Franz Helm: Der aus Ybbsitz stammende Ordensmann unterrichtete Missionstheologie an der Päpstlichen Theologischen Fakultät in Sao Paulo.
Franz Helm: Der aus Ybbsitz stammende Ordensmann unterrichtete Missionstheologie an der Päpstlichen Theologischen Fakultät in Sao Paulo.
Neubesetzung bei den Ordensgemeinschaften bringt auch Aufwertung des Bildungsbereichs und gemeinsame Büroleitung für die Männer- und Frauenorden.
An der Spitze von Österreichs Ordensgemeinschaften kommt es zu einem personeller Wechsel an: Der zum Missionshaus St. Gabriel (NÖ) gehörige P. Franz Helm (SVD/Steyler Missionare) wird ab 15. Oktober 2015 neuer Generalsekretär der Superiorenkonferenz der Männerorden und tritt damit an die Stelle des Salvatorianer-Paters Erhard Rauch. Das gab das Medienbüro der Orden bekannt. Der Franziskaner Gottfried Wegleitner, der für diese Funktion bereits designiert war, zog demnach seine Bereitschaft aus persönlichen Gründen zurück. Die Übergabe von Rauch an Helm soll fließend geschehen und mit Jahresende abgeschlossen sein, hieß es.
Die gemeinsame Büroeinheit von der Vereinigung der Frauenorden und der Superiorenkonferenz auf der Wiener Freyung nach längerer Prozessarbeit zudem neu strukturiert: Künftig gibt es einen gemeinsamen Büroleiter in der Person von Peter Bohynik, dem bisherigen Leiter des von den Orden gemeinsam mit dem "Canisiuswerk" getragenen Begegnungs- und Informationszentrums "Quo vadis" am Stephansplatz. In dem Zentrum wird künftig Pater Stefan Weig von den Sales-Oblaten Regie führen.
Mehr Gewicht soll zudem künftig das Bildungswesen erhalten. Das Thema soll intensiviert in einem neu geschaffenen Bereich Bildung, der alle Agenden der Ordensschulen bis hin zur Vereinigung Katholischer Kindertagesheime (KKTH) bündelt. Die Leitung übernimmt Rudolf Luftensteiner, der dafür die Geschäftsführung bei der Vereinigung von Ordensschulen (VOSÖ) abgeben wird, unterstützt von der bisherigen Sekretärin der Superiorenkonferenz, Charlotte Koberger.
Bei der Vereinigung der Frauenorden Österreichs ist die Dominikanerinnen-Schwester Maria Cordis Feuerstein Generalsekretärin, ebenfalls unverändert bleibt auch die Zuständigkeit für die Arbeitsgemeinschaft der Ordensspitäler beim Amt des Generalsekretärs der Superiorenkonferenz angebunden. Helga Penz leitet weiterhin den Bereich Kulturgüter, Ferdinand Kaineder das Medienbüro.
Der neue Generalsekretär der Superiorenkonferenz P. Franz Helm SVD wurde 1960 in Ybbsitz geboren, trat 1979 im Missionshaus St. Gabriel ins Noviziat der Steyler Missionare ein, studierte dort Theologie und wurde 1987 zum Priester geweiht. Anschließend war er bis Ende 1993 als Missionar in der Pfarrseelsorge in Brasilien tätig, wo er auch Missionstheologie an der Päpstlichen Theologischen Fakultät in Sao Paulo studierte. Nach seiner Rückkehr war Helm von 1994 bis 1998 in Wien Generalsekretär der Päpstlichen Missionswerke ("missio"), promovierte unterdessen 1996 in Sao Paulo in Missionswissenschaft und war anschließend drei Jahre lang Leiter der internationalen Ausbildungsgemeinschaft seiner Ordensprovinz.
Helm wurde 2001 zum Rektor von St. Gabriel ernannt, war von 2003 bis 2005 auch Chefredakteur der Zeitschrift "Stadt Gottes" und koordinierte die Medienarbeit der Ordensprovinz. Eine schwere krebsähnliche Erkrankung im Jahr 2004 mündete - aufgrund einer Strahlenhepatitis - im Jahr 2006 in eine Lebertransplantation.
Nach der Genesung arbeitete Helm als Lektor für Missionswissenschaft an der Universität Wien, war dreieinhalb Jahre bei der Dreikönigsaktion Referent für Theologie und Pastoral und vier Jahre Leiter des Steyler Jugendprojekts "Weltdorf St. Gabriel".
Derzeit ist der Niederösterreicher Vizeprovinzial, Provinz-Koordinator für Kommunikation und zuständig für die Begleitung von jungen Mitbrüdern, die aus anderen Kontinenten als "Neumissionare" oder Praktikanten nach Österreich kommen. Seit April 2015 ist er auch Geistlicher Assistent der Katholischen Frauenbewegung Österreichs.
Der künftige Leiter des Ordensbüros Peter Bohynik wurde 1975 in der Slowakei geboren, studierte nach der HTL in Banska Bystrica an der Commenius Universität Theologie und Pädagogik und schloss 2002 in Wien sein Studium der Fachtheologie und 2004 der selbständigen Religionspädagogik. Nach einem FH-Studium im Bereich Wissens- und Personalmanagement in Wien, dem Zivildienst und einem Volontariat im Österreichischen Hospiz in Jerusalem war Bohynik von 2003 bis 2009 Pastoralassistent in der Pfarre Bruck an der Leitha, anschließend bis 2013 pädagogischer Mitarbeiter im Katholischen Bibelwerk. 2014 übernahm er die Leitung und den Neuaufbau im Wiener "Quo Vadis".
Rudolf Luftensteiner, geboren 1957, wuchs in Schwertberg (OÖ) auf und studierte nach einer Ausbildung zum Elektroinstallateur und der Matura am Aufbaugymnasium Horn Theologie in Fribourg und Wien. Einige Zeit war er Mitglied des Dominikanerordens sowie Mitarbeiter im ORF und in Verlagen, ehe er von 1988 bis 1998 Religionslehrer in Korneuburg und 1998 Bundeslehrer wurde. Er zeichnete für die Leitung der ARGE BMHS Religionslehrer in der Erzdiözese Wien verantwortlich und war in der Fortbildung des RPI tätig, leitete von 2000 bis 2002 die Abteilung für Katholische Privatschulen der Erzdiözese Wien und fungierte als Privatschulreferent für das Interdiözesane Amt für Unterricht und Erziehung der Österreichischen Bischofskonferenz.
Seit September 2002 ist Luftensteiner organisatorischer und pädagogischer Leiter sowie seit 2007 Geschäftsführer der Vereinigung von Ordensschulen Österreichs (VOSÖ) und Mitarbeiter im Schulreferat der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften Österreichs. Seit September 2009 ist er stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Vereinigung Katholischer Kindertagesheime und seit 2013 Schulreferent der Ordensgemeinschaften.