Dankbar für das Leben und wirken des Priesters und Liturgikers Philipp Harnoncourt.
Dankbar für das Leben und wirken des Priesters und Liturgikers Philipp Harnoncourt.
Gedenk- und Dankgottesdienst für Philipp Harnoncourt in der Wiener Piaristenkirche.
Kardinal Christoph Schönborn stand Freitag Abend in der Pfarrkirche Maria Treu in Wien-Josefstadt einem Gedenkgottesienst für den vergangenen Mai 89-jährig verstorbenen Grazer Liturgiewissenschafter und Priester Philipp Harnoncourt vor.
Mit großer Dankbarkeit feiere er den Gottesdienst für das Leben und Wirken von Philipp Harnoncourt, so Kardinal Schönborn. Dieses habe seine Vollendung gewissermaßen in der Renovierung der "Hl. Geist- bzw. Dreifaltigkeitskirche" in Bruck an der Mur gefunden. "Die Dreifaltigkeit, die Verschiedenheit der drei Personenen in der einen Gottheit ist der Weg zur Einheit unter uns, damit alle eins seien", so der Wiener Erzbischof, der damit auch zum "Parastas", dem liturgischen Totengedenken im byzantinischen Ritus überleitete, das der rumänisch-orthodoxe Bischofsvikar in Österreich, Erzpriester Nicolae Dura zusammen mit einer Schola in deutscher und rumänischer Sprache feierte.
Auch Domdekan Univ.Prof Rudolf Prokschi fasste in seiner Homilie das Vermächtnis Harnoncourts in dessen Denken vom Geheimnis der Dreifaltigkeit her, das sich in seiner theologischen und seelsorglichen Arbeit , sowie in der liturgischen Forschung und schließlich im ökumenischen Engagement des Verstorbenen gezeigt habe, zusammen. Für Harnoncourt, so Prokschi sei die Ökumene kein bloßer Wunsch, sondern eine Tatsache gewesen.
Musiker, Liturgiker, Seelsorger
Philipp Harnoncourt wurde am 9. Februar 1931 in Berlin geboren. Der Bruder des berühmten Dirigenten Nikolaus Hanoncourt war Ururenkel von Erzherzog Johann. Nach dem Theologiestudium in Graz und in München wurde er 1954 zum Priester geweiht. 1963 gründete Hanoncourt an der heutigen Kunstuniversität Graz die Abteilung Kirchenmusik, die er neuen Jahre lang leitete. Er arbeitete maßgeblich am Kirchengesangbuch „Gotteslob“ mit. Von 1972 bis 1998 war er Vorstand des Instituts für Liturgiewissenschaft, Christliche Kunst und Hymnologie an der Universität Graz und trug durch seine Forschung wesentlich zur nachkonziliaren Liturgiereform bei. 1986 berief ihn Kardinal König Kardinal Franz König in den Vorstand der ökumenischen Stiftung "Pro Oriente". In der ökumenischen Annäherung zwischen katholischer und orthodoxer Kirche zählt Harnoncourt zu den theologischen Vordenkern.
Harnoncourt starb im Kreis seiner Familie am 25. Mai 2020 in Grundlsee. Totengottesdienst und Begräbnis konnten Pandemie bedingt nur im kleinen Kreis stattfinden.