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13.06.2018 · Österreich & Weltkirche

Bischöfe an Regierung: EU-Ratsvorsitz für soziale Ziele nützen

Für eine soziale Europäische Union, die nicht nur ihre eigenen Bürger schützt, sondern auch Menschen auf der Flucht Sicherheit bietet, plädieren die österreichischen Bischöfe.

"Zukunft Europas entscheidet sich nicht an den Fluchtrouten, sondern in den Flüchtlingslagern im Nahen Osten und in den Krisenregionen Afrikas".

Für eine soziale Europäische Union, die nicht nur ihre eigenen Bürger schützt, sondern auch Menschen auf der Flucht Sicherheit bietet, plädieren die österreichischen Bischöfe. In einer Erklärung zum Abschluss der Sommervollversammlung der Bischofskonferenz in Mariazell am Mittwoch, 13. Juni 2018 haben die Bischöfe die anstehenden österreichischen EU-Ratsvorsitz zum Anlass genommen, der Regierung einige grundlegende Weisungen mit auf den Weg zu geben. So mahnen die Bischöfe beispielsweise einmal mehr konkrete Schritte zu einem gemeinsamen EU-Asylsystem ein. Eine sozial stabile solidarische Union müsse jedenfalls Priorität haben gegenüber einer "billigeren" Union.

 

Viele Menschen fühlten sich gegenwärtig von globalen Entwicklungen und Umwälzungen bedroht und befürchteten einen sozialen Abstieg. Von der Politik erhofften sie sich ausreichend Schutz und Sicherheit, heißt es in der Erklärung. Vor diesem Hintergrund habe die österreichische Bundesregierung ihren Ratsvorsitz unter das Motto "Ein Europa das schützt" gestellt, zeigen die Bischöfe Verständnis, halten zugleich aber fest: "Es wird von den Verantwortungsträgern abhängen, ob dieses Leitwort die politischen und gesellschaftlichen Kräfte dazu befähigt, Ängste zu nehmen und anstehende Probleme zu lösen."

 

So wichtig die wirtschaftliche Weiterentwicklung und Umgestaltung der Europäischen Union sein mag: Ein "Europa, das schützt" müsse die soziale Dimension im Blick haben, fordern die Bischöfe und weiter wörtlich: "Es geht um eine gute Vorbereitung junger Menschen auf einen gewandelten Arbeitsmarkt, faire und menschenwürdige Arbeitsbedingungen und einen gerechten Lohn, die soziale Absicherung bei Krankheit und Arbeitslosigkeit sowie eine ausreichende Versorgung im Alter." Noch immer gebe es innerhalb der EU Regionen und Bevölkerungsgruppen, die von manifester Armut betroffen sind. Europäische Förderprogramme könnten dabei helfen, Armutsmigration zu überwinden, Menschenhandel zu unterbinden und ein Leben in Würde zu ermöglichen.

 

Für Asyl und Integration

Das Motto "Ein Europa, das schützt" dürfe aber nicht nur für jene Menschen gelten, die in der EU leben, sondern auch für jene, "die persönlich verfolgt sind oder deren Leben bedroht ist und die daher in der EU Zuflucht suchen", halten die Bischöfe fest. Schutz meine nicht nur die Aufnahme dieser Menschen in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union und eine qualitätsvolle Prüfung der Asylanträge, sondern vor allem auch die Integration jener Personen, die bereits Asyl erhalten haben. "Integration muss vom ersten Tag an beginnen und Menschen in die Mitte der Gesellschaft bringen", heißt es wörtlich in der Erklärung.

 

Vom österreichischen Ratsvorsitz erhoffen sich die Bischöfe konkrete Schritte zu einem gemeinsamen Asylsystem der EU. "Es braucht eine konsequente politische Strategie zur Eindämmung der vielen regionalen Konflikte, der Hauptursache für Fluchtbewegungen. Gefordert sind Maßnahmen zum Ausgleich der wirtschaftlichen Ungerechtigkeit, die ganze Staaten in die Verelendung treibt", so die Bischöfe. Weit mehr als bisher müsse dafür getan werden, "dass Menschen außerhalb Europas Möglichkeiten bekommen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen". Die Zukunft Europas entscheide sich nicht an den Fluchtrouten, sondern in den Flüchtlingslagern im Nahen Osten und in den Krisenregionen Afrikas.

 

Großbritannien bleibt wichtiger Teil Europas

Die Bischöfe nehmen in ihrer Erklärung auch zum "Brexit" Stellung. Dabei sollten kollektive Kränkungen vermieden und ein neues Miteinander ermöglicht werden. Selbst wenn Großbritannien kein Mitglied der EU mehr sein wird, bleibe es ein "wichtiger und untrennbarer Teil Europas", heißt es in der Erklärung.

 

Mit dem Austritt Großbritanniens eng verbunden sei auch die Diskussion über Finanzierung und Neuordnung der Aufgabenverteilung zwischen der Europäischen Union und ihren Mitgliedsstaaten. Der österreichische Ratsvorsitz wolle diese Debatte unter dem Stichwort "Subsidiarität", einem Prinzip der Katholischen Soziallehre, führen. Dabei werde es konkret darum gehen, welche Zuständigkeiten besser auf der Ebene der Mitgliedsstaaten und welche sinnvollerweise auf der Ebene der Institutionen der Europäischen Union anzusiedeln sind. Gleichzeitig dürfe die Reform der Europäischen Union ein zweites, ebenfalls christliches Prinzip nicht aus den Augen verlieren: die Solidarität. Wörtlich halten die Bischöfe fest: "Die Europäische Union war immer auch eine Solidargemeinschaft, die auf den sozialen und wirtschaftlichen Ausgleich zwischen den einzelnen Mitgliedsstaaten und ihren Regionen hin angelegt ist, um die soziale Stabilität Europas stärken". Eine "abgeschlankte und billigere Europäische Union" könnte diese Errungenschaften gefährden, warnen die Bischöfe.

 

Westbalkan im Blick

Anerkennung zollen die Bischöfe der Regierung dafür, dass sie ihr Augenmerk auf die Stabilität in der Nachbarschaft und besonders in den Ländern im westlichen Balkan bzw. ehemaligen Jugoslawien legen will. Dieses Anliegen teile die Regierung mit den österreichischen Bischöfen, die bei ihrer letzten Vollversammlung mit den Bischöfen von Bosnien-Herzegowina in Sarajewo zusammengetroffen sind. Der künftige Beitritt dieser Länder sei eine "konkrete Hoffnungsperspektive vieler Menschen hin zu einem friedlichen Zusammenleben". Es bedürfe deshalb noch größerer politischer, wirtschaftlicher und kultureller Anstrengungen, um diese Länder an die Europäische Union heranzuführen.

 

Bischöfe: "Stimme für das Leben darf nie verstummen"

"Die Stimme für das Leben darf nie verstummen." Mit diesen Worten haben sich die heimischen Bischöfe einmal mehr für eine humane Kultur des Lebens in Österreich ausgesprochen. In einer Erklärung zum Abschluss der Sommervollversammlung der Bischofskonferenz in Mariazell am Mittwoch unterstreichen sie die unbedingte christliche Pflicht, Leben zu schützen und zu fördern: "Daher sind Christen Freunde des geborenen wie auch des noch nicht geborenen Lebens, Freunde des entfalteten Lebens ebenso wie Freunde des Lebens mit Behinderung und schließlich ganz umgreifend Freunde des zeitlichen und des ewigen Lebens."

 

Eine humane Kultur des Lebens bemesse sich daran, wie sehr es einer Gesellschaft gelingt, das Leben von Menschen besonders dort zu schützen, wo es am verletzlichsten ist: ab dem Zeitpunkt der Empfängnis und in seiner letzten Phase vor dem natürlichen Ende.

 

Die Bischöfe danken in ihrer Erklärung allen kirchlichen, kirchennahen und gesellschaftlichen Initiativen, "die schwangeren Frauen, Müttern und ihrem Umfeld Hilfe und Beratung bei ihrem Ja zum Leben anbieten".

 

Diese Angebote könnten freilich noch besser und zielgerichteter sein, wenn es in Österreich - so wie in fast allen europäischen Ländern - gesicherte Informationen zu Schwangerschaftsabbrüchen und ihren Ursachen gäbe, mahnen die Bischöfe: "Noch immer warten die vor über vierzig Jahren von der Politik angekündigten 'flankierenden Maßnahmen' auf ihre Umsetzung." Die Bischöfe betonen ihre Unterstützung für alle politischen und gesellschaftlichen Kräfte, "die sich dafür einsetzen und damit das ungeborene Leben schützen und fördern wollen".

 

erstellt von: red/kap
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Wortlaut der Presseerklärungen der Österreichischen Bischofskonferenz:

"kathpress" dokumentiert den Wortlaut der Presseerklärungen der Sommervollversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz, die vom 11. bis 13. Juni in Mariazell tagte:

 

1. Österreich und die Europäische Union

 

Am 1. Juli 2018 übernimmt Österreich turnusgemäß den Vorsitz im Rat der Europäischen Union. Viele Menschen fühlen sich gegenwärtig von globalen Entwicklungen und Umwälzungen bedroht: Zu nennen sind hier etwa der nicht mehr zu leugnende Klimawandel, der strukturelle Wandel der Arbeitswelt, die wachsende soziale Ungleichheit, die Überalterung der Bevölkerung in Europa. Viele befürchten einen sozialen Abstieg und erhoffen sich von der Politik ausreichend Schutz und Sicherheit.

 

Vor diesem Hintergrund hat die österreichische Bundesregierung ihren Ratsvorsitz unter das Motto "Ein Europa, das schützt" gestellt. Es wird von den Verantwortungsträgern abhängen, ob dieses Leitwort die politischen und gesellschaftlichen Kräfte dazu befähigt, Ängste zu nehmen und anstehende Probleme zu lösen.

 

So wichtig die wirtschaftliche Weiterentwicklung und Umgestaltung der Europäischen Union sein mag: Ein "Europa, das schützt" muss die soziale Dimension im Blick haben. Es geht um eine gute Vorbereitung junger Menschen auf einen gewandelten Arbeitsmarkt, faire und menschenwürdige Arbeitsbedingungen und einen gerechten Lohn, die soziale Absicherung bei Krankheit und Arbeitslosigkeit sowie eine ausreichende Versorgung im Alter. Noch immer gibt es innerhalb der EU Regionen und Bevölkerungsgruppen, die von manifester Armut betroffen sind. Europäische Förderprogramme können dabei helfen, Armutsmigration zu überwinden, Menschenhandel zu unterbinden und ein Leben in Würde zu ermöglichen.

 

"Ein Europa, das schützt" gilt aber nicht nur für die Menschen, die in der EU leben, sondern auch jenen, die persönlich verfolgt sind oder deren Leben bedroht ist und die daher in der EU Zuflucht suchen. Schutz meint nicht nur die Aufnahme dieser Menschen in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union und eine qualitätsvolle Prüfung der Asylanträge, sondern vor allem die Integration jener Personen, die bereits Asyl erhalten haben. Integration muss vom ersten Tag an beginnen und Menschen in die Mitte der Gesellschaft bringen. Die Bischöfe danken allen, die sich dafür einsetzen und damit dem Gemeinwohl einen Dienst erweisen. Vom österreichischen Ratsvorsitz erhoffen sich die Bischöfe konkrete Schritte zu einem gemeinsamen Asylsystem der EU. Es braucht eine konsequente politische Strategie zur Eindämmung der vielen regionalen Konflikte, der Hauptursache für Fluchtbewegungen. Gefordert sind Maßnahmen zum Ausgleich der wirtschaftlichen Ungerechtigkeit, die ganze Staaten in die Verelendung treibt. Weit mehr als bisher muss dafür getan werden, dass Menschen außerhalb Europas Möglichkeiten bekommen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Die Zukunft Europas entscheidet sich nicht an den Fluchtrouten, sondern in den Flüchtlingslagern im Nahen Osten und in den Krisenregionen Afrikas.

 

Die europapolitisch aktuell wohl größte Herausforderung ist der Abschluss der Verhandlungen über den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union. Dabei sollen kollektive Kränkungen vermieden und ein neues Miteinander ermöglicht werden. Selbst wenn Großbritannien kein Mitglied der EU mehr sein wird, bleibt es ein wichtiger und untrennbarer Teil Europas.

 

Mit dem Austritt Großbritanniens eng verbunden ist die Diskussion über Finanzierung und Neuordnung der Aufgabenverteilung zwischen der Europäischen Union und ihren Mitgliedsstaaten. Der österreichische Ratsvorsitz möchte diese Debatte unter dem Stichwort "Subsidiarität", einem Prinzip der Katholischen Soziallehre, führen. Auf die Europäische Union bezogen heißt es zu klären, welche Zuständigkeiten besser auf der Ebene der Mitgliedsstaaten und welche sinnvollerweise auf der Ebene der Institutionen der Europäischen Union anzusiedeln sind. Gleichzeitig darf die Reform der Europäischen Union ein zweites, ebenfalls christliches Prinzip nicht aus den Augen verlieren: die Solidarität. Die Europäische Union war immer auch eine Solidargemeinschaft, die auf den sozialen und wirtschaftlichen Ausgleich zwischen den einzelnen Mitgliedsstaaten und ihren Regionen hin angelegt ist, um die soziale Stabilität Europas zu stärken. Eine "abgeschlankte und billigere Europäische Union" könnte diese Errungenschaften gefährden.

 

Österreich hat erklärt, sein Augenmerk auf die Stabilität in der Nachbarschaft und besonders in den Ländern im westlichen Balkan bzw. ehemaligen Jugoslawien zu legen. Dieses Anliegen teilt die Regierung mit den österreichischen Bischöfen, die bei ihrer letzten Vollversammlung mit den Bischöfen von Bosnien-Herzegowina in Sarajewo zusammengetroffen sind. Der künftige Beitritt dieser Länder ist eine konkrete Hoffnungsperspektive vieler Menschen hin zu einem friedlichen Zusammenleben. Es bedarf noch größerer politischer, wirtschaftlicher und kultureller Anstrengungen, um diese Länder an die Europäische Union heranzuführen.

 

Christen sind aufgerufen, nach dem Maßstab des Evangeliums am "Bauplatz Europa" mitzuarbeiten. Dieses Wort der österreichischen Bischöfe im Vorfeld des Referendums zum Beitritt Österreichs zur EU vor 24 Jahren ist bleibend aktuell. Dieses Engagement soll getragen und begleitet sein vom "Gebet für Europa", das von Kardinal Carlo Maria Martini (1927-2012) stammt und das die Bischöfe den Gläubigen im Blick auf die österreichische Ratspräsidentschaft besonders ans Herz legen:

 

Gebet für Europa

 

Vater der Menschheit,

 

Herr der Geschichte.

 

Sieh auf diesen Kontinent,

 

dem du die Philosophen, die Gesetzgeber und die Weisen gesandt hast,

 

Vorläufer des Glaubens an deinen Sohn, der gestorben und wieder auferstanden ist.

 

Sieh auf diese Völker, denen das Evangelium verkündet wurde,

 

durch Petrus und durch Paulus,

 

durch die Propheten, durch die Mönche und die Heiligen.

 

Sieh auf diese Regionen,

 

getränkt mit dem Blut der Märtyrer,

 

berührt durch die Stimme der Reformatoren.

 

Sieh auf diese Völker, durch vielerlei Bande miteinander verbunden,

 

und getrennt durch den Hass und den Krieg.

 

Gib uns, dass wir uns einsetzen

 

für ein Europa des Geistes,

 

das nicht nur auf wirtschaftlichen Verträgen gegründet ist,

 

sondern auch auf menschlichen und ewigen Werten:

 

Ein Europa, fähig zur Versöhnung,

 

zwischen Völkern und Kirchen,

 

bereit um den Fremden aufzunehmen,

 

respektvoll gegenüber jedweder Würde.

 

Gib uns, dass wir voll Vertrauen unsere Aufgabe annehmen,

 

jenes Bündnis zwischen den Völkern zu unterstützen und zu fördern,

 

durch das allen Kontinenten zuteil werden soll

 

die Gerechtigkeit und das Brot,

 

die Freiheit und der Frieden.

 

2. Leben schützen und fördern

 

"Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben" - dieses Wort Jesu aus dem Johannesevangelium ist ein bedingungsloses Ja zum Leben. Aus ihm erwächst die christliche Pflicht, Leben zu schützen und zu fördern. Daher sind Christen Freunde des geborenen wie auch des noch nicht geborenen Lebens, Freunde des entfalteten Lebens ebenso wie Freunde des Lebens mit Behinderung und schließlich ganz umgreifend Freunde des zeitlichen und des ewigen Lebens.

 

Eine humane Kultur des Lebens bemisst sich daran, wie sehr es einer Gesellschaft gelingt, das Leben von Menschen besonders dort zu schützen, wo es am verletzlichsten ist: ab dem Zeitpunkt der Empfängnis und in seiner letzten Phase vor dem natürlichen Ende.

 

Die Bischöfe danken allen kirchlichen, kirchennahen und gesellschaftlichen Initiativen, die schwangeren Frauen, Müttern und ihrem Umfeld Hilfe und Beratung bei ihrem Ja zum Leben anbieten. Diese Angebote könnten noch besser und zielgerichteter sein, wenn es in Österreich - so wie in fast allen europäischen Ländern - gesicherte Informationen zu Schwangerschaftsabbrüchen und ihren Ursachen gäbe. Noch immer warten die vor über vierzig Jahren von der Politik angekündigten "flankierenden Maßnahmen" auf ihre Umsetzung. Die Bischöfe unterstützen alle politischen und gesellschaftlichen Kräfte, die sich dafür einsetzen und damit das ungeborene Leben schützen und fördern wollen.

 

Die Stimme für das Leben darf nie verstummen.

 

3. Frieden und Hilfe für Syrien

 

Mit tiefer Sorge und zugleich großer Entschlossenheit richtet sich der Blick vieler nach Syrien: Sieben Jahre Krieg sind genug! Das Leid der Betroffenen ist unerträglich und schreit zum Himmel. Mehr als 500.000 Menschen wurden bisher getötet, bis zu zwölf Millionen Menschen wurden vertrieben, zu gleichen Teilen ins Ausland und innerhalb Syriens. Das Ausmaß der Zerstörung - seelisch wie materiell - ist unbeschreiblich.

 

Selbst in jenen Regionen, die nicht unmittelbar vom Krieg betroffen sind, ist die Not groß. Die Wirtschaft liegt darnieder, die Arbeitslosigkeit ist enorm, oft müssen Kinder durch Arbeit zum Familieneinkommen beitragen und können keine Schule besuchen. Wer krank wird, kann nicht mit einer leistbaren Behandlung rechnen und ist nicht selten dem Tod ausgeliefert. Jeder Winter wird für die Menschen in Syrien aufgrund zerstörter oder mangelhafter und zumeist ungeheizter Unterkünfte zu einer Überlebensfrage. Angesichts dieser Zustände ist es verständlich, dass viele Syrer - Christen wie Muslime - ihre Heimat verlassen wollen, vor allem die besser Qualifizierten. Viele Familien haben alles gegeben, damit es einer von ihnen nach Europa schafft. Zurück bleiben ältere, kranke, behinderte und sozial schwache Menschen, was das Elend im Land noch größer macht.

 

Unter diesen Bedingungen leiden besonders die in Syrien noch verbliebenen Christen, die auf 300.000 bis 500.000 geschätzt werden und in rund 400 christlichen Pfarren leben. Die Kirchen sind für Syrien wichtig, weil sie in der nur schwach entwickelten Zivilgesellschaft Netzwerke der Hilfe für Bedürftige bilden. In vielen Pfarren und Ordensgemeinschaften wird dort Großartiges für Flüchtlinge und Arme getan. Gleichzeitig braucht es noch viel mehr Hilfe. Als Minderheit spielen die Christen in einem überwiegend muslimischen Land zudem eine vermittelnde Rolle. Durch die unterschiedlichen Konfessionen, die bis in die ersten Jahrhunderte des Christentums zurückreichen, gibt es eine bewährte Praxis des Zusammenlebens in Verschiedenheit. Das ist eine überlebensnotwendige Erfahrung, die für die gesamte Gesellschaft entscheidend sein wird, wenn sie sich wieder aufrichten und versöhnen möchte. Es ist ermutigend, dass die Hilfe kirchlicher Einrichtungen aus Österreich für Syrien in den letzten Jahren ständig zugenommen hat und 2016 rund 2,5 Millionen Euro betrug. Gestiegen sind die kirchlichen Hilfsmittel auch für Projekte in Jordanien (3,1 Millionen Euro) und im Libanon (1,3 Millionen Euro), die von den Flüchtlingen aus Syrien stark betroffen sind. Die Bischöfe danken allen, die sich für die Menschen in Syrien einsetzen und ersuchen, darin nicht nachzulassen. Die Hilfe nährt in der gesamten Bevölkerung die Hoffnung auf eine positive Zukunft und ermöglicht Christen in ihrer angestammten Heimat zu bleiben.

 

Syrien braucht keine Waffenlieferungen, sondern Frieden und eine gerechte politische Lösung. Darin sind die Großmächte genauso gefordert, wie die regionalen Mächte und die Konfliktparteien im Land. Ein dauerhafter Friede wird nur auf Basis der Menschenrechte und der Religionsfreiheit sowie einer gerechten wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung möglich sein. Die österreichische Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag dazu bekannt, sich international gegen die Verfolgung religiöser Minderheiten - insbesondere christlicher Minderheiten - und für eine Friedenslösung im Nahen Osten einzusetzen. Die Bischöfe appellieren an die Regierung, diesen Ankündigungen konkrete politische wie auch humanitäre Taten folgen zu lassen und bitten alle Menschen guten Willens in Österreich, der notleidenden Bevölkerung in Syrien solidarisch beizustehen.

 

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Zu Weihnachten und Neujahr sendet Radio Klassik Stephansdom ein dichtes Programm zu Spiritualität, Engagement und Lebenswegen.

Telefonseelsorge zu Weihnachten besonders gefragt

Viele erleben Weihnachten nicht als heiles, sondern als belastendes Fest. Konflikte, Trauer und Ängste treten zu den Feiertagen besonders stark auf. Die Telefonseelsorge ist rund um die Uhr für alle Sorgen und Nöte unter der Nummer 142 kostenlos erreichbar.

Zur Profanierung der Palottikirche

Ein Abschied, der schmerzt, führt zu einem Neuanfang: Die Erzdiözese Wien begleitet die Gemeinde nach der Profanierung der Pallottikirche und lädt alle herzlich ein, in der Pfarre Maria Hietzing eine neue, hoffnungsvolle Heimat zu finden und gemeinsam Kirche zu sein. 

Maria von Guadalupe

Antworten von Kardinal Christoph Schönborn in der Tageszeitung HEUTE am 12.12. 2025

St. Gabriel: Steyler Missionare sammeln Sachspenden für Geflüchtete auf der Balkanroute

Mitten im Winter wächst die Solidarität: Eine neue Initiative zeigt, wie engagierte Menschen konkrete Hilfe für Schutzsuchende organisieren und sichtbar machen.

Eröffnung des Hospiz im Haus der Barmherzigkeit: Für ein Leben in Würde bis zum Schluss

Am Mittwoch eröffnete das Haus der Barmherzigkeit sein erstes Hospiz in Wien. Der ernannte Erzbischof Josef Grünwidl segnete die Menschen, die dort arbeiten und die für kurze Zeit ein Zuhause im Hospiz finden.

Elisabeth Birnbaum: "Wege durch den Bibelwald"

Wer die Bibel neu entdecken möchte, findet in diesem ungewöhnlichen Zugang eine Einladung, vertraute Texte mit frischen Augen zu erkunden.

Unendlichkeit des Lichtes von Billi Thanner

Kunstinstallation auf Votivkirche: Mit 4900 Lichtpunkten in die Unendlichkeit

Eine Lichtskulptur der Künstlerin Billi Thanner strahlt ab 16. Dezember zwischen den Türmen der Votivkirche über Wien. Es handelt sich um einen liegenden Achter, das Unendlichkeitssymbol.

Ständige Diakone: Geweihte Brückenbauer zwischen Kirche und Welt

Geweihte Männer mitten in Beruf und Familie: Ständige Diakone dienen als unverzichtbare Vermittler zwischen kirchlichem Auftrag und dem Leben der Menschen.

Personelle Veränderungen im Dezember 2025

Folgende personelle Veränderungen wurden im Wiener Diözesanblatt vom Dezember 2025 bekannt gemacht.

Gaza: Weihnachtslichter inmitten der Zerstörung

Weinachten in Gaza in aller Einafchheit und Schlichtheit, mit dem Wunsch nach Frieden am Weihnachtsbaum.

Feuerfest 2026: Einladung zum großen Firm -Event

Am 21. März 2026 lädt die Katholische Jugend Wien Firmlinge zum Feuerfest mit Workshops und Gottesdienst in der Votivkirche.

Linzer Liturgiker mit Pius-Parsch-Preis geehrt

Alte liturgische Ostertexte als immer aktueller Widerhall der existentiellen Fragen des Menschen.

Leo XIV. betet nach Fahrt im Papamobil an römischer Mariensäule

Papst setzt am Marienfeiertag mit Gebet vor der Muttergottes nahe der Spanischen Treppe Tradition seiner Vorgänger fort

Hochfest Maria Empfängnis: Grünwidl klärt Missverständnisse auf

Designierter Wiener Erzbischof weist auf Missverständnisse, historischen Bezug und persönliche Relevanz des Hochfestes hin - Fest mit österreichischer Tradition

Schönbrunner Krippe zieht um: Ein Advent der Nächstenliebe in Rudolfsheim

Die größte Krippe Wiens mit 20 Figuren ist seit dem 1. Advent vor der Rudolfsheimer Kirche zu bewundern. Im Vorjahr hatte sie keinen Platz mehr vor Schloss Schönbrunn.

Neustart für Steyler Predigt- und Liturgiedienst: „Die Anregung“ ist zurück!

Nach einer Unterbrechung lassen die Steyler Missionare ihren beliebten Online-Dienst „Die Anregung“ wieder aufleben. 

Adventkranz mit zwei brennenden Kerzen.

Gottesdienste im Radio und TV zum 2. Advent und Mariä Empfängnis

Eucharistiefeiern aus dem Wiener Stephansdom, aus der Salzburger Militärpfarre und aus Niederösterreich. Hochfest am 8. Dezember feiert die Empfängnis der Jungfrau Maria.

Kardinal Nemet weihte zwei Diakone der Salvatorianer

Kardinal Nemet weihte zwei Diakone der Salvatorianer

Die Ordensbrüder Adrian Hafner und Jean-Luc Kapend Chiseng stehen vor ihrer Priesterweihe 2026.

Pallottikirche

Pallottinerorden: Profanierung der Wiener Pallottikirche erst 2026

Orden reagiert auf Bitten aus der Gottesdienstgemeinde mit einer Verschiebung auf Anfang März.

Zu Besuch im Mutter-Kind-Haus: Toni Polster, Andi Herzog und Dr. Bohl als Nikolaushelfer – ein Abend voller staunender Kinderaugen.

Prominente Nikoläuse besuchen die St. Elisabeth-Stiftung

Zu Besuch im Mutter-Kind-Haus: Toni Polster, Andi Herzog und Dr. Bohl als Nikolaushelfer – ein Abend voller staunender Kinderaugen.

Ein Mann sitzt auf der Couch und googelt.

Online-Suchtrends 2025: Österreich googelte Alter des neuen Papstes

Auch Ereignisse rund um Tod von Papst Franziskus interessierten die Internetnutzer.

„Hands On Mentoring“ unter Top-3-Jugend-Integrationsprojekten

Das Projekt der Katholischen Aktion zur Arbeitsintegration von Jugendlichen erhielt bei der Verleihung des Österreichischen Integrationspreises den zweiten Platz in der Kategorie „Jugend“.

Josef Grünwidl bei der Predigt in Chrisammesse 2025

Josef Grünwidl-Predigtzitat zum "positiven Spruch des Jahres" gekürt

Der Satz "Nur wer innerlich brennt, kann leuchten" stammt aus der Chrisammesse des künftigen Wiener Erzbischofs und wurde von der Gesellschaft für Österreichisches Deutsch (GSÖD) ausgezeichnet. 

Peter Thiel und die Theologie: Warum wir Tech-Ideologen ernst nehmen müssen

Der Innsbrucker Sozialethiker Wolfgang Palaver sprach an der Wiener Katholisch-Theologischen Fakultät über die religiösen Denkfiguren des US-Milliardärs Peter Thiel. Begriffe wie „Antichrist“ und „Katechon“ prägen Thiels politische Vision – und fordern die Theologie heraus, sich in die Debatte einzumischen.

Um Gotteslohn

Antworten von Kardinal Christoph Schönborn in der Tageszeitung HEUTE am 5.12. 2025

Die Gemeinschaft Cenacolo lädt zum lebendigen Krippenspiel ein

Die Gemeinschaft Cenacolo lädt alle zu einem besonderen Krippenspiel ein  – einer lebendigen Darstellung der Geburt Jesu mit selbstgebauten Kulissen, handgefertigten Kostümen und zwei echten Eseln.

 

Festmonat Dezember: Zwischen Kirschzweigen und Konsumrausch

Advent- der Inbegriff von Spannung zwischen Sehnsucht nach Innerlichkeit und angespannter Betriebsamkeit. Heiligenfeste bieten Kontrapunkte,

mit freundlicher Genehmigung der Rumänisch-Orthodoxen Kirche in Wien

Nikolaus ohne Drohfinger – warum der Heilige mehr kann als Sackerl verteilen

Ein Heiliger, der die Hand reicht – auch anderen Konfessionen und Religionen, wird er doch in der Ostkirche ebenso verehrt wie im Westen.

Papst mahnt: Synodaler Weg braucht mehr innerdeutschen Dialog

Papst Leo XIV. sieht den Reformprozess der deutschen Kirche noch nicht am Ziel. Beim Rückflug aus dem Libanon mahnte er mehr innerdeutschen Dialog an – und warnte vor Machtgefällen, die Stimmen vieler Gläubiger zum Verstummen bringen könnten. Vielfalt in der Synodalität sei kein Bruch, sondern Stärke.

Grünwidl: Kirche und Medien teilen Verantwortung für Wahrheit

Kirche und Medien tragen gemeinsam Verantwortung für Wahrheit, betonte der designierte Wiener Erzbischof Josef Grünwidl bei der Adventbegegnung mit ORF-Mitarbeitern.

Bürgermeister Ludwig: Bibelerzählung von Sturm am See „Anleitung für Politiker“

Herausforderungen mit kühlem Kopf zu meistern und die Nerven nicht wegzuschmeißen, könne man von der Bibel lernen, so der Wiener Bürgermeister bei der „Nacht der Stille“ im Stephansdom.

Votivkirche: Palästina-Banner entfernt

Spezialkletterer entfernten palästinensische Fahnen von den Türmen der Votivkirche in Wien. Die Erzdiözese prüft rechtliche Schritte.

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Die Jubiläumsfolge macht spürbar, wie stark gemeinsame Werte, Kooperation und spirituelle Wurzeln die Arbeit der Ordensspitäler in Österreich prägen.

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Katholische Privat-Universität Linz als zentraler Ort der Vernetzung in Umsetzungsphase der Weltsynode für eine synodalere Kirche - Theologin Csiszar in "Task Force für Synodalität" des Rats der Europäischen Bischofskonferenzen berufen - 2026 europäische Synodalitätskonferenz in Oberösterreich

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