Schulbeginn mit Hindernissen.
Schulbeginn mit Hindernissen.
Kirchliche St. Nikolausstiftung: Bessere Zusammenarbeit zwischen Kindergarten und Volksschule notwendig, erfordert aber Reformen in der Pädagogenausbildung
Lob für die Reformpläne von Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek betreffend eine neue Schuleingangsphase hat die kirchliche St. Nikolausstiftung, Trägerorganisation von über 80 Kindergärten und Horten in Wien, geäußert. Damit der Übergang vom Kindergarten in die Volksschule bestmöglich gelingt, sei eine Zusammenarbeit beider Bildungseinrichtungen unbedingt notwendig, heißt es in einer Aussendung der Stiftung am Dienstag. Freilich brauche es dafür auch entsprechende Rahmenbedingungen: "Es gibt nach wie vor keine gemeinsame Pädagogenausbildung und die Kooperation zwischen den Institutionen entsteht nur durch das persönliche Engagement der Beteiligten", hieß es.
Die Reformbemühungen Heinisch-Hoseks um eine bessere Vernetzung von Kindergärten und Schulen seien nach übereinstimmender Einschätzung von Kindergartenpädagoginnen, Volksschullehrkräften und Fachleuten "zukunftsweisend". Erforderlich dafür sei jedoch eine angeglichene Ausbildung von im Kindergarten und in der Volksschule tätigen Pädagogen - "Stichwort Akademisierung" - sowie die Klärung der Zuständigkeiten im Bund durch ein Bundesrahmengesetz, wies Susanna Haas, pädagogische Leiterin der St. Nikolausstiftung, hin. Erst dann könne die "Zusammenarbeit beider Einrichtungen auf Augenhöhe" funktionieren.
Oberstes Ziel müsse laut der St. Nikolausstiftung sein, jedem Kind in Österreich beste Voraussetzungen für den individuellen Bildungsweg zu bieten. Dieses Ziel "darf dabei nicht aus den Augen verloren werden".
Ministerin Heinisch-Hosek will Volksschulen und Kindergärten künftig stärker zusammenwachsen lassen, der Übergang soll für die Kinder damit sanfter werden. Am Montag gab sie bekannt, dass in einem ersten Schritt ihrer geplanten Volksschulreform mit Beginn dieses Schuljahrs 35 Standorte mit einem oder mehreren Kindergärten kooperieren. "Unsere Netzwerkprojekte machen Vorschule praktisch überflüssig, weil man den Kindern mehr Zeit gibt", so Heinisch-Hosek gegenüber dem ORF. Die Kinder sollen möglichst als gemeinsame Gruppe aus dem Kindergarten in die Volksschule übertreten und dann bis zum Ende der zweiten Klasse Volksschule Zeit haben, auf dasselbe Bildungsniveau zu kommen.