Bäckermeister Weigl ist stolz auf seine Lehrlinge und die gelungene Sachertorte.
Bäckermeister Weigl ist stolz auf seine Lehrlinge und die gelungene Sachertorte.
Zweiwöchiger Kurs schult Jugendliche in Herstellung österreichischer Mehlspeisen. Teilnehmende Jugendliche sind großteils arme Straßenverkäufer.
Hunderte typisch österreichische Mehlspeisen, darunter die berühmte Sachertorte, haben der Wiener Bäckermeister Edmund Weigl und 15 Jugendliche vom Ausbildungszentrum "Don Bosco Obrero" in den vergangenen Tagen gemeinsam in Bogota zubereitet.
Serviert wurden die Köstlichkeiten kürzlich bei einer Großveranstaltung anlässlich des Österreichischen Nationalfeiertags am Freitag, 26. Oktober 2018 bei dem mehr als 300 Gäste geladen waren. Bei den Jugendlichen, die von Bäckermeister Weigl in einem zweiwöchigen Kurs in der Herstellung österreichischer Mehlspeisen geschult werden, handelt es sich großteils um arme Straßenverkäufer.
Ermöglicht wurde ihre Ausbildung durch eine Kooperation der Hilfsorganisation "Jugend Eine Welt", der Österreichischen Botschaft, des Ausbildungszentrums "Don Bosco Obrero" und des österreichischen Unternehmens Doppelmayr. Letzteres will den jungen Koch-Lehrlingen ermöglichen, künftig von ihnen angefertigte Mehlspeisen an den Stationen der neuen Seilbahn anzubieten, die Doppelmayr derzeit in Bogota errichtet und die im Dezember 2018 eröffnet werden soll.
Marianne Feldmann, österreichische Botschafterin in Kolumbien, besuchte am Vortag der Großveranstaltung gemeinsam mit Enrique Penalosa, dem Bürgermeister von Bogota, das Ausbildungszentrum und war vom Einsatz der jungen Lehrlinge und ihres ehrenamtlichen österreichischen Lehrmeisters begeistert. "Dieser Kurs ist wirklich exzellent, alle Jugendlichen sind top-motiviert!", freute sie sich. "Und es geht auch noch weiter: Als nächstes stehen Gulasch und Spätzle auf dem Lehrplan."
"Jugend Eine Welt" fördert momentan drei Lehrgänge im Don-Bosco-Ausbildungszentrum, das in einem der ärmsten Stadtteile von Bogota liegt. Hier werden rund 2.000 junge Menschen aus allerärmsten Verhältnissen in 17 Berufen ausgebildet und danach beim "Job Placement" bzw. ihren ersten Schritten in der Berufstätigkeit begleitet. Die Hilfsorganisation sucht dringend weitere Förderer, Partner und Lehrlingspaten, die Lehrergehälter finanzieren und die laufenden Kosten für den Schulbetrieb übernehmen. Denn der Bedarf an zusätzlichen Ausbildungsplätzen sei riesig, nachdem in den vergangenen Monaten zahlreiche ehemalige Kindersoldaten aufgrund der jüngsten Friedensinitiativen in ihre Heimatviertel zurückgekehrt sind - sie verfügen meist über keinerlei Bildung bzw. Berufsausbildung.
Spenden: IBAN: AT66 3600 0000 0002 4000; BIC: RZTIAT22; Infos: www.jugendeinewelt.at