Im Zentrum der Forschungstätigkeit standen die Untersuchungen zur Lebenswirklichkeit der Priester.
Im Zentrum der Forschungstätigkeit standen die Untersuchungen zur Lebenswirklichkeit der Priester.
Prof. Hugo Bogensberger war als langjähriger Leiter des "Instituts für kirchliche Sozialforschung" (IKS) ein Pionier der Religionssoziologie und der kirchlichen Sozialforschung
Prof. Hugo Bogensberger, ein Pionier der kirchlichen Sozialforschung, ist im 86. Lebensjahr verstorben.
Bogensberger leitete von 1962 bis zu seiner Pensionierung 1995 das von der Österreichischen Bischofskonferenz getragene "Institut für kirchliche Sozialforschung" (IKS). Wie die Angehörigen gegenüber "Kathpress" am Dienstag angaben, verbrachte Bogensberger die letzte Lebensspanne im Caritas Socialis-Hospiz am Rennweg, wo er am Samstag verschied.
Seine religionssoziologische Laufbahn schlug der am 28. Februar 1929 im niederösterreichischen Sieghartskirchen Geborene über den Umweg eines Wirtschafts- und Sozialwissenschaftsstudiums ein. Er arbeitete zunächst bei der Wiener Katholischen Hochschulgemeinde, dann am "Institute for European Studies" (1958-1962) und wurde schließlich 1962 vom Wiener Erzbischof-Koadjutor Franz Jachym mit der Leitung des IKS beauftragt. Außerdem lehrte Bogensberger über 15 Jahre Kirchensoziologie an der Kirchlichen Hochschule St. Gabriel bei Mödling. Nach seiner Tätigkeit im IKS gründete Bogensberger das "Österreichische Institut für Meinungs- und Sozialforschung", das er bis zum Jahr 2005 führte.
Der Wiener Pastoraltheologe em. Prof. Paul M. Zulehner würdigte Bogensberger im Gespräch mit "Kathpress" als herausragenden Wissenschaftler, "der sich um die kirchen- und religionssoziologische Forschung in Österreich sehr verdient gemacht hat". Hohe praktische Relevanz hatte seine Forschungen über die Entwicklung der Katholikenzahlen, die als "Grundlage für Kirchenneubauten" herangezogen wurden, führte Zulehner weiter aus.
Die späteren Erkenntnisse der großen Priesterumfrage sowie der diözesanen Katholikenbefragungen seien dann auch "für die Pastoraltheologie und Seelsorge sehr wichtig gewesen".
Gegründet wurde das IKS von Erzbischof Jachym im Jahr 1952 zunächst als Zweigstelle des "Internationalen Katholischen Instituts für kirchliche Sozialforschung" (ICARES). Mit dem Aufbau wurde der niederländisches Religionssoziologe George H.L. Zeegers beauftragt.
Erster Leiter des Instituts war der Soziologe Erich Bodzenta. Hugo Bogensberger übernahm die Leitung 1962 und führte das Institut bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1994. Danach entschied die Bischofskonferenz, sich aus finanziellen Gründen aus dem Institut zurückzuziehen, was Bogensberger damals nicht leicht gefallen sei, wie Zulehner sagte. Vor allem der Verlust der von Bogensberger aufgebauten wissenschaftlichen Bibliothek habe diesen damals "sehr getroffen".
Im Zentrum der Forschungstätigkeit des IKS standen empirische Erhebungen zur religiösen Situation in Österreich wie etwa Untersuchungen zur Lebenswirklichkeit der Priester und zu Chancen der Evangelisierung in einem sich säkularisierenden gesellschaftlichen Umfeld. Als "religionssoziologische Meilensteine" gelten die Untersuchungen über "Religion im Leben der Österreicher", über "Glaube und Kirche in Kärnten" und über "Die religiöse Situation in der Diözese Innsbruck".
Erkenntniswege in der Theologievon Hugo Bogensberger, Franz Ferschl, Reinhard Kögerler
Broschiert: 264 Seiten Verlag: Styria Premium (1998) Sprache: Deutsch ISBN-13:978-3222125614
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Religion und sozialer Wandelvon Hugo Bogensberger
Broschiert
Verlag: Veritas 1986 (1986) Sprache: Deutsch ISBN-13: 978-3853295328 |
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