgebet am römischen Petersplatz.
Franziskus beim Angelusgebet am römischen Petersplatz.
Franziskus bei Angelus-Gebet am 25. August. Regenwald ist als grüne Lunge "lebensnötig für unseren Planeten".
Papst Franziskus hat zu schneller Eindämmung der Brände im Regenwald aufgerufen. "Lasst uns dafür beten, dass sie mit vereinten Kräften schnellstmöglich gebändigt werden", sagte das Kirchenoberhaupt am Sonntag, 25. August 2019 nach seinem Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Der Regenwald als grüne Lunge sei "lebensnötig für unseren Planeten", so Franziskus.
Die Amazonas-Waldbrände sind die schwersten seit Jahren. Brasilien registriert in diesem Jahr Zehntausende Waldbrände im Regenwald, so viele wie nie zuvor. Derzeit kämen täglich an die 1.000 neue Brandherde dazu, hieß es aus Brasilia.
Obwohl die Brände sich seit mehreren Wochen ausbreiten, hatte Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro nach weltweiten Protesten erst an diesem Freitag angekündigt, er werde Soldaten zum Löschen in den Regenwald schicken. Neben Brasilien spitzte sich auch im bolivianischen Teil des Amazonas-Regenwaldes die Situation zu.
Die bedrohlichen Brände im Regenwald sind auch Thema beim G7-Gipfel an diesem Wochenende im französischen Biarritz. Zudem werden die Umwelt- und Sozialprobleme der Amazonas-Tiefebene auch kirchlicherseits ein Thema sein, wenn im Vatikan vom 6. bis 27. Oktober eine Sondersynode tagt. Bei dem Bischofstreffen soll es neben Theologie und Seelsorge auch um Umweltschutz sowie um die Belange der Indigenen und um Menschenrechte gehen.
In seinem Kommentar zum Sonntagsevangelium wies Papst Franziskus beim Angelus-Gebet Vorstellungen zurück, wonach das Paradies eine geschlossene Gesellschaft mit einer begrenzten Zahl von Plätzen sei. Allerdings müsse man sich auf den rechten Weg dorthin machen, der für alle eng sei - "das ist das Problem", sagte das Kirchenoberhaupt. Gott und den Nächsten zu lieben sei nicht bequem, sondern verlange Anstrengungen, Mühen, Entschlossenheit und Beharrlichkeit. Die Tür zum Herzen Gottes sei anspruchsvoll, aber für alle offen. Jesus habe klar gesagt, dass es beim Weg dorthin "nicht um eine Autobahn und am Ende ein großes Tor" handle.
Am Ende zählten nicht Titel oder "ob jemand Kardinal oder Priester ist", sondern wie ein Mensch den Glauben gelebt habe, hob Franziskus hervor. "Was der Herr anerkennt, ist ein demütiges und gutes Glaubensleben, das sich in Werken niederschlägt." Christen seien dazu gerufen, sich eine "echte Gemeinschaft mit Jesus" zu erarbeiten, indem sie beten, zur Kirche gehen, die Sakramente empfangen und die Heiligen Schrift lesen. Dies erhalte den Glauben, nähre den Einsatz für andere in der Nächstenliebe und helfe dabei, "gegen jede Form des Bösen und der Ungerechtigkeit zu kämpfen".
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