Am Freitag feierten die Tagungsteilnehmer in der neu renovierten Kirche Maria Rotunda der Dominikaner die Hl. Messe mit Prior Günter Reitzi OP.
Am Freitag feierten die Tagungsteilnehmer in der neu renovierten Kirche Maria Rotunda der Dominikaner die Hl. Messe mit Prior Günter Reitzi OP.
Drei Tage lang war die Erzdiözese Wien das Zentrum der kirchlichen Bauwelt in Österreich. Fachleute aus den Bauämtern der Diözesen und Stifte sowie die sich daran anschließenden Diözesankonservatoren und Diözesankonservatorinnen trafen sich in Wien zum regen fachlichen Austausch.
Jedes Jahr wird die Fachtagung in einer anderen Diözese vom jeweiligen Bauamt veranstaltet. Heuer übernahm vom 21. bis 23. September 2022, das erzbischöfliche Bauamt der Erzdiözese Wien die Gastgeberrolle und stellte für 75 Teilnehmer und Teilnehmerinnen ein abwechslungsreiches und für Diskussionen anregendes Programm zusammen.
Für Baudirektor Harald Gnilsen war es bereits die dritte Tagung, die unter seiner Leitung abgehalten wurde. „Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den allen kirchlichen Bauämtern und auch in den Diözesankonservatoraten stehen vor ähnlichen Herausforderungen. Somit dienen die Bauämtertagungen dem Erfahrungsaustausch, der Verständigung und der Inspiration. Es gehe darum, die Ergebnisse und Zukunftsperspektiven der Bautätigkeit in den Diözesen – von der Kirchenrenovierung bis zum Pfarrheim-Neubau, Kooperationen mit anderen Körperschaften bis hin zu Energieeffizienz – zu reflektieren und zu diskutieren.“ resümiert Gnilsen.
Nach der Vorstellung der Erzdiözese Wien durch Generalvikar Dr. Nikolaus Krasa und der Einführung in das Programm durch Baudirektor Gnilsen, wurde gleich am Mittwoch das von Gnilsen initiierte Zukunftsprojekt „Campus der Religionen“ in der Seestadt besichtigt. Für manche war schon allein die lange Fahrt mit der U-Bahn (im Sinnen Laudato-Si) in die Peripherie eine Premiere.
Am Baufeld des zukünftigen Campus der Religionen in der Seestadt wurden die Teilnehmer von den Vertretern der am Projekt beteiligen Religionsgemeinschaften begrüßt und über die Wesenszüge der einzelnen Religionen informiert und die Intensionen für deren Beitrag am Campus der Religionen nähergebracht. Alle Tagungsteilnehmer hat das erkennbare große Vertrauen und die Verbundenheit unter den Religionsgemeinschaften und die darauf basierende Kooperation sehr beeindruckt. Ein großer Teil der Tagungsteilnehmer hat im Anschluss noch spontan die Gelegenheit genutzt, den am Rückweg liegenden Tempel der Sikh zu besuchen.
Am folgenden Donnerstag führte die Exkursion in den Süden, nach Neuhaus an der Triesting, wo der Pfarrhof durch engagierte Pfarrangehörige in Kooperation mit der politischen Gemeinde und dem erzbischöflichen Bauamt in den vergangenen Jahren aus dem Dornröschenschlaf erweckt und einer nachhaltigen Nutzung zugeführt wurde. Die durch Kriegsschäden nach wie vor gezeichnete Fassade des Pfarrhofs wird abseits der gängigen Restaurierungen vom erzbischöflichen Bauamt konserviert und erweckte intensive Diskussionen unter den Tagungsteilnehmern.
Der Pfarrer und der Bürgermeister der benachbarten Gemeinde Weissenbach an der Triesting waren hocherfreut, den Tagungsteilnehmern das als Ergebnis der Kooperation mit dem Baudirektor Gnilsen entstandene Gemeindezentrum mit Kirchenvorplatz, Feuerwehrhaus und neuen Pfarrheim zu präsentieren. Den Tagungsteilnehmern konnte so die sinnvolle Kooperation zwischen Pfarre und Gemeinde nähergebracht werden.
Der Besuch der kunsthistorisch berühmten Stilklassen in der Schule in Berndorf war für viele Tagungsteilnehmer eine Bereicherung. Die organisierten Führungen konnten die um 1908 in den verschiedenen Baustilen eingerichteten Klassen – vom ägyptischen Stil bis Empire-Stil – präsentieren.
Zum Abschluss der Tagesexkursion wurde noch die Baustelle der Turmsanierung der Stiftskirche Klosterneuburg vom Stiftsbauamt vorgestellt und die Steinwerkstatt zur Bearbeitung der Werkstücke präsentiert. Während des gemeinsamen Abendprogramms im Stiftskeller wurde Baudirektor Gnilsen für seinen jahrzehntelange Einsatz für die kirchlichen Bauämter gedankt.
Am Freitag wurde in der neu renovierten Kirche Maria Rotonda der Dominikaner die Hl. Messe mit Prior Günter Reitzi OP gefeiert.
Diese vom erzbischöflichen Bauamt gestaltete Hl. Messfeier war ein Höhepunkt der Tagung und Zeichen der Verbundenheit aller Tagungsteilnehmer. Der anschließende Besuch der nachgelegenen Griechisch-Orthodoxen Kirche mit den Erklärungen des Kirchenraums einer Orthodoxen Kirche war für die Tagungsteilnehmer von großem Interesse und bildete zum Abschluss den Hinweis, dass wir in Wien in einer multikulturellen Stadt leben.