Ziel der Forderungen ist es, zu den Bereichen "Familien stärken", "Familien finanziell unterstützen", "Familienleben ermöglichen" und "qualitätsvolle Bildungseinrichtungen" Ideen für das neue Regierungsprogramm zu liefern.
Ziel der Forderungen ist es, zu den Bereichen "Familien stärken", "Familien finanziell unterstützen", "Familienleben ermöglichen" und "qualitätsvolle Bildungseinrichtungen" Ideen für das neue Regierungsprogramm zu liefern.
Familienpolitik nicht laufend mit Arbeitsmarktpolitik oder Frauenpolitik verwechseln.
"68 Ideen und Vorschläge für die neue Bundesregierung!": Unter diesem Titel hat der Katholische Familienverband (KFÖ) sein Forderungsprogramm für die neue Legislaturperiode vorgelegt. Gemeinsam mit den neun Landesverbänden sowie Experten aus unterschiedlichsten Bereichen seien diese Impulse "für eine zukunftsorientierte Familien- und Bildungspolitik" zusammengestellt worden, teilte der Familienverband am Mittwoch, 8. November 2017, mit. Ziel ist es, zu den Bereichen "Familien stärken", "Familien finanziell unterstützen", "Familienleben ermöglichen" und "qualitätsvolle Bildungseinrichtungen" Ideen für das neue Regierungsprogramm zu liefern.
"Familienpolitik ist ein eigenes Politikfeld und darf nicht laufend mit Arbeitsmarktpolitik oder Frauenpolitik verwechselt werden", stellte KFÖ-Präsident Alfred Trendl dazu grundsätzlich klar.
Auf der Agenda ganz oben steht für den Familienverband der Bedarf nach einer aktuellen Kinderkostenstudie. "Wir wissen heute nicht evidenzbasiert, wie hoch die Ausgaben der Eltern für ihre Kinder sind", bemängelte Trendl. "Sachorientierte Politik braucht aber empirische Grundlagen." Dass - wenn es beispielsweise um die Berechnung der Unterhaltshöhe geht - noch immer mit Regelbedarfssätzen aus den 1960er Jahren operiert werde, bezeichnete der Präsident der größten überparteilichen Familienorganisation als "gestrig".
Längst überfällig ist laut dem Katholischen Familienverband die regelmäßige Wertanpassung von Familienbeihilfe und Kinderbetreuungsgeld. "Vignetten, Gebühren, Pensionen und Parteiförderungen - nahezu alles wird jährlich an die Inflation angepasst. Für Familienbeihilfe und Kinderbetreuungsgeld gilt das nicht", kritisierte KFÖ-Vizepräsident Christoph J. Heimerl. Dies bedeute für das Kinderbetreuungsgeld einen Wertverlust von nahezu 30 Prozent in den vergangenen 15 Jahren. Die Anpassung der Familienleistungen an die Inflation sei ein zentrales Vorhaben der FPÖ im Wahlkampf gewesen. "Daran werden wir sie mit Nachdruck erinnern", kündigte Heimerl an.
Auch Vizepräsidentin Doris Wirth sieht noch viel Handlungsbedarf: Im Bereich Vereinbarkeit und Work-Life-Balance brauche es Rahmenbedingungen, damit Familien ihr persönliches Lebensmodell verwirklichen können. "Familie und Erwerbsarbeit dürfen einander nicht ausschließen." Die neue Bundesregierung solle darauf hinwirken, dass der Übergang "von einer arbeitsorientierten Familienwelt zu einer familienorientierten Arbeitswelt" gelingt, so die erfolgreiche Unternehmerin.
Für den Bildungsbereich als weiteres langjähriges Betätigungsfeld des Katholischen Familienverbandes stellte Vizepräsidentin Astrid Ebenberger, die an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule in Krems lehrt, Forderungen auf: Sie unterstrich die hohe Bedeutung einer funktionierenden Schulpartnerschaft mit einem Miteinander von Eltern, Lehrern und Schülern.
Ein zukunftsorientierte Bildungspolitik bedeutet für die Expertin auch, dass die Wahlmöglichkeit bei ganztägigen Bildungsangeboten gewährleistet ist, eine schulstandortspezifische Ressourcen-Zuteilung erfolgt und die Schulgeldfreiheit sichergestellt ist. Für jene Schülerinnen und Schüler, die keinen Religionsunterricht besuchen, solle es einen verpflichtenden Ethikunterricht geben.
Das Vorstandsteam des Familienverbandes kündigte an, auch in der kommenden Legislaturperiode "eine starke Stimme für alle Familien in Österreich" sein zu wollen und "uns für ein gelingendes Familienleben einsetzen - egal ob auf Ehe gegründet, als Lebensgemeinschaft, als Patchwork oder alleinerziehend".