Die Achtung der Menschen- und Arbeitsrechte sollen vom Kunden eingefordert werden.
Die Achtung der Menschen- und Arbeitsrechte sollen vom Kunden eingefordert werden.
"Südwind" kritisiert Arbeitsrechtsverletzungen in der Spielzeugindustrie.
Mit scharfer Kritik an Arbeitsrechtsverletzungen in der Spielzeugindustrie und dem Appell, auf den Kauf "fairer Spielsachen" zu achten, hat sich die entwicklungspolitische Organisation "Südwind" im Blick auf das Weihnachtsgeschäft zu Wort gemeldet. Spielzeug stehe neben Gutscheinen und Büchern ganz oben auf den Wunschlisten. Umso wichtiger sei es deutlich zu machen, "dass die Achtung der Menschen- und Arbeitsrechte nicht nur eine Verpflichtung darstellt, sondern von den Kunden eingefordert wird", heißt es in einer "Südwind"-Aussendung am Dienstag, 10. Dezember 2013.
Im Visier hat die NGO "Mattel", den nach Umsatz größten Spielzeughersteller der Welt. Schon im Oktober habe die Südwind-Partnerorganisation "China Labour Watch" nach Recherchen in sechs chinesischen Zulieferbetrieben von "Mattel" mit insgesamt rund 20.000 Beschäftigten auf schwere Missstände aufmerksam gemacht: Arbeitende müssen demnach bis zu 100 Überstunden pro Monat leisten, obwohl das chinesische Gesetz nur maximal 36 erlaubt; sie haben bis zu 13 Stunden pro Tag zu arbeiten und gefährden ihre Gesundheit aufgrund unzureichender Schutzkleidung.
"Südwind"-Expertin Christina Schröder zeigt sich schockiert, dass "Mattel" trotz zuletzt erheblicher Umsatzsteigerungen und eines nach außen hin unterstützten Verhaltenskodex zum Arbeitnehmerschutz mit "teils illegalen Methoden in Zulieferbetrieben Lohnkosten reduziert" habe. Insgesamt lasse Mattel in rund 100 chinesischen Spielzeugfabriken produzieren. Diese gerieten durch die Auftragspolitik europäischer und US-amerikanischer Auftraggeber wie "Mattel", "Hasbro" oder "Disney" unter enormen Preis- und Zeitdruck, den sie an die Arbeiter weitergeben.
"Unsere Forderungen nach fairen Arbeitsbedingungen, sind kein frommer Wunsch ans Christkind", unterstreicht Christina Schröder. "Mattel" als Marktführer der Spielzeugindustrie müsse endlich Maßnahmen ergreifen, um die Einhaltung nationaler Gesetze zu garantieren und die Arbeitsbedingungen in den Zulieferbetrieben zu verbessern.
"Südwind" unterstützt eine internationale Petition an "Mattel", die Konsumentenwünsche nach fair produziertem Spielzeug "sichtbar machen" solle. Auf der Website der "Südwind"-Kampagne www.spielsachen-fair-machen.at kann der entsprechende Aufruf unterzeichnet werden.