Die spanische Übersetzung der von der Wiener katholischen Publizistin Ingeborg Schödl verfassten Biografie über die Selige Hildegard Burjan ist am Mittwoch, 30. Mai 2018 im spanischen Parlament präsentiert worden.
Die spanische Übersetzung der von der Wiener katholischen Publizistin Ingeborg Schödl verfassten Biografie über die Selige Hildegard Burjan ist am Mittwoch, 30. Mai 2018 im spanischen Parlament präsentiert worden.
Präsentation mit Autorin Schödl, dem Bischof von Getafe, Garcia Beltran, und Herausgeber Velasco.
Die spanische Übersetzung der von der Wiener katholischen Publizistin Ingeborg Schödl verfassten Biografie über die Selige Hildegard Burjan ist am Mittwoch, 30. Mai 2018 im spanischen Parlament präsentiert worden. Im Beisein von Abgeordneten und anderen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens stellte Übersetzter Gonzalo Moreno-Munoz im Rahmen eines Podiumsgesprächs mit Ingeborg Schödl, dem Bischof der spanischen Diözese Getafe, Gines Ramon Garcia Beltran, und dem Herausgeber Pablo Velasco vor, gab die Schwesterngemeinschaft "Caritas Socialis" in einer Aussendung bekannt.
Schödl, die den Seligsprechungsprozess Burjans als Vize-Postulatorin maßgeblich beeinflusst und vorangetrieben hatte, erinnerte vor den spanischen Abgeordneten an das von tiefem Glauben geprägte politische Engagement Hildegard Burjans, in dessen Mittelpunkt "die Rechte der Frauen auf Bildung und Gleichbehandlung" standen. Als Parlamentarierin habe Burjan durch gesetzliche Regelungen versucht, vor allem die Situation der Arbeiterinnen zu verbessern. Dafür habe sie auch den Kontakt über Parteigrenzen hinweg zu den Sozialdemokratinnen gesucht und "wollte das Evangelium durch die soziale Tat verkünden".
Moreno-Munoz strich die Innovationskraft Burjans hervor, die vom Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65) schließlich kirchlich aufgegriffen wurde: "Sie hat den Weg gezeigt für alle Frauen und Männer, die sich im öffentlichen Leben engagieren wollen, nicht nur durch Parteipolitik, sondern im breiteren Sinne, in allem was menschlich und sozial für die Gesellschaft Auswirkungen hat." Ihr starker Charakter inspiriere zu einem zielorientierten Handeln. Durch die Übersetzung ihrer Biografie hätten nunmehr über 500 Millionen spanischsprachige Menschen Zugang zu diesem "erstaunlichen Leben".
Hildegard Burjan wurde am 30. Jänner 1883 in Görlitz a.d. Neiße als Tochter einer jüdischen Familie geboren. Nach einer schweren Krankheit fand sie zum katholischen Glauben. Mit ihrem Gatten Alexander übersiedelte sie 1909 nach Wien und begann, sich intensiv für die Randgruppen der Gesellschaft zu engagieren. 1919 zog sie als erste christlich-soziale Abgeordnete in das Parlament der 1. Republik Deutsch-Österreich ein. Als verheiratete Frau und Mutter gründete sie die Schwesterngemeinschaft "Caritas Socialis" (CS). Am 29. Jänner 2012 wurde sie als erste demokratisch gewählte Politikerin im Wiener Stephansdom selig gesprochen.
Heute arbeiten rund 900 Mitarbeiter und Schwestern in den CS Einrichtungen gemeinsam mit etwa 500 ehrenamtlich Engagierten und 500 Praktikanten zusammen, um den Gründungsauftrag Hildegard Burjans zu erfüllen. Die CS-Schwestern sind in Österreich, Deutschland, Italien und in Brasilien vertreten. Sie begleiten Menschen vom Beginn bis zum Ende des Lebens.
Die Burjan-Biografie Ingeborg Schödls ist auf deutsch unter dem Titel "Zwischen Politik und Kirche - Hildegard Burjan" erhältlich.