Beim Gespräch nach der Heiligen Messe.
Beim Gespräch nach der Heiligen Messe.
Gottesdienst, Theater, Fragen an den Kardinal und Gespräch über Berufung.
Der Kardinal lädt in regelmäßigen Abständen alle jungen Leute zu einem besonderen Gottesdienst mit der Gemeinschaft vom Lamm in der Kirche St. Brigitta im 20. Bezirk ein. Ein „Zuckerl“ ist, dass nach der hl. Messe die Ordensschwestern und -Brüder ein kurzes Theaterstück spielen, bei dem auf lustige und spannende Weise das Evangelium dargestellt wird. Anschließend beantwortet Kardinal Schönborn die Fragen der Jugendlichen. Den Abschluss bildet eine gemütliche Jause.
Die Bitte um Berufungen und einen missionarischen Aufbruch in der Kirche steht im Zentrum der langjährigen Jugend-Gottesdienstreihe mit Kardinal Christoph Schönborn, die es seit 2005.
An einem Donnerstag im Monat findet zunächst um 17 Uhr eine Anbetungsstunde statt, um 18 Uhr beginnt der Gottesdienst mit Kardinal Schönborn. Nach der Messe wird zur Agape und Begegnung mit dem Wiener Erzbischof eingeladen. Dieser zweite Teil im Pfarrsaal von Brigitta beginnt mit einem Biblodrama. die Schwserrn und Brüder der Gemeinschaft vom Lamm studieren mit einigen Jugendlichen ein kurzes Theaterstück zur Bibelstelle der Tageslesung ein. Auf diese Weise wird spielerisch-szenisch das Wort Gottes mit ungemein viel Witz reflektiert. Danach beantwortet der Kardinal alle Fragen der Jugendlichen. "Dieser Teil des Abends ist wirklich nur für Jugendliche und deren Begleitpersonen gedacht. Alle anderen Altersgruppen sind gebeten diese Restriktion zu akzeptieren. Denn es gibt genügend andere Momente um dem Kardinal zu begegnen," berichtet ein langjähriger Mitarbeiter der Veranstaltungsreihe.
Diese Gottesdienste werden vom Referat "Berufungspastoral" der Erzdiözese Wien begleitet. Die Kooperationspartner der diözesanen Mitarbeiter sind die kleinen Schwestern und Brüder vom Lamm, die ihre Klöster in der Dammstraße im 20. Bezirk haben. Eine neue dominikanische Gemeinschaft die in ganz einfacher, armer Weise leben und deren weltweit Verantwortlicher Kardinal Schönborn ist.
Mit einer intensiven Gebetszeit in der Früh eröffnen die „Kleinen Schwestern und Brüder vom Lamm“, die schon einige Jahre in Wien leben, den Tag. „Unsere erste Aufgabe ist das Gebet, das persönliche, das liturgische. Wir haben täglich viel Anbetung, denn die Betrachtung des armen und gekreuzigten Jesus ist das Zentrum unseres Lebens“, sagt Kl. Sr. Petra. „Wir haben eine Liturgie, die sich aus dem Tagesevangelium zusammensetzt, mit Lesungen aus dem Alten und Neuen Testament, die zum Tagesevangelium passen“, erzählt Kl. Bruder Pierre: „Der ganze Tag ist auf das Evangelium des Tages aufgebaut und wir versuchen, das Evangelium im täglichen Leben, im Missionsleben umzusetzen.“ Täglich wird auch das Studium gepflegt. Texte der Heiligen Schrift, des Lehramts, des Katechismus werden gelesen und betrachtet. „Uns geht es um eine ständige Vertiefung des Glaubens“, sagt Kl. Bruder Pierre. Höhepunkt des Tages ist die Messfeier.
Um die Mittagszeit, oft nach der Eucharistiefeier, gehen die Kl. Brüder und Kl. Schwestern auf Mission. „Wir gehen zur Suppenausgabe zu den Armen, z. B. in die Gruft, wir sitzen mit ihnen bei Tisch und essen mit ihnen“, erzählt Kl. Bruder Pierre: „Oder wir bitten um Brot. Wir klopfen an die Türen oder läuten bei der Gegensprechanlage und fragen die Leute, ob sie uns was zu essen geben können“. Manche sagen „Nein“, manchmal öffnet jemand die Tür und bringt mit freundlichem Gesicht ein Stück Brot oder Bananen. „Manche haben viele Fragen, und wir hören lange zu“, sagt Kl. Sr. Petra: „Bei denen, die nur schimpfen, sind wir da, um ihre Klage zu empfangen.“ Manchmal werden die Kl. Schwestern bzw. Kl. Brüder auch eingeladen. „Es gibt oft lange Gespräche über den Glauben“, sagt Kl. Sr. Petra: „Wir kommen nicht zu den Leuten, um ihnen was zu erzählen, sondern um zu betteln, weil Gott selber als Bettler unserer Liebe vor uns steht.“ „Wir wollen Jesus nachfolgen, ohne Vorratstasche, ohne Geld“, erzählt Kl. Bruder Pierre: „Es ist ein Weg der Demut, wie er im Philipperhymnus (Phil 2,5-11) beschrieben wird.“ Die Kleinen Schwestern und Brüder nehmen gern, was sie bekommen – außer Geld. Aus diesen Besuchen entwickeln sich auch Freundschaften. „Manche sind so betroffen, dass sie dann zu uns kommen – und auch immer wieder zur Messe“, sagt Kl. Sr. Petra.
Es sind je eine Hand voll Schwestern und Brüder, die in Wien leben. Die „Kleinen Brüder und Schwestern vom Lamm“ sind ein neuer Zweig im Dominikanerorden, sie sind seit 1983 offiziell in der Kirche anerkannt. Kardinal Schönborn ist seit 1996 der verantwortliche Bischof für die Gemeinschaft in der ganzen Welt.
Kleine Schwestern vom Lamm
Kleines Kloster Maria, Licht der Kirche Dammstraße 20
1200 Wien
T +43 1 218 30 33
F +43 1 218 30 33-4
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Kleine Brüder vom Lamm
Dammstr. 10
1200 Wien
T +43 1 212 80 42
F +43 1 212 80 42
www.gemeinschaftvomlam.. |
Kl. Sr. Petra, eine gebürtige Weinviertlerin, war Religionslehrerin. Sie wollte „nicht ins Kloster gehen“, so ist sie „lange vor der Berufung davongelaufen“: „Von den Kl. Schwestern vom Lamm wusste ich nur, dass sie betteln gehen.“ Sie wurde von den Schwestern eingeladen, die Liturgie mitzufeiern und auf Mission mitzugehen. Kl. Sr. Petra: „ Dann ist mir klar geworden, dass das meine Familie ist.“
Kl. Sr. Marie-Liesse hat in Frankreich mit 14 Jahren die Gemeinschaft vom Lamm kennengelernt und einen Ruf zum Ordensleben gespürt, hatte allerdings nicht vor, „betteln zu gehen“: „Mich ganz dem Wort Gottes widmen zu können, diese Verkündigung ist jetzt ein schöner Auftrag.“ „Gott war und ist meine große Leidenschaft, die größte Liebe meines Lebens“, erzählt Kl. Bruder Pierre. Er kommt aus Paris und ist ausgebildeter Elektroingenieur für Automatisierung. „Ich habe einen Ort gesucht, wo ich nur mit dem Minimum lebe und habe dann die Gemeinschaft vom Lamm gefunden.“ Kl. Bruder Philippe-Marie, er kommt aus Südfrankreich und hat in Toulouse sein Studium abgeschlossen, hat „anfangs das Betteln nicht verstanden“. Klar war ihm aber seine Berufung, „zu den Armen zu gehen“.