Am 1. April wurden die Glocken mithilfe eines Baustellenkrans in die neusanierten Türme gehoben und dort montiert.
Am 1. April wurden die Glocken mithilfe eines Baustellenkrans in die neusanierten Türme gehoben und dort montiert.
Seit dem 2. Weltkrieg waren die Türme der Kirche des Wiener Priesterseminars leer. Die früheren Glocken fiel dem Kriegsgewirr zum Opfer und wurden eingeschmolzen.
Der Wiener Alsergrund hat seit Montag, 1. April 2019, ein neues Geläut in der Kirche des Priesterseminars, in dem sich Seminaristen aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland auf das Priesteramt vorbereiten. Bereitas am Samstag wurden die Glocken von den drei zuständigen Diözesanbischöfen im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes geweiht. Seit dem 2. Weltkrieg waren die beiden Türme der Seminarkirche leer, das vormalige Geläut fiel dem Kriegsgewirr zum Opfer und wurde eingeschmolzen.
Im Zuge der Sanierung des Seminar-Gebäudes, das auf fast 300 Jahre Geschichte zurückblicken kann, hat der Regens, Dr. Richard Tatzreiter, die Initiative zur Anschaffung neuer Glocken ergriffen. Dieses Vorhaben wurde gemeinsam mit einer Glockengießerei in Innsbruck und dank der großen Unterstützung vieler Spender realisiert.
„Ich freue mich: Unsere fast 300 Jahre alte Seminarkirche hat nun, lange nach dem Zweiten Weltkrieg, mit den neuen Glocken wieder eine Stimme erhalten. Sie verkünden uns mit ihrem Klang Freiheit und Frieden, sie erzählen von Glaube Hoffnung und Liebe. Diese Glocken erinnern, trösten und mahnen uns zeichenhaft auf unserem Weg durch die Zeit. Von Herzen danke ich allen Unterstützern, Förderern und Spendern, die dieses Projekt ermöglicht haben.“, sagte Regens Richard Tatzreiter unmittelbar nach der Glockenweihe.
Im Rahmen einer Eucharistiefeier wurde das Geläut am Samstag, den 30. März 2019, im Beisein von Kardinal Christoph Schönborn, dem Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics und dem St. Pöltner Bischof Alois Schwarz geweiht. Bei der anschließenden Agape konnten die knapp 300 Teilnehmer die Glocken aus der Nähe ansehen.
„Die Glocken läuten in Zeiten des Friedens und in Zeiten der Not.“, sagte Kardinal Christoph Schönborn in seiner Predigt und verwies damit auf die Schriftlesungen des Weihetages. „Durch den Klang dieser Glocken werden manche in positivem Sinne aufgeweckt werden. Manche werden auf die Uhr schauen. (…) Manche werden durch den Klang der Glocken erinnert werden: Es ist Zeit zum Gebet. Zeit, Gott zu danken. Es ist Zeit, umzukehren zum Herrn.“
Seit Ende Februar waren die Glocken im Innenhof des Priesterseminars ausgestellt, sodass Anrainer, Freunde, Förderer, Schulklassen und Neugierige die vier Glocken besichtigen und sich über das Projekt informieren konnten. Da die Seminarkirche der „Heiligen Maria vom Loskauf der Gefangenen“ geweiht ist, gibt sie der Marienglocke ihren Namen. Die anderen drei Glocken sind nach den jeweiligen Diözesan-Patronen Stephanus, Hippolyt und Martinus benannt und machen das GlockenQuartett komplett.
Am 1. April wurden die Glocken mithilfe eines Baustellenkrans in die neusanierten Türme gehoben, dort montiert und haben so ihren neuen Platz gefunden. Am Dienstag, 2. April werden die Glocken nach einem Probegeläut im Laufe des Nachmittags zum ersten Mal bei der Abendliturgie um 18:00 Uhr erklingen.