Verleihung des Herta-Pammer-Preises am 8. Juni 2015 im Bundesministerium für Bildung und Frauen in Wien.
Verleihung des Herta-Pammer-Preises am 8. Juni 2015 im Bundesministerium für Bildung und Frauen in Wien.
Katholische Frauenbewegung vergab Auszeichnung in Wien.
Die Religionsjournalistin Alexandra Mantler und die Wissenschaftlerinnen Greta-Marie Becker, Edith Gahleitner und Karin Neumayer sind für ihre Arbeiten über Frauen und Entwicklungszusammenarbeit mit dem diesjährigen Herta-Pammer-Preis der Katholischen Frauenbewegung Österreichs (kfbö) ausgezeichnet worden.
"Medien und Wissenschaft sind für die kfbö im Rahmen ihres entwicklungspolitischen Engagements wichtige Säulen", so kfbö-Vorsitzende Veronika Pernsteiner bei der Verleihung am Montagabend, 8. Juni 2015 im Bundesministerium für Bildung und Frauen in Wien. Der Preis ist mit insgesamt 7.000 Euro dotiert.
Es habe dieses Jahr eine Reihe von qualitätsvollen Einreichungen gegeben, so Pernsteiner. Mit ihrem Mut und Einsatz entspreche Mantler dem Vorbild Herta Pammers, die von 1957 bis 1978 Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung war und u.a. die "Aktion Familienfasttag" begründete. Überzeugt habe Mantler vor allem mit ihrer Reportage über eine aus Mossul stammende chaldäische Christin, die sie auf ihrer Flucht vor dem IS-Terror begleitet hatte. "Eindringlich und ganz persönlich schildert Mantler das Schicksal dieser jungen Frau, in einer Reportage, die gänzlich ohne O-Töne auskommt", heißt es in der Begründung der Jury.
Einen Förderpreis in der Kategorie "Medien" vergab die Jury an die Redaktion von "women on air", deren Sendereihe "globale Dialoge" wöchentlich auf Radio Orange gesendet wird und Frauenbewegungen sowie feministische, entwicklungspolitischen und transkulturellen Debatten eine Plattform bietet.
In der Kategorie "Wissenschaft" erhielten drei junge Wissenschaftlerinnen einen Preis für ihre Arbeiten. Greta-Marie Becker wurde für ihre Masterarbeit zum Thema Transkulturalität in Ecuador ausgezeichnet, in der sie die Positionen von Männern und Frauen in den komplexen politischen, sozialen und ökonomischen Prozessen im Land beschreibt. Edith Gahleitner forschte über die sozio-psychologischen Auswirkungen von häuslicher Gewalt an Frauen in Indien. Mit den geschlechterspezifischen Unterschieden bei der Wassereinteilung in den Dürrezonen der südlichen Sahelzone setzte sich Karin Neumayer auseinander.
"Der Blick über die Grenzen hinweg macht deutlich, dass wir allen Krisen der vergangenen Jahre zum Trotz noch immer in Wohlstand leben, und dass wir bereit sein müssen zu geben. Unerlässlich ist dabei, Probleme sichtbar zu machen, aber auch die bemerkenswerten Lösungsansätze in den jeweiligen Ländern einer breiteren Öffentlichkeit in Österreich bekannt zu machen", gratulierte Sektionschefin Ines Stilling den Preisträgerinnen in Vertretung von Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek, die zum Festakt ins Ministerium geladen hatte, den Preisträgerinnen. "Durch die journalistische und wissenschaftliche Auseinandersetzung mit schmerzhaften Themen, mahnen sie uns, dass wir vor den vielen Missständen in der Welt nicht die Augen und Ohren verschließen können."
Der mit 7.000 Euro dotierte Herta-Pammer-Preis wird in Erinnerung an die Verdienste der Namensgeberin im Bereich der Entwicklungsförderung und Frauenbildung seit 1997 alle zwei Jahre unter dem Motto "Frauen fördern Frauen" von der kfbö vergeben. Der Preis ziele darauf ab, Frauen zum Engagement zu ermutigen, so die kfbö. Daher würden wissenschaftliche Leistungen und außerordentliche Berichterstattung ausgezeichnet, die im Kontext der Entwicklungszusammenarbeit einen Beitrag zur Gleichstellung und zum "Empowerment" von Frauen leisten.
Katholische Frauenbewegung Österreich: