Im Rahmen eines Gottesdienstes, dem Militärbischof Werner Freistetter vorstand, ist die neue Kapelle in den Räumlichkeiten der Päpstlichen Missionswerke eingeweiht worden.
Im Rahmen eines Gottesdienstes, dem Militärbischof Werner Freistetter vorstand, ist die neue Kapelle in den Räumlichkeiten der Päpstlichen Missionswerke eingeweiht worden.
Gottesdienste aus der "Lumen Gentium"-Kapelle in der Wiener Seilerstätte werden künftig live auf K-TV übertragen.
Im Rahmen eines Gottesdienstes, dem Militärbischof Werner Freistetter vorstand, ist am Freitag, 1. September 2017 die neue Kapelle in den Räumlichkeiten der Päpstlichen Missionswerke ("Missio") in Wien (1., Seilerstätte 12) eingeweiht worden. Die Kapelle im Eingangsbereich der "Missio"-Nationaldirektion trägt den Namen "Lumen Gentium" ("Licht der Völker"). "Mit 'Licht der Völker' ist Jesus Christus selbst gemeint: Als Päpstliche Missionswerke haben wir den Auftrag, Jesus Christus zu den Menschen zu bringen", so "Missio"-Nationaldirektor P. Karl Wallner. Die Kapelle wurde vornehmlich von Künstlern aus Haiti gestaltet.
Bischof Freistetter, der in der Österreichischen Bischofskonferenz für Weltkirche und Mission zuständig ist, erinnerte in seiner Predigt an den gemeinsamen Besuch mit P. Wallner im Senegal 2016. Die Kirche in Afrika sei reich an Glaube, Hoffnung und Liebe, so Freistetter. "Das tut uns gut in Europa, wo wir uns oft schwer tun mit unserem christlichen Erbe."
Mission bedeute nicht nur, das Evangelium in der Ferne zu verkünden, - "das tun längst schon die Christen dort vor Ort" - sondern vor allem auch in der Heimat, betonte Freistetter. Wie der Bischof weiter sagte, sei die Geschichte der Mission alles andere als ein bloßer Triumphzug. Neben allen positiven Erscheinungen gelte es auch auf Machtgier, wirtschaftliche Ausbeutung oder die negativen Begleiterscheinungen und Folgen des Kolonialismus hinzuweisen. Das sei für die Glaubwürdigkeit der Kirche essentiell. Freilich: "Gottes Wort wirkt, auch wenn wir krumme Zeilen schreiben", so der Bischof wörtlich.
Geweiht ist die Kapelle Papst Paul VI., der 2014 von Papst Franziskus selig gesprochen wurde: "Unter ihm wurde das Konzilsdokument 'Lumen Gentium' verfasst. Seine Missionsenzyklika 'Evangelii nuntiandi' ist bis heute für die Arbeit von 'Missio' richtungsweisend", unterstrich P. Wallner. Die Enzyklika "Evangelii gaudium" habe vieles von Paul VI. aufgenommen und weitergedacht.
Drei Statuen, das Altarbild, der Tabernakel und ein Kreuzweg stammen von zwei Künstlern aus Haiti, die P. Wallner bei einem Aufenthalt vor Ort im Jänner 2017 kennenlernte. Der Waldviertler Künstler Pius Frank schuf den Altar. In der Altarplatte befindet sich eine Reliquie des heiligen Papstes Johannes Paul II.
Ab sofort finden an Werktagen in der Kapelle fast täglich Messen statt (jeweils am Montag um 17 Uhr, Dienstag bis Freitag um 12 Uhr). Ab 5. September überträgt der katholische Privatsender K-TV drei Messen pro Woche (Dienstag bis Donnerstag) aus der Kapelle in den ganzen deutschen Sprachraum. P. Wallner sprach von tausenden Gläubigen, die so jeden Tag über die Medien mitfeiern könnten.
"Missio" wolle bewusst am 5. September mit der Ausstrahlung beginnen, da es der Gedenk- und Festtag der Heiligen Mutter Teresa von Kalkutta (1910-1997) sei, so Wallner: "Sie ist Patronin und Vorbild dieses Medienapostolates. Sie hatte ein großes Talent, über die Medien den Menschen von Gott zu erzählen und seine Liebe in die Welt hineinzutragen. Mit ihrer Fürsprache wollen wir viele Menschen erreichen." An der feierlichen Segnung der neuen Kapelle nahm auch der frühere Missio-Nationaldirektor und langjährige Begleiter von Mutter Teresa, Leo Maasburg, teil.
P. Wallner wies darauf hin, dass schon 2005 unter Maasburg eine erste Kapelle in den "Missio"-Räumlichkeiten eingerichtet worden war. Bischof Freistetter dazu: "Eine Kapelle verändert die Atmosphäre in einem Haus. Sie ist Zeichen der Gegenwart Gottes mitten in der Arbeitswelt, mitten in der Betriebsamkeit der Stadt."
Die neue Kapelle ist Teil der Umgestaltung des "Missio"-Empfangs, der u.a. auch das neue "Missio"-Café beherbergt.
Die Päpstlichen Missionswerke sind eine Institution der Weltkirche und der einzelnen Ortskirchen. Sie sind weltweit in rund 150 Ländern tätig. In Österreich bestehen die Missionswerke seit 1922. Die Nationaldirektion hat ihren Sitz in Wien und eine Vertretung in jeder der neun Diözesen, wo der jeweilige Diözesandirektor vom dortigen Bischof ernannt wird.
Die jährliche "Missio"-Sammlung zum Sonntag der Weltmission (jeweils im Oktober) gilt als größte Solidaritätsaktion der Welt. Sie dient dazu, den 1.100 ärmsten katholischen Diözesen in aller Welt finanzielle Ressourcen zur Verfügung zu stellen, damit diese ihre vielfältigen pastoralen und sozialen Aufgaben wahrnehmen können.
Zum "Monat der Weltmission" im Oktober laden die Päpstlichen Missionswerke in jedem Jahr auch Gäste nach Österreich ein, die etwa in Pfarren und Schulen von der "Missio"-Arbeit in verschiedenen Ländern berichten.
Am Dreikönigstag (6. Jänner), dem Hochfest der Epiphanie, sammeln die Missionswerke bei den Gottesdiensten in ganz Österreich für die Ausbildung von Priestern in Asien, Afrika und Lateinamerika.
Päpstliche Missionswerke:
www.missio.at