Am 15. November referiert der israelische Historiker und Antisemitismus-Forscher Moshe Zimmermann im Zuge des Hamas-Terrors zum Thema "Israels 9/11 - Ursachen und Folgen".
Die Wiener "Akademie am Dom" nimmt die jüngsten Entwicklungen in Nahost zum Anlass, das Thema Antisemitismus neu in den Fokus zu rücken. Der Hamas-Terrorangriff sei "nicht nur zu einem Bewährungsfall für die Solidarität mit dem Staat Israel geworden, sondern er bietet auch den Anlass, wieder neu über den schon Jahrzehnte andauernden Konflikt im Heiligen Land nachzudenken", so die "Akademie am Dom" in einer Aussendung. Dazu habe man als Vortragenden den renommierten israelischen Historiker und Antisemitismus-Forscher Moshe Zimmermann gewinnen können, der am 15. November zum Thema "Israels 9/11 - Ursachen und Folgen" referieren wird.
Gegenstand seines Vortrags soll u.a. die Geschichte des Staates Israel seit seiner Gründung 1948 sein, aber auch die mögliche Transformation Israels und des Nahen Ostens infolge der aktuellen Eskalation. Zimmermann wird dazu per Video (online) aus Tel Aviv zugeschaltet.
Moshe Zimmermann ist emeritierter Professor der "Hebrew University" in Jerusalem und hatte bereits 2018 auf Einladung der "Theologischen Kurse" bei einem Symposion in Wien zum 70. Jahrestag der Gründung des Staates Israel referiert. Diesbezüglich hält Zimmermann unmissverständlich am Kern des Gründungsgedankens fest: "Israel wurde nach der Shoa gegründet, um Juden aus aller Welt eine sichere Heimat zu bieten. Es ist Aufgabe des Staates, die Zivilbevölkerung vor Pogromen zu schützen." Zugleich jedoch geht der Historiker mit der aktuellen israelischen Regierung kritisch ins Gericht - es sei eine "Regierung von Amateuren und Ideologen".
Darüber hinaus thematisieren die "Theologischen Kurse" das Phänomen des Antisemitismus auch in zwei weiteren Veranstaltungen: Zum einen in Form der "Spezialkurse" - eine Art akademischem Kurz- bzw. Intensiv-Workshop über zwei Tage (10./11. November). Dabei werden die Judaistin Martha Keil, der Kommunikationswissenschaftler Markus Weiss und der Theologe Oliver Achilles sprechen. Zum anderen werden am 24./25. November in Wien und am 15./16. März in Graz zwei Spezialkurse "Biblische Missverständnisse" angeboten, bei denen "Fehldeutungen biblischer Texte, fragwürdige Übersetzungen und prekäre Deutungstraditonen" auf dem Programm stehen.
Infos und Anmeldung: www.akademie-am-dom.at bzw. www.theologischekurse.at