Der Neujahrsempfang von Bischof Wolfgang Ipolt in Görlitz bot auch eine Begegnung mit Mönchen aus Heiligenkreuz.
Der Neujahrsempfang von Bischof Wolfgang Ipolt in Görlitz bot auch eine Begegnung mit Mönchen aus Heiligenkreuz.
Beim Neujahrsempfang in der ostdeutschen Diözese stand u.a. die Wiederbesiedelung des Klosters Neuzelle durch Zisterzienser aus Stift Heiligenkreuz im Fokus.
Die Wiederbesiedelung des brandenburgischen Klosters Neuzelle durch Zisterzienser aus dem Wienerwald-Stift Heiligenkreuz und das Engagement der Kirchen gegen den Stellenabbau in der Lausitz haben den Neujahrsempfang der ostdeutschen Diözese Görlitz geprägt. Bischof Wolfgang Ipolt betonte am Samstag, 13. Jänner 2018 in der Neißestadt, er erhoffe sich von der Rückkehr des Ordens wichtige Impulse für die Diözese. Politiker der Region dankten den Kirchen nachdrücklich für ihren Protest gegen die drohenden Arbeitsplatzverluste beim Görlitzer Siemens-Turbinenwerk und dem Waggonbauer Bombardier.
Ipolt erklärte, er sehe die Mönche in Neuzelle als "Verstärkung" der Kirche "in diesem so entchristlichten Landstrich Europas". Seit vergangenem August leben vier Zisterzienser in dem Wallfahrtsort. Dort engagieren sie sich in Seelsorge und Religionsunterricht. Zuvor war der Orden nach der Verstaatlichung der Klosterbesitzungen durch Preußen dort 200 Jahre nicht präsent. Das Stift Heiligenkreuz will in diesem Jahr bis zu vier weitere Ordensmänner nach Neuzelle entsenden, um im 750. Gründungsjahr des Klosters am 2. September eine Niederlassung in Form eines Priorats zu gründen.
Bislang ist noch ungeklärt, wo die Mönche auf Dauer wohnen können. Derzeit sind sie im katholischen Pfarrhaus auf dem Klostergelände untergebracht. Brandenburgs Kulturministerin Martina Münch (SPD) betonte, sie sei "sehr zuversichtlich" mit Blick auf eine einvernehmliche Lösung. Es sei jedoch "noch ein weiter Weg", die Erfordernisse der bisherigen Nutzer der Klostergebäude und der Mönche in Einklang zu bringen. Geplant sei, dass die Mönche im früheren Kanzleibau des Klosters wohnen, in dem bislang unter anderem eine Musikschule ist.
Der Görlitzer Generalsuperintendent Martin Herche sicherte die Unterstützung der evangelischen Kirche zu, "dass der Neustart monastischen Lebens gelingt". Er versprach den staatlichen Stellen und Arbeitnehmervertretern zudem die weiteren Rückhalt der Kirchen für einen Erhalt der Arbeitsplätze. Auch der Görlitzer Generalvikar Alfred Hoffmann forderte "Lösungen auf dem Fundament der Sozialen Marktwirtschaft".