Der Papst hat an der Mariensäule im römischen Zentrum, nicht weit von der Spanischen Treppe,einen Kranz niedergelegt.
Der Papst hat an der Mariensäule im römischen Zentrum, nicht weit von der Spanischen Treppe,einen Kranz niedergelegt.
An der Andacht nahmen Tausende Römer teil, die den Platz und die Straßen säumten.
Papst Franziskus hat am Freitag, 8. Dezember 2017 traditionell die Mariensäule am Platz vor der Spanischen Treppe in Rom besucht. Zum Fest der Unbefleckten Empfängnis Marias wollte er der Gottesmutter seine Reverenz erweisen und betete dort. An der Andacht nahmen einige Tausend Römer teil, die den Platz und die Straßen säumten.
Nach der Andacht begrüßte Franziskus einige Bischöfe und vor allem alte und behinderte Menschen, die ihm zum Teil eigene Geschenke überreichten. Im Anschluss daran ging Franziskus zu Fuß zu der 160 Meter entfernten Kirche Sant'Andrea delle Fratte, um auch dort vor dem Bildnis der "Madonna der wundertätigen Medaille" zu beten. Dieser Besuch war eine Premiere des Papstprogramms am 8. Dezember.
Vor der Feier an der Mariensäule hatte sich der Papst zur Basilika Santa Maria Maggiore begeben und dort vor dem Marienbild "Salus Populi Romani" (Heil des Volkes von Rom) gebetet. Das tut er gewöhnlich vor Beginn einer Reise und nach der Rückkehr.
Die Mariensäule nahe der Spanischen Treppe wurde 1856 errichtet, um an das von Papst Pius IX. zwei Jahre zuvor erlassene Dogma der Unbefleckten Empfängnis Marias zu erinnern. Papst Pius XII. (1939-1958) hatte die Tradition begonnen, dort am 8. Dezember Blumen niederzulegen. Seither haben die Päpste diese Tradition fortgeführt und ausgebaut.
Die Marienfigur an der Piazza di Spagna wie auch das Fest der "Immacolata Concezione" (Unbefleckte Empfängnis) spielen eine besondere Rolle in der römischen Volksfrömmigkeit. Immacolata war in Italien früher auch ein beliebter Frauenname.
Auch für den Papst aus Argentinien spielt die Gottesmutter Maria eine wichtige Rolle. Bekannt sind Franziskus' Verehrung der Jungfrau von Aparecida in Brasilien, von Guadelupe (Mexiko), in Fatima oder das Bildnis "Maria Knotenlöserin", das er früher bei einem Besuch in Augsburg entdeckt hatte. Das Motiv gefiel ihm so sehr, dass er es mit nach Argentinien brachte.
Im Beisein von Roms Bürgermeisterin Virginia Raggi hat Papst Franziskus den Verfall der italienischen Hauptstadt angeprangert. Bei einer religiösen Feier im historischen Zentrum am Freitagnachmittag beklagte er einen "Niedergang der Umwelt und der Sitten", Verkehrsprobleme, fehlenden Gemeinsinn sowie Fremdenhass. Anlass war der traditionelle Besuch bei der Mariensäule an der Spanischen Treppe anlässlich des Festes der Unbefleckten Empfängnis Mariens. Jeden 8. Dezember erbittet der Papst als Bischof von Rom dabei den besonderen Schutz der Gottesmutter für die Stadt.
Franziskus wurde bei seinem Eintreffen von Raggi begrüßt. Nach der Andachtsfeier wechselten beide einige Worte in einem augenscheinlich freundlichen Klima. Raggi, Politikerin der Protest-Partei "Fünf Sterne", steht seit Juni 2016 an der Spitze der Stadtregierung. Die 39-Jährige wird immer wieder für eine marode Infrastruktur, ausbleibende Entwicklung und zahlreiche Verwaltungsmängel in Rom kritisiert.
Die Mariensäule nahe der Spanischen Treppe wurde zur Erinnerung an das von Pius IX. 1854 verkündete Dogma von der Unbefleckten Empfängnis Mariens errichtet und 1857 eingeweiht. Es handelt sich um eine korinthische Säule antiken Ursprungs, die von einer Marienstatue gekrönt wird. Seit den 1950er-Jahren legen Päpste dort jeweils am Fest der Unbefleckten Empfängnis am 8. Dezember ein Blumengebinde nieder.