"Großen Dank an alle karitativen Einrichtungen, die Menschen helfen, nicht in die Isolation zu geraten. Und eine große Bitte an die nächste Regierung, sich dieser stillen Not anzunehmen", so Kardinal Christoph Schönborn.
"Großen Dank an alle karitativen Einrichtungen, die Menschen helfen, nicht in die Isolation zu geraten. Und eine große Bitte an die nächste Regierung, sich dieser stillen Not anzunehmen", so Kardinal Christoph Schönborn.
„Antworten“ von Kardinal Christoph Schönborn, in der Zeitung Heute, am Freitag, 27. September 2019.
In Österreich leben immer mehr Menschen alleine in ihrem Haus oder ihrer Wohnung. Rund 1,5 Millionen sind es im ganzen Land. In Wien sind schon die Hälfte aller Haushalte nur von einer Person bewohnt. Wieviel Einsamkeit verbirgt sich hinter diesen Zahlen! Es ist eine stille Not. Für viele bedeutet sie Isolation, Rückzug aus der Gesellschaft, Verlust an menschlicher Nähe.
Manche europäischen Länder haben damit begonnen, einen „Pakt gegen die Einsamkeit“ zu schließen. Wir sind alle gefordert, Bund, Länder, Gemeinden, Kirchen und Glaubensgemeinschaften, und letztlich auch jeder Einzelne. Alle können wir wenigstens ein bisschen etwas gegen die wachsende Einsamkeit tun.
Unser christlicher Glaube sagt uns, dass Beziehung wesentlich ist für ein geglücktes Leben. Das dichte Netz von Pfarren und Gemeinschaften bietet tagtäglich offene Orte, die Beziehung stiften und Vereinsamung verhindern. Es ist schon viel erreicht, wenn wir die Einsamkeit von Nachbarn bemerken und auf sie zugehen.
Großen Dank an alle karitativen Einrichtungen, die Menschen helfen, nicht in die Isolation zu geraten. Und eine große Bitte an die nächste Regierung, sich dieser stillen Not anzunehmen.