Schulklasse in Gumbo im Südsudan.
Schulklasse in Gumbo im Südsudan.
In Ländern wie Syrien, dem Südsudan oder Afghanistan entstünden gerade "verlorene Generationen.
Das katholische Hilfswerk "Jugend Eine Welt" schlägt Alarm: Weltweit haben rund 75 Millionen Kinder im Schulalter in Krisengebieten keine Möglichkeit, regelmäßig eine Schule zu besuchen. Verantwortlich dafür seien kriegerische Auseinandersetzungen, Vertreibung und Flucht. An die Österreichische Bundesregierung appelliert das Hilfswerk anlässlich des "Welttags der Humanitären Hilfe" am Sonntag, 19. August 2018, die humanitäre Hilfe insbesondere auch im Bildungsbereich zu stärken.
Kritik übt das Hilfswerk an der internationalen Gemeinschaft, die viel zu wenig dafür tue, dass Kinder in humanitären Krisen ihr Recht auf Bildung verwirklichen können. Die EU habe ihre Unterstützung in diesem Bereich zwar von sechs (2012) auf derzeit 52 Länder ausgeweitet und zugesagt, die Mittel für Bildung in Notsituationen und Krisen bis 2019 auf zehn Prozent des Gesamtbudget für humanitäre Hilfe zu erhöhen, weltweit liege der Anteil derzeit allerdings bei weniger als drei Prozent - "es bleibt also noch viel zu tun".
In Ländern wie Syrien, dem Südsudan oder Afghanistan entstünden gerade "verlorene Generationen", die nie eine Chance auf Bildung bekommen haben; mit dramatischen Folgen, denn Kinder, die keine Schule besuchen, seien einem höheren Risiko für Kinderarbeit, Gewalt, sexuelle Übergriffe und Zwangsverheiratungen ausgesetzt und anfällig für die Rekrutierung als Kindersoldaten. Die Zeit dränge: "Je länger Kinder nicht zur Schule gehen, desto schwieriger wird ein Wiedereinstieg ins Bildungssystem und auch die Chancen auf einen Abschluss sinken", hieß es in einer Aussendung des Hilfswerks am Dienstag, 14. August 2018.
"Jugend Eine Welt" bitte die Bevölkerung um Spenden für ihre Bildungsprojekte in Krisengebieten. Im Südsudan, im Flüchtlingslager Gumbo, ermöglichen Projektpartner des Hilfswerks etwa 6.110 Schüler täglich Unterricht und versorgen sie mit einer nahrhaften Mahlzeit. "Diese Kinder brauchen mehr als nur Nothilfe, sie brauchen auch ein bisschen Normalität im Alltag", sagte Geschäftsführer Reinhard Heiserer.
Spendenkonto: IBAN: AT66 3600 0000 0002 4000; Online-Spenden unter www.jugendeinewelt.at möglich.