Europäisches Zimmer mit Original-Reisekiste eines Steyler Missionars.
Europäisches Zimmer mit Original-Reisekiste eines Steyler Missionars.
Eröffnung am 1. März.
Die Ordensgemeinschaft der Steyler Missionare hat Teile ihres Missionshauses in Maria Enzersdorf nahe der südlichen Wiener Stadtgrenze zu einem Hotel und Veranstaltungszentrum umgebaut. Das "Gabrium" verfügt über 20 Doppelzimmer, drei Suiten, fünf Seminarräume, einen großen historischen Festsaal und einen Gewölbesaal, der für kleinere Feste gedacht ist, erläuterte Geschäftsführerin Maria Homm gegenüber Journalisten bei der Präsentation des Hauses unmittelbar vor der offiziellen Eröffnung am Donnerstag, 1. März 2018.
Das 1889 errichtete Gebäude diente ursprünglich der Vorbereitung von Missionaren auf ihren Dienst. Zu Spitzenzeiten lebten dort 600 Ordensmänner, heute sind es 45. Der ausbleibende Nachwuchs stellte die Gemeinschaft vor die Frage, wie das Areal künftig genutzt werden soll. Die Öffnung und Umwandlung in ein Hotel sei ein großer Schritt, eine bewusste Entscheidung und ein langwieriger Prozess gewesen, der allerdings notwendig gewesen sei, "weil klar war, dass wir das nicht alleine für uns nutzen können", verwies Steyler-Provinzial Stephan Dähler auf die Entstehungsgeschichte.
In seinem Gestaltungskonzept knüpft das "Gabrium" an die Lebenswelt der Missionare an, die in mehr als 80 Ländern aktiv sind. So ist jedes Stockwerk einem anderen Kontinent gewidmet und soll sicht- und erlebbar machen, "dass die unterschiedlichen Kulturen, wenn sie respektvoll miteinander umgehen, sehr gut zusammenleben können und so ein neues buntes Ambiente entsteht", wie Homm hervorhob. In einem Folder präsentiert sich das Hotel als Ort, "der uns vom Gewöhnten löst" und zum "geistigen Reisen in allen Facetten" einlädt. Künftig sollen dort Hochzeiten, Präsentationen, Tagungen, Weihnachtsfeiern oder Jubiläen gefeiert werden können.
Eine große Rolle spielt im "Gabrium" auch die Bewahrung der Schöpfung: Das Zimmermobiliar ist teilweise gebraucht oder stammt aus nachhaltiger Produktion. "Im Hotel finden sich überall Nachhaltigkeitsprodukte, die gleichzeitig auch für Dialog, Achtsamkeit vor anderen Kulturen und Menschen und für einen behutsamen, respektvollen Umgang miteinander stehen", so die Geschäftsführerin.
Durchgeführt wurde der Umbau vom Immobilienfonds der Steyler Missionare. Geschäftsführer Friedrich Mayrhofer würdigte vor den Pressevertretern "den Mut, den die Ordensgemeinschaft gefunden hat, sich dazu zu entscheiden, dem Immobilienfonds dieses große Areal zur Entwicklung und Verwaltung zu übergeben". Der Umbau kostete insgesamt zehn Millionen Euro. Das 30.000 Quadratmeter große Areal umfasst neben dem Hotel und Seminarzentrum u.a. auch ein Wirtschaftsgebäude, ein Caritas-Wohnheim für Flüchtlinge, einen Wohntrakt für die 45 Ordensmänner, die große Klosterkirche und einen Park.