Chef vom Dienst Wolfgang Linhart und Chefredakteur Michael Prüller mit dem neuen "Sonntag".
Chef vom Dienst Wolfgang Linhart und Chefredakteur Michael Prüller mit dem neuen "Sonntag".
Die Kirchenzeitung der Erzdiözese Wien "Der Sonntag" erscheint in neuem Layout und mit neuen Inhalten. Chefredakteur Michael Prüller im Interview.
Es gibt mit dieser Woche eine neue Ausgabe der Zeitung der Erzdiözese Wien "Der Sonntag". Sie hat ein neues Layout, es gibt neue Schriften, andere Bilder. Warum hat man den "Sonntag" überarbeitet?
"Der Sonntag" ist eine Wochenzeitschrift und als solche braucht es ein entsprechend gutes Layout. Das letzte Layout hatte schon einige Jahre auf dem Buckel. Es hat nicht mehr dem Bild entsprochen, wie heute Magazine aussehen. So war es schon rein optisch notwendig, dass wir es überarbeiten. Das ist uns gut gelungen.
Neben der Optik gibt es auch inhaltliche Neuerungen?
Wir haben den Inhalt anhand der Frage konkretisiert: Was ist denn heute die Aufgabe einer diözesanen Kirchenzeitung? Die meisten Menschen orientieren sich entweder an ihrer Pfarre, der Gruppe, in der sie sich der Kirche zugehörig fühlen, oder am Papst. Die Diözese kommt da oft etwas zu kurz. Dabei ist der Bischof der eigentliche Träger der Grundstruktur der katholischen Kirche. Wir sind ja eine Bischofskirche.
Wir glauben, dass es gut ist, innerhalb der Diözese einen Blick über den Tellerrand zu ermöglichen, eine Teilhabe am Leben der Kirche in der ganzen Diözese. Darüber hinaus schauen wir natürlich auch ins Kleine hinein, in die Pfarre, in die einzelne Gruppe, was Privatpersonen machen und welche Initiativen es gibt. Damit haben wir eine spannende Aufgabe, die wir mit inhaltlichen Schwerpunkten stärker darstellen möchten. Darüber hinaus haben wir mehr Kolumnisten eingeladen, Schreiber, die nicht dem Redaktionsteam des "Sonntags" angehören, um Vielfalt und Gedanken von außen einzubringen.
Was erwartet jemanden, der den "Sonntag" noch nicht kennt?
Wir wünschen uns, dass jemand der den "Sonntag" in die Hand nimmt, am Ende aufgebaut ist. Dass er sagt, es war schön, es hat mir gut getan, den "Sonntag" zu lesen. Zusätzlich wollen wir im "Sonntag" nicht auf die Kontroversen vergessen: Die Dinge, über die diskutiert wird, werden wir klar beim Namen nennen. Die Lektüre soll ebenso spannend wie berührend sein, den Blick der Leser auf die guten Seiten des Lebens richten und auch auf das Gute im Schlechten. Wenn es uns gelingt, den Menschen dadurch zu helfen, haben wir viel erreicht.
Können sich kirchenkritische oder kirchenferne Menschen auch im "Sonntag" beheimatet fühlen?
Wir haben mit dem "Sonntag" eine Zeitung, die von der Kernschicht der katholischen Gläubigen gelesen wird, aber die niemanden ausschließt. Wir haben uns im Vorfeld mit unseren Lesern genau auseinandergesetzt, und mit einigen gesprochen, die gar nicht so im Inneren der Kirche zu Hause sind, aber trotzdem den "Sonntag" abonnieren. Sie sagen, dass ihnen der Tiefgang gefällt, dass sie mit dem "Sonntag" etwas anderes lesen, als immer nur die Dinge, die für ihre Arbeitswelt wichtig sind. Es sagt ihnen sehr zu. Für diese Menschen wollen wir offen sein, auch wenn sie nicht die Hauptzielgruppe des "Sonntags" darstellen.
Was gefällt Ihnen persönlich am "Sonntag" und der Arbeit dafür besonders gut?
Ich war zuvor in einer viel größeren, täglich erscheinenden Zeitung mit viel mehr Redakteuren. Aber das Schöne am "Sonntag" ist, dass man ihn mit einem kleinen Team viel Gestaltungsspielraum hat. Und wir haben ein besonders treues und sehr interessiertes Publikum, das uns auch sagt was ihm passt, oder nicht.
Es ist eine schöne, sehr lohnende Arbeit und was mir als Journalist und Chefredakteur besonders gut gefällt: Es ist eine Zeitung, die sich mit den wichtigen, existentiellen Themen des Menschen beschäftigt. Mit den Fragen: Wo gehe ich hin? Was ist der Sinn meines Lebens? Wie kann ich das Leben im besten Sinn des Wortes genießen? Wie gehe ich mit Schicksalsschlägen um? Was mache ich mit dem, was Viktor Frankl die tragische Trias genannt hat 'Schuld, Leid und Tod', aber auch Hoffnung und Begeisterung? Wir haben da eine journalistische Aufgabe, die hoch interessant ist.
Neu ist das Angebot für die Familien und für die Kleinsten im "Sonntag".
Wir wollen im "Sonntag" noch stärker alle Generationen ansprechen. Die ältere Leserschaft ist uns sehr wichtig. Für sie ist die Kirchenzeitung oft auch ein wertvoller Kontakt zur Kirche, wenn sie selbst zum Beispiel nicht mehr in den Gottesdienst gehen können. Das ist eine ganz entscheidende Zielgruppe für uns.
Aber ein neues Projekt ist, dass wir einmal im Monat eine Kinderkirchenzeitung im "Sonntag" haben werden. Diese wird zunächst eine durchaus überschaubare Größe haben. Sie richtet sich direkt an die Kinder, soll Unterhaltung bieten, aber auch eine Einführung in den Glauben sein. Wir sind schon sehr neugierig, was unsere künftigen kleinen Leser dazu sagen werden.
Webseite: "Der Sonntag"
Wöchtenliche Kolumne von Chefredakteur Michael Prüller im "Sonntag"
|
![]() |
Der Sonntag TestaboWiener Kirchenzeitung "Der Sonntag" vier Wochen gratis testen. |
![]() |
Das Team der Redaktion des Sonntags |
![]() |
Der Sonntag SonderaboEin Jahr die Kirchenzeitung abonnieren und einen Pilgerrucksack gratis dazu bekommen. |