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"Antworten" von Kardinal Christoph Schönborn in der Zeitung "Heute" am Freitag, 26. Mai 2017.
Alle Medien haben darüber berichtet: Am Mittwoch war Präsident Donald Trump bei Papst Franziskus. Der Unterschied zwischen diesen beiden Männern könne nicht größer sein, wurde gesagt. Präsident Trump kam mit einer Kolonne von 60 Autos in den Vatikan. Papst Franziskus bevorzugt ein kleines, ungepanzertes Auto. Der Papst spricht gegen den Waffenhandel. Der Präsident hat eben in Saudi-Arabien einen 100-Milliarden-Waffenliefervertrag unterzeichnet. Der Papst tritt für nachhaltigen Umweltschutz ein. Der Präsident hält Klimasorgen für übertrieben. Die Liste der Gegensätze ließe sich noch verlängern.
Mich hat ein Wort von Papst Franziskus beeindruckt. Er wurde von einem Journalisten gefragt, wie er mit so gegenteiligen Ansichten umgehen werde. Seine Antwort: "Es gibt immer Türen, die nicht verschlossen sind. Man muss die Türen suchen, die wenigstens ein bisschen offen sind, um einzutreten und über gemeinsame Dinge zu sprechen und voranzugehen. Schritt für Schritt. Der Friede ist ein Handwerk…" Wie wahr! Das gilt nicht nur zwischen Papst und Präsident. Das passt auf alle unsere Konflikte.
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