Bis zum 24. Juni können Pilger das Leinen, das von Katholiken als Darstellung des Antlitzes Jesu nach der Kreuzigung verehrt wird, im Dom von Turin aufsuchen.
Bis zum 24. Juni können Pilger das Leinen, das von Katholiken als Darstellung des Antlitzes Jesu nach der Kreuzigung verehrt wird, im Dom von Turin aufsuchen.
Zur letzten Ausstellung des Turiner Grabtuchs kamen im April und Mai 2010 mehr als zwei Millionen Besucher.
Das Turiner Grabtuch wird von Sonntag, 19. April 2015 an erstmals nach fünf Jahren wieder öffentlich ausgestellt. Bis zum 24. Juni können Pilger das Leinen, das von Katholiken als Darstellung des Antlitzes Jesu nach der Kreuzigung verehrt wird, im Dom der norditalienischen Stadt aufsuchen.
Anlass ist der 200. Geburtstag des heiligen Johannes Bosco (1815-1888). Der Ordensgründer der Salesianer wirkte in Turin als Jugendseelsorger. Eröffnet wird die Ausstellung mit einem feierlichen Gottesdienst von Turins Erzbischof Cesare Nosiglia. Papst Franziskus reist am 21. Juni nach Turin, um vor dem Grabtuch zu beten.
Zur letzten Ausstellung des Turiner Grabtuchs kamen im April und Mai 2010 mehr als zwei Millionen Besucher. Seit 1898 wurde es bislang acht Mal für einen längeren Zeitraum öffentlich gezeigt. Für die bevorstehende Ausstellung haben sich bislang über 800.000 Menschen angemeldet. Die Vorbestellung von Einlasskarten ist obligatorisch.
Das Turiner Grabtuch ist 4,36 mal 1,10 Meter groß und zeigt den Doppel-Abdruck eines kräftig gebauten, 1,81 Meter großen Mannes mit Bart und langem Haar. Einig sind sich die Forscher, dass der "Mann des Grabtuchs" alle Merkmale der in der Bibel beschriebenen Kreuzigung aufweist. Über die Datierung wird jedoch nach wie vor gestritten. Das Grabtuch wird von der katholischen Kirche offiziell nicht als Reliquie anerkannt.
Eine Datierung von Stoffpartikeln mit Hilfe der Radiokarbonmethode (C-14) hatte die Entstehung des Tuchs 1988 ins Mittelalter datiert. Andere Wissenschaftler hatten dem widersprochen und gesagt, die Reliquie stamme "fast sicher" aus der Zeit Jesu. Dass es 1988 auf eine mittelalterliche Entstehungszeit datiert worden sei, liege an verfälschendem Bakterien- und Pilzbefall späterer Jahrhunderte. Zudem wurden das Abbild einer Münze aus römischer Zeit auf dem Grabtuch und andere Indizien als Beleg für eine Datierung um die Zeit Jesu gewertet.
Santa Sindone: