Das Hartmannspital in Wiener-Fünfhaus wurde 1865 von der Ordensgemeinschaft der Franziskanerinnen von der christlichen Liebe gegründet
Das Hartmannspital in Wiener-Fünfhaus wurde 1865 von der Ordensgemeinschaft der Franziskanerinnen von der christlichen Liebe gegründet
Der Umbau soll Kooperation auf den "Franziskus-Spitalsverbund" mit St. Elisabeth in Wien-Landstraße vorbereiten.
Das Hartmannspital im 5. Wiener Gemeindebezirk hat umfangreiche Umbauarbeiten gestartet. Die Pläne für die drei Bauphasen, mit der das Ordenskrankenhaus bis Frühjahr 2017 bei laufendem Betrieb neu gestaltet werden soll, wurden am Montag, 9. Dezember 2013, präsentiert. "Geplant ist ein Komplettumbau des OP-Bereichs, der Bau einer neuen Pflegestation, die Umrüstung von Schlaflabors, die Schaffung neuer Büros für die Verwaltung sowie eine thermisch-energetische Sanierung", legte der neue Geschäftsführer des Spitals Andreas Achrainer dar.
Das Hartmannspital in Wiener-Fünfhaus wurde 1865 von der Ordensgemeinschaft der Franziskanerinnen von der christlichen Liebe gegründet. Es verfügt über 169 Betten, aufgeteilt auf eine allgemeinchirurgische und eine interne Abteilung mit Schwerpunkten auf Magen-Darm-Erkrankungen, Lungenheilkunde, Schmerztherapie, Akutgeriatrie und Remobilisation, zudem gibt es im Haus auch ein Diagnosezentrum und ein Institut für physikalische Medizin. 369 Mitarbeiter sind im Spital tätig, womit es immerhin größter Arbeitgeber im fünften Wiener Gemeindebezirk ist.
Geschäftsführer Achrainer zufolge sollen die Bauarbeiten - 17.000 Quadratmeter Spitalsfläche sind betroffen - nicht nur Patientenorientiertheit und modernen Innenstadt-Spitalsstandard sicherstellen, sondern auch den Weg für die Zukunft der Einrichtung ebnen: "Gemeinsam mit dem Krankenhaus St. Elisabeth in Wien-Landstraße schließen wir uns in den nächsten zwei Jahren zum 'Franziskus-Spitalsverbund' zusammen, der dann insgesamt 240 Betten an beiden Standorten verfügt." Zweck der künftigen Betriebs-GmbH ist Arbeitsteilung: Das Hartmannspital übernimmt künftig die chirurgischen Eingriffe, während in St. Elisabeth der Fokus bei Akutgeriatrie, Palliativversorgung sowie auf interne Medizin mit Schwerpunkt auf den Mensch im Alter liegen wird.
Aus kirchlicher Sicht bedeutend ist das Spital auch als Mutterhaus der "Hartmannschwestern", denen u.a. die 1998 selig gesprochene Ordensschwester und Märtyrerin Sr. Restituta Kafka angehörte - eine Dauerausstellung im Krankenhaus sowie die Station "Restituta" für Akutgeriatrie und Remobilisation erinnert an sie. Heute leben im Spital 41 geistliche Schwestern und sind hier "nicht nur sichtbar, sondern arbeiten aktiv mit - in den Stationen, in der Seelsorge, in der Apotheke und in der Aufnahmekanzlei, die ein Herzstück des Krankenhauses bildet", so Achrainer. Diese Präsenz selbst sei das beste Sinnbild dafür, dass man den Patienten "nicht nur gute Medizin, sondern auch Betreuung der seelischen Wehwehchen" bieten wolle.
Ähnlich Schwester Beatrix Mayrhofer, Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs, die das Hartmannspital als "wesentlichen Baustein der Wiener Ordensspitalslandschaft" bezeichnete. Außer der Versorgung auf medizinischem und technischem Spitzenniveau konzentriere sich das Krankenhaus darauf, auch die menschliche Begleitung ins Zentrum zu rücken, was besonders in schwierigen Lebenssituationen wichtig sei. Patienten würden immer wieder die "überaus familiäre und aufmerksame Atmosphäre" des Spitals loben - "spürbar steht der Mensch auch in Kleinigkeiten des Alltags im Mittelpunkt".
Über 16 Millionen Euro wird der Umbau des öffentlichen Spitals kosten, wobei die Stadt Wien 80 Prozent dieser Summe deckt - auch die Anwesenheit von Bezirksvorsteherin Susanne Schaefer-Wiery sowie der dritten Wiener Landtagspräsidentin Marianne Klicka zeugte davon. 20 Prozent werden selbst aufgebracht - "mit Eigenleistungen wie etwa durch Privatpatienten, Vortragstätigkeiten oder private Operationen. Doch auch die Ordensgemeinschaft investiert angespartes Geld", hob Geschäftsführer Achrainer hervor.
HARTMANNSPITAL
Nikolsdorfergasse 26 - 36
1050 Wien
Telefon: 01 / 54 605 - 0