"Ich wünsche den Ordensschulen, dass es uns gelingt, eine Schulkultur zu leben, die entängstigt. Eine Kultur, die wirklich mehr auf den Menschen schaut", so Luftensteiner.
"Ich wünsche den Ordensschulen, dass es uns gelingt, eine Schulkultur zu leben, die entängstigt. Eine Kultur, die wirklich mehr auf den Menschen schaut", so Luftensteiner.
Bildungsreferats-Leiter Luftensteiner: "Gesellschaftspolitische Katastrophe, wie zurzeit mit Angst und mit Entmenschlichung gearbeitet wird, um die eigenen Egoismen zu befriedigen".
Für eine Schulkultur, die den Kindern und Jugendlichen Ängste nimmt und zugleich Hoffnung gibt und wo Solidarität und Gemeinschaft erfahrbar sind, plädiert der Leiter des Bereichs Bildung der Ordensgemeinschaften, Rudolf Luftensteiner. Er halte es "gesellschaftspolitisch für eine Katastrophe, wie zurzeit mit Angst und mit Entmenschlichung gearbeitet wird, um die eigenen Egoismen zu befriedigen", so Luftensteiner in einer Aussendung der heimischen Ordensgemeinschaften.
Gesellschaftliche Veränderungen seien Herausforderungen, denen man nicht mit "platten Lösungen" begegnen dürfe. "Es gibt nicht 'die Bösen', sondern es sind immer Menschen. Doch die Kinder, Jugendlichen und Lehrer bringen diese Ängste mit in unsere Schulen", so der Schulexperte: "Ich wünsche den Ordensschulen, dass es uns gelingt, eine Schulkultur zu leben, die entängstigt. Eine Kultur, die wirklich mehr auf den Menschen schaut."
Die christlichen Schulen müssten vermitteln, dass alle in einer Gemeinschaft leben und das Ziel eines christlichen Umgangs nicht sei, sein Ego höchstmöglich zu befriedigen. Christentum sei keine Bedürfnisbefriedigunsanstalt. Der christliche Gedanke sei immer, "dass wir unser Leben füreinander miteinander gestalten" und das sei ein völlig anderer Zugang.
Im Schuljahr 2017/18 besuchten knapp 73.000 Schülerinnen und Schüler eine katholische Privatschule in Österreich. Nicht ganz 70 Prozent davon gingen in eine Ordensschule, die anderen besuchten eine Schule in Trägerschaft der Diözesen.
Luftensteiner zeigt sich erfreut, dass die Menschen das Angebot der Ordensschulen sehr gut annehmen. Schwierig sei, dass durch die Bildungsreform im heurigen Jahr viele Dinge umgesetzt würden, hinter denen noch Fragezeichen stünden. Im Bereich der Deutschklassen und der Zuteilungen der Ressourcen gebe es viele Veränderungen und auch die Frage der Schulaufsicht werfe Fragen auf und bereite Sorgen, so der Schulexperte: "Wird die Qualität, die wir bisher bieten konnten, erhalten bleiben? Bisher gab es Fachkompetenz, da die Landesschulinspektoren selbst aus den jeweiligen Bereichen kamen. Denn eine AHS, eine HTL und eine Volksschule haben unterschiedliche Bedürfnisse. Ist das weiterhin garantiert oder werden künftig Verantwortliche benannt, die einfach für alles zuständig sind?" Bildungsreformgesetze sollten unter stärkerer Einbeziehung der Experten vor Ort gestaltet werden, forderte Luftensteiner.