P. Wallner ist Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Österreich und Rektor der Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz, an der sich 180 Studenten auf das Priestertum vorbereiten.
P. Wallner ist Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Österreich und Rektor der Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz, an der sich 180 Studenten auf das Priestertum vorbereiten.
"Missio"-Nationaldirektor sieht in starkem Akzent auf missionarischer Formung der Priesteramtskandidaten positive Impulse für Zukunft der Kirche.
Zuversichtlich, dass mit der neuen verbindlichen vatikanischen Grundordnung für die Priesterausbildung neue positive Impulse für die Kirche ausgehen, hat sich der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke Österreich ("Missio") P. Karl Wallner gezeigt. Als für die Zukunft der Kirche "bedeutsame Weichenstellung" ortet er in einer Aussendung am Freitag, 16. Dezember 2016 die Tatsache, dass in dem Dokument der Priester von morgen als "Missionar" an der Spitze eines missionarischen Volkes Gottes definiert wird.
Ein Priester solle ein "Jünger Christi" sein, der das Volk Gottes mit "missionarischem Schwung", "missionarischer Sehnsucht" und "missionarischem Elan" leitet, wie das Dokument an mehreren Stellen betont. Gemäß der neuen Grundordnung habe die Priesterausbildung vier Kriterien zu beachten: Sie muss "ständig", "ganzheitlich" und "gemeinschaftlich" sein - und sie müsse eine "missionarische Formung" enthalten, so das neue Kriterium.
Die neue Grundordnung trage der starken Veränderung der kirchlichen Situation in den vergangenen Jahrzehnten Rechnung, betont Wallner. Die Hervorhebung des missionarischen Charakters könnte zu einem starken Wandel des Priesterbildes, wie es in Europa heute noch vorherrscht, führen. Wallner: "Europa ist der einzige Kontinent, wo die Zahl der Gläubigen schrumpft: Es genügt auch deshalb heute nicht mehr, Priester zu Hirten für eine wie selbstverständlich schon vorhandene Herde auszubilden."
Es brauche eine Kirche, "die noch mehr hinaus geht, um die Menschen zu erreichen". Hinter diesem Paradigmenwechsel steht vor allem Papst Franziskus, der immer wieder betont und zeigt, dass ein "Business as usual" für den Priester von heute nicht mehr möglich ist.
Als Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Österreich begrüße er diese Akzentuierung freudig und weise darauf hin, "dass wir Europäer den 'missionarischen Eifer' gerade von den jungen Kirchen des Südens lernen können". Er wünsche jedem Priesterseminaristen und jedem Priester, "einmal, wenn auch nur für ein paar Monate, in einer Missionsdiözese mitgelebt und mitgearbeitet zu haben: die Freude, die Begeisterung und den Elan der Gläubigen und Priester dort zu erleben". Es seien diese missionarischen Erfahrungen, die einen Priester auch immer tiefer in die Dimension der universellen Kirche hineinwachsen ließen.
P. Wallner ist Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Österreich und Rektor der Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz, an der sich 180 Studenten auf das Priestertum vorbereiten.
Die Päpstlichen Missionswerke sammeln jedes Jahr am Dreikönigstag (6. Jänner) bei den Gottesdiensten in ganz Österreich für die Ausbildung von Priestern in Asien, Afrika und Lateinamerika.
Am 8. Dezember 2016 veröffentlichte die vatikanische Kleruskongregation für die Weltkirche neue verbindliche Richtlinien ("Ratio Fundamentalis Institutionis Sacerdotalis") für die Ausbildung von Priestern. Darin ist u.a. auch festgeschrieben, dass der Schutz von Minderjährigen vor sexuellem Missbrauch künftig weltweit fester Bestandteil der Ausbildung katholischer Priester sein müsse. Die Richtlinien empfehlen auch, Frauen an der Priesterausbildung in Seminaren und Universitäten zu beteiligen. Die Fähigkeit, mit Frauen in Kontakt zu stehen und mit ihnen zusammenzuarbeiten, müsse in die Beurteilung des Kandidaten eingehen.
Der Vatikan sieht zugleich Kurse zu Klimawandel und Umweltzerstörung für angehende Priester vor. Diese sollen nach dem Willen des Vatikan auch zur Nutzung sozialer Medien ermuntert werden. Damit könnten sie Kontakte aufbauen und die christliche Botschaft verkünden. Sie müssten jedoch im besonnenen Umgang mit diesen Medien geschult werden.