Am 20. Dezember wird der renommierte Pastoraltheologe Paul M. Zulehner 75 Jahre alt.
Am 20. Dezember wird der renommierte Pastoraltheologe Paul M. Zulehner 75 Jahre alt.
„Autobiographisches anderer Art“ bietet der Pastoraltheologe Paul M. Zulehner mit seinem neuesten Buch „Mitgift“.
Die meisten Leserinnen und Leser werden dankbar sein für diese Mitgift, die sowohl Lebens- und Glaubensgeschichte als auch ein großes Stück weit Theologie- und Kirchengeschichte ist. Manche werden weniger erfreut sein. Denn auf manche Details und Namen könnte durchaus verzichtet werden, wenn es ins allzu Persönliche geht.
Nichtsdestotrotz wird dadurch die große Leistung des Pastoraltheologen Zulehner nicht geschmälert, der durch Jahrzehnte hindurch mit seiner Pastoraltheologie, seinen Wortmeldungen und auch Wortschöpfungen (Lebenswissen, christentümliche Gesellschaft, Obdach der Seele, Verbuntung...) vielen Christen – nicht nur des deutschen Sprachraums – Trost, Ermutigung und viele Visionen einer gottvollen und erlebnisstarken Kirche geschenkt hat. Dass Zulehner in den letzten Jahren auch in China Pastoraltheologie gelehrt und von dort auch wichtige Impulse für sein eigenes Theologisieren und Nachdenken mitgebracht hat, beweist einmal mehr seine Leidenschaft für Gott und die Kirche.
Die Autobiographie handelt auf weiten Strecken vom „Arbeiten“ und vom „Lieben“. Berührend sind die langen Ausführungen über seine Eltern und seine Geschwister. Es ist allen zu wünschen, dass sie mit 75 Jahren auch so intensiv noch einmal das große Netz der Verwandten und Freunde mit einem solchen ehrlichen Blick der Dankbarkeit wie auch der Fragen, die offengeblieben sind, betrachten können.
Zulehner, so klingt das zwischen den Zeilen immer wieder durch, ist ins Arbeiten geflüchtet. Das beweisen die Vielzahl seiner Vorträge und auch Bücher, die er – oft mit Ko-Autorinnen und -Autoren – fast im Jahresrhythmus herausgebracht hat. Beim „Arbeiten“ beschäftigt ihn das „Zweckvolle“. Da wollte und will er „schöpferisch sein, ein Werk hervorbringen“. Beim „Lieben“ berührt Zulehner das „Zweckfreie“: die Anbetung, die Gottesliebe, die Beziehungen zu anderen Menschen, zur Mitwelt“. Behutsam und sehr ehrlich reflektiert er Ehelosigkeit und Ehe, die er beide heutzutage für „Hochrisikolebensformen“ hält. „Arbeiten und Lieben im Gleichgewicht zu halten“ betrachtet der Pastoraltheologe als eine „der hohen Lebenskünste“.
Die 21 „Orientierungen für den Kirchenumbau“, die er am Schluss seiner Autobiographie vorlegt, seien besonders jenen empfohlen, die an einer Erneuerung der Kirche mitwirken wollen.
Paul M. Zulehner Mitgift
Autobiografisches anderer Art |
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