Katholische wie auch alle anderen konfessionellen Kindergärten bräuchten ein klares konfessionelles Profil bei gleichzeitiger Würdigung und Integration anderer Religionen und Weltanschauungen. Das betont der Wiener Religionspädagoge Martin Jäggle.
Katholische wie auch alle anderen konfessionellen Kindergärten bräuchten ein klares konfessionelles Profil bei gleichzeitiger Würdigung und Integration anderer Religionen und Weltanschauungen. Das betont der Wiener Religionspädagoge Martin Jäggle.
Theologe Jäggle: „Kirchliche Kindergärten brauchen klares konfessionelles Profil bei gleichzeitiger Würdigung und Integration anderer Religionen“.
Katholische wie auch alle anderen konfessionellen Kindergärten bräuchten ein klares konfessionelles Profil bei gleichzeitiger Würdigung und Integration anderer Religionen und Weltanschauungen. Das betont der Wiener Religionspädagoge Martin Jäggle im "Kathpress"-Interview.
Die entscheidende Frage sei, inwieweit eine elementarpädagogische Einrichtung, egal ob in islamischer, christlicher oder säkularer Trägerschaft, Kindern angemessenen Raum bietet, um religiös Andere positiv zu würdigen. "Das wäre religiös geboten und gesellschaftlich erforderlich", so Jäggle. Diese Frage gehe völlig unter, auch in der aktuellen Debatte rund um islamische Kindergärten in Wien. Es sei dies auch ein brennendes Thema für Kindergärten in christlicher Trägerschaft wie letztlich für alle Kindergärten.
Die derzeitige Kontroverse über islamische Kindergärten basiere nicht auf gesicherten Daten und sei zu sehr von parteipolitischen Interessen dominiert, um zu einer seriösen Auseinandersetzung führen zu können, so der Standpunkt des Theologen. Positiv an der Debatte sei aber, dass nicht Religion im Kindergarten oder religiöse Erziehung im Kindergarten der Streitpunkt sei. Auch die Legitimität religiöser Trägerschaft von Kindergärten stehe nicht zur Diskussion.
Jäggle bewertete es positiv, dass die Stadt Wien nun einen Religionsleitfaden für Kindergärten erarbeiten will. Dass dieser Leitfaden auch in Kooperation mit den Kirchen und Religionsgemeinschaften erarbeitet werden soll, begrüßte er sehr. Er wolle zugleich auch eine Reform des Wiener Kindergartengesetzes anregen, in dem bislang dezidiert nicht auf Religion Bezug genommen wird, so der Religionspädagoge.
Die Orientierung am Wohl des Kindes sowie das Verbot jeder Form der Indoktrinierung seien Grundvoraussetzungen jeder Bildungseinrichtung und stünden außer Streit, so Jäggle weiter. Verstärktes Augenmerk müsse auf die Frage gelegt werden, "durch welche religiöse Erziehungspraktiken Kinder von der Gesellschaft separiert, ja isoliert werden und sie so in ihren Zukunftschancen beeinträchtigt sind".