Die großen Herausorderungen des zu Ende gehenden Jahres haben auch auch das kleine Karmelkitinnenkloster im südlichen Wienerwald nicht verschont.
Die Karmelitinnen in Mayerling blicken auf ein schwieriges Jahr zurück und bitten um Hilfe. Durch die Corona-Pandemie fehlen dem Karmel jegliche Einnahmen für den Erhalt des historischen Jagdschlosses von Kronprinz Rudolf, für das der Orden von Kaiser Franz Joseph I. noch im Jahr 1889 - als Rudolf und seine Geliebte Mary Vetsera tragisch ums Leben kamen - die Verantwortung übertragen bekam. Die Ordensfrauen hätten die Aufgabe, für alle Menschen in Not zu beten, heißt es in einer Aussendung des Ordens. "Doch in dem zu Ende gehenden Jahr gerieten die Schwestern vom Karmel Mayerling im Wienerwald selbst an die Armutsgrenze." Priorin Schwester M. Magdalena bittet dringend um Spenden.
Aufgrund der Reisewarnungen und der Lockdowns seien heuer kaum Besucher in das moderne Ausstellungszentrum im umgebauten Jagdschloss gekommen, hieß es. "Dort, wo sonst zahlreiche Gäste in die Welt eines der letzten Habsburger eintauchen und der tragischen Geschichte seines Todes nachspüren, herrschte 2020 gähnende Leere." Im Gegensatz zu anderen Klöstern, die sich durch Land- und Waldwirtschaft erhalten, seien die Karmelitinnen in Mayerling auf die Einnahmen aus den Ticketverkäufen angewiesen. Dieses Geld benötigen sie nicht nur für das Gehalt der Museumsmitarbeiter, sondern auch für den Erhalt des historischen Gebäudes und für ihren Bedarf an Lebensmitteln.
Laut Priorin Sr. M. Magdalena sind es die Schwestern gewohnt, mit dem Nötigsten zurechtzukommen, bis zu einem Umbau 2016 hätten sie ohne Heizung und Waschbecken gelebt. Um die Corona-bedingte Durststrecke durchzustehen, bittet die Priorin um Spenden und hofft darauf, dass im nächsten Jahr wieder viele Besucher den Weg nach Mayerling finden. "Mayerling ist ohne Zweifel eine welthistorische Stätte. Im Erhalt dieser geschichtsträchtigen Mauern sind wir Karmelitinnen ganz auf uns gestellt. Wir tragen die ganze Last der Restaurierung und sorgen dafür, dass dieser Ort eine geistliche Gedächtnisstätte bleibt - dem Wunsch und Willen von Kaiser Franz Joseph I. entsprechend", erläuterte Sr. M. Magdalena.
(Info: www.karmel-mayerling.org; Spendenkonto "Rettet den Karmel Mayerling", Bankhaus Schelhammer & Schattera, IBAN: AT27 1919 0002 0010 0733)