Die Wiener katholische Publizistin Ingeborg Schödl ist mit dem Stephanusorden in Gold ausgezeichnet worden. Der Orden wurde ihr von Kardinal Christoph Schönborn in einer Feierstunde überreicht.
Die Wiener katholische Publizistin Ingeborg Schödl ist mit dem Stephanusorden in Gold ausgezeichnet worden. Der Orden wurde ihr von Kardinal Christoph Schönborn in einer Feierstunde überreicht.
Ingeborg Schödl mit dem Stephanusorden in Gold für ihr Lebenswerk geehrt worden.
Die Wiener katholische Publizistin Ingeborg Schödl ist mit dem Stephanusorden in Gold ausgezeichnet worden. Die höchste Auszeichnung der Erzdiözese Wien wurde ihr am Freitag, 27. September 2013, vom Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn in einer Feierstunde überreicht. Schödl erhielt den Orden für ihr Lebenswerk und ihre Verdienste um die Erzdiözese Wien. Die 79-jährige Journalistin, Autorin, einstige Vizepräsidentin des Katholischen Familienverbandes Österreichs (KFÖ) und Familienvertreterin in den ORF-Gremien hat zuletzt u.a. als Vizepostulatorin die Seligsprechung der "Caritas Socialis"-Gründerin und Politikerin Hildegard Burjan (1883-1933) im Jänner 2012 vorangetrieben.
Der ehemalige Präsident des KFÖ, Clemens Steindl, würdigte Schödl in seiner Laudatio als Zentralgestalt der österreichischen katholischen Publizistik. "Durchsetzungsstärke, Überzeugungskraft, Hartnäckigkeit gepaart mit vereinnahmender Freundlichkeit und Geradlinigkeit" zeichnen Schödl aus, so Steindl, der zugleich auf Parallelen zu Hildegard Burjan hinwies. Ausführlich würdigte Steindl das Engagement Schödls für die Seligsprechung Burjans, aber auch Schödls Einsatz und Ringen für und mit der Kirche in Österreich. "Als Christen haben wir den Auftrag, Zeugnis für Gott in der Welt zu geben. Das bedeutet aber auch, sich den Fragen der Zeit zu stellen. Ob gelegen oder ungelegen", zitierte Steindl aus einer Rede Schödls vor Vertretern der Katholischen Aktion.
In ihren Dankesworten unterstrich Schödl die Bedeutung des Engagements der Laien in der Kirche. "Die Institution Kirche lebt nicht nur von Großprojekten, sondern vor allem vom Einsatz der vielen, meist ehrenamtlichen Mitarbeitern in den Pfarren und über Pfarrgrenzen hinaus", so Schödl. Ihr von Hartnäckigkeit geprägter Einsatz für die Seligsprechung Hildegard Burjans habe sich schließlich "doch ausgezahlt", blickte Schödl auf die letzten Jahre zurück: "Die Erzdiözese Wien hat eine Selige, die in ihrer facettenreichen Persönlichkeit und ihrem gesellschaftspolitischen Engagement ein Vorbild gerade für unsere Zeit ist." Zugleich mahnte Schödl, die Erzdiözese solle sich zukünftig intensiver mit Burjan auseinandersetzen.
Ingeborg Schödl wurde am 28. August 1934 in Wien geboren. Sie arbeitete als Redakteurin bei der "Wiener Kirchenzeitung" (seit 2004 "Der Sonntag"), war von 1977 bis 1999 Mitglied der ORF-Hörer- und Sehervertretung und ab 1990 Vorsitzender des Programmausschusses. Im KFÖ war sie als Chefredakteurin der Zeitschrift "Ehe und Familie" tätig sowie als Vizepräsidentin.
Schödl wurde 1993 mit dem Leopold-Kunschak-Presseförderungspreis und 1999 mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet. 2004 erhielt sie den Professoren-Titel.
Unter Ingeborg Schödls zahlreichen Buchveröffentlichungen sind zu erwähnen, darunter: "Im Fadenkreuz der Macht. Das außergewöhnliche Leben der Margarethe Ottillinger" (Czernin-Verlag, 2004), "Hildegard Burjan - Frau zwischen Politik und Kirche" (Dom-Verlag, 2008), "Gottes starke Töchter" (Verlag St. Gabriel, 2001), "Vom Aufbruch in die Krise. Die Kirche in Österreich ab 1945" (Tyrolia, 2011). Derzeit arbeitet Schödl an einem Buch über die österreichische Ärztin und Gründerin der Missionsärztlichen Schwestern, Anna Dengel. Neben ihren Buchveröffentlichungen arbeitet sie immer wieder als freie Journalistin und Kolumnistin u.a. für die Zeitschrift "miteinander" des Canisiuswerkes.
Der Stephanusorden ist die höchste Auszeichnung der Erzdiözese Wien.