Der deutsche Jesuitenpater Ansgar Wucherpfennig spricht nach dem "Nihil obstat" durch den Vatikan von einer gütlichen Einigung. Er habe nicht "widerrufen", sagte er im Interview des Portals "katholisch.de" am Samstag, 17. November 2018.
Der deutsche Jesuitenpater Ansgar Wucherpfennig spricht nach dem "Nihil obstat" durch den Vatikan von einer gütlichen Einigung. Er habe nicht "widerrufen", sagte er im Interview des Portals "katholisch.de" am Samstag, 17. November 2018.
Rektor der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt erhielt zuletzt doch das "Nihil obstat" aus dem Vatikan. Interview mit „katholisch.de“.
Der deutsche Jesuitenpater Ansgar Wucherpfennig spricht nach dem "Nihil obstat" durch den Vatikan von einer gütlichen Einigung. Er habe nicht "widerrufen", sagte er im Interview des Portals "katholisch.de" am Samstag, 17. November 2018.
Am Donnerstag war bekannt geworden, dass Wucherpfennig doch wieder als Rektor der katholischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt arbeiten kann. Die Bildungskongregation des Vatikan habe die Unbedenklichkeitserklärung "nun erteilt, nachdem Pater Wucherpfennig eine Erklärung abgegeben hatte, in der er betonte, dass er als Ordensmann und Priester dem authentischen Lehramt der Kirche verpflichtet sei", hieß es.
Dieses Schreiben ist nach Worten Wucherpfennigs an den Generaloberen der Jesuiten, Arturo Sosa, gegangen. "In dem Schreiben steht, dass ich zu der Frage der Frauenordination und der moralischen Beurteilung von Homosexualität die einschlägigen Lehrschreiben berücksichtige und diese korrekt und fair wiedergebe, dass ich aber auch meine eigenen Fragen dazu stelle und diskutiere." Er habe auch die Hoffnung geäußert, "dass sich die Lehre in diesen beiden Punkten ändern und weiten muss". Sosa habe ihm aufgetragen, zu beiden Themen weiter zu forschen und dabei "die kirchlichen Auffassungen in schöpferischer Treue zu entwickeln".
Wucherpfennig wurde bereits im Februar für eine dritte Amtszeit als Rektor der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen wiedergewählt. Der Vatikan hatte ihm zunächst noch nicht das erforderliche "Nihil obstat" erteilt, was auf massive Kritik gestoßen war. Der Jesuit hatte sich in Interviews kritisch zum Umgang der Kirche mit Homosexuellen und mit Frauen geäußert und unter anderem Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Partnerschaften befürwortet.
Wucherpfennig betonte, er sehe die Theologie "trotz allem gestärkt. Unter Papst Franziskus gab es eine Öffnung kirchlicher Diskurse." Von einem Kulturwandel würde er noch nicht sprechen, so der Pater. Er frage sich, warum der Amtseid, den Papst Johannes Paul II. 1990 eingeführt hatte, nicht aufgehoben werden könne: "Er verpflichtet nicht nur auf das außerordentliche Lehramt - also die Äußerungen von Konzilien und Päpsten - sondern auch auf das sogenannte ordentliche Lehramt, also alle Schreiben, Enzykliken, Instruktionen der Kongregationen." Wissenschaftlich sei geboten, solche Dokumente zu berücksichtigen, "aber sie müssen nicht nochmal durch eine eidliche Versicherung für alle Forscher und Priester festgelegt werden".