Die ehemalige Kirchenbank Schelhammer und Schattera hat die neuen Eigentümerstruktur nach dem Rückzug der Kirche mit der Bestellung des neuen Aufsichtsrates besiegelt.
Die ehemalige Kirchenbank Schelhammer und Schattera hat die neuen Eigentümerstruktur nach dem Rückzug der Kirche mit der Bestellung des neuen Aufsichtsrates besiegelt.
Abt Ambros Ebhart übergab Aufsichtsratsvorsitz als Vertreter des bisherigen kirchlichen Mehrheitseigentümers an Christian Jauk von der GRAWE-Bankengruppe.
Die ehemalige Kirchenbank Schelhammer und Schattera hat die neue Eigentümerstruktur nach dem Rückzug der Kirche mit der Bestellung des neuen Aufsichtsrates besiegelt.
Nach der Generalversammlung am Montag, 22. Juni 2015 ist Christian Jauk von der zur GRAWE-Bankengruppe gehörenden Bank Burgenland neuer Aufsichtsratsvorsitzender. Er folgt damit Abt Ambros Ebhart von Stift Kremsmünster nach, der als Vertreter der männlichen Ordensgemeinschaften als bisheriger Mehrheitseigentümer den Aufsichtsrat geleitet hatte.
Beim Sommerfest für die Bankkunden am Montagabend im Wiener Museumsquartier stellte sich die neue Leitung vor und verabschiedete den früheren Bankvorstand Michael Martinek, der in den Ruhestand getreten ist. Als Nachfolger bilden seit 1. April Gerhard Stöcklmair und Peter Böhler den Bankvorstand.
Auslöser für den Eigentümerwechsel war die Entscheidung des bisherigen 54 Prozent-Mehrheitseigentümer, der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften, sich von den Anteilen am Bankhaus zu trennen. Abtpräses Christian Haidinger erläuterte als Vorsitzender der Superiorenkonferenz, dass die Orden bereits seit 2008 einen Ausstieg aus der Bank intern erwogen, der zum Jahresbeginn mit dem Verkauf an die GRAWE zu einem "guten Abschluss" gekommen sei. Sowohl Haidinger als auch Ebhart dankten Martinek für die damit verbundenen Herausforderungen in der Leitung der Bank. "Martinek war der richtige Mann am richtigen Platz", resümierte der langjährige frühere Aufsichtsratsvorsitzende Abt Ebhart.
GRAWE-Generaldirektor Othmar Eder betonte, dass das Bankhaus Schelhammer & Schattera und das Versicherungsunternehmen "sehr ähnliche Wertvorstellungen haben" und beide nicht "börsegetrieben" agierten. Das Bankhaus werde weiterhin ein selbständiges Unternehmen mit eigenem Namen bleiben.
Ganz im Zeichen einer weiteren Verbundenheit der Ordensgemeinschaften mit der Bank auch nach dem Ausstieg stand das Sommerfest. Unter dem Motto "Himmlische Genüsse" wurde dabei eine gleichnamige Zeitschrift der Bank präsentiert. Die darin beschriebenen klösterlichen Produkte konnten im Rahmen des Festes verkostet werden.
Die im Jänner 2015 vereinbarte Übernahme der Mehrheitsanteile am Bankhaus Schelhammer & Schattera durch die GRAWE Bankengruppe wurde am 9. Juni 2015 mit dem sogenannten "Closing" abgeschlossen. Die bisher von der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften Österreichs sowie von einigen Orden und kirchlichen Institutionen gehaltenen Aktien sind damit auf die GRAWE Bankengruppe übergegangen, die nun rund 70 Prozent der Anteile am Bankhaus Schelhammer & Schattera hält. Dem Vernehmen nach werden sich auch die noch verbliebenen kirchlichen Institutionen von ihren Bankanteilen trennen, sodass sich der Anteil der GRAWE auf 85 Prozent erhöhen könnte. Nach der Übernahme ist Schelhammer & Schattera; Wiens älteste Privatbank, ein vollkonsolidiertes Mitglied der Kreditinstitutsgruppe der Bank Burgenland.