"Heilpflanzen verkünden die Sympathie, die in der Schöpfung gegenwärtig ist", so der Prämonstratenser-Chorherr Benedikt Felsinger.
"Heilpflanzen verkünden die Sympathie, die in der Schöpfung gegenwärtig ist", so der Prämonstratenser-Chorherr Benedikt Felsinger.
Heilpflanzen helfen dem Menschen nicht nur in seinen körperlichen, sondern auch seelischen Gebrechen, sagt Kräuterpfarrer Benedikt Felsinger.
Was hat Sie seinerzeit veranlasst, sich mit Heilpflanzen zu beschäftigen?
Benedikt Felsinger: Die Liebe zur Natur ist mir schon in die Wiege gelegt worden. Aber immer wieder neu haben mich die Wunder herausgefordert, die ich an den Pflanzen und an den Tieren ablesen konnte. Ich bin immer mehr darauf gekommen, dass man schön mit beiden korrespondieren und eine wunderschöne Beziehung aufbauen kann, die sich dann durchaus auch für das eigene Leben rentiert.
Die Heilpflanzen selber sind da, um natürlich den Menschen in seinen körperlichen, aber auch seelischen Gebrechen zu helfen. Die Inhaltsstoffe sind gleichsam auf den Menschen abgestimmt. Sie stehen als Hilfe für ihn zur Verfügung. Aber die Heilpflanzen selbst verkünden auch eine Sympathie, die in der ganzen Schöpfung gegenwärtig ist. Alle Menschen, die sich intensiv mit der Schöpfung auseinandersetzen, sind auch fähig diese Sympathie an den Geschöpfen für sich selbst abzulesen.
Welche Aufgaben haben die Heilpflanzen in der Schöpfung?
Benedikt Felsinger: Die Pflanzen selber können Dolmetscher sein, indem sie Sonne und Erde für den Menschen aufbereiten, damit sie der Körper aufnehmen kann. Aber auch Dolmetscher Gottes, der mit seiner Allmacht vielleicht frontal für jeden einzelnen von uns nicht zugänglich ist, aber indirekt über das Lebewesen Pflanzen doch spürbar wird. Weil er hier in einer ganz verdünnten, aber wirksamen Form für die Menschen gegenwärtig ist.
Wo sehen Sie die Schwerpunkte der Klostermedizin? Bei welchen Erkrankungen ist ihre Anwendung sinnvoll?
Benedikt Felsinger: Die Phytotherapie und die Klostermedizin sind in allen Lebenslagen sinnvoll. Jedoch soll man sich davon keine Wunder erwarten. Vielmehr ist es wichtig, pflanzliche Naturheilmittel immer als begleitende Maßnahme zu verwenden. Das heißt, die Medizin, die sogenannte Schulmedizin, ist durchaus mit der Phytotherapie zu ergänzen und beides kann auch sehr gut ineinander greifen, es muss sich nicht ausschließen.
Haben Sie eine Lieblingspflanze? Welche Pflanze hilft Ihnen weiter?
Benedikt Felsinger: Mir hilft besonders, das Leben zu deuten und zu bewältigen, die blau blühende Wegwarte. Sie hat ganz tiefe Wurzeln, kann auf einem ganz unwirtlichen Standort existieren und kommt mit ihren Lebensumständen einfach zu recht. Die Wegwarte ist für mich auch die Blume der Mobilität, weil sie die Heilpflanze ist, die sich ganz an den Straßenrand herandrängt, um ganz nah bei den gehetzten und herumbrausenden Menschen zu sein.
Webseite: "Der Sonntag"
![]() |
Wöchentliche Kolumne von Chefredakteur Michael Prüller im "Sonntag"
|
![]() |
Der Sonntag TestaboWiener Kirchenzeitung "Der Sonntag" vier Wochen gratis testen. |
![]() |
Das Team der Redaktion des Sonntags |
![]() |
Der Sonntag SonderaboEin Jahr die Kirchenzeitung abonnieren und einen Pilgerrucksack gratis dazu bekommen. |