Generalsmissionssekretär Van Baelen: "Wenn wir nicht wirklich mit optimaler Ausbildung beschäftigt sind, dann wird es auch in Zukunft keine salvatorianische Identität geben."
Generalsmissionssekretär Van Baelen: "Wenn wir nicht wirklich mit optimaler Ausbildung beschäftigt sind, dann wird es auch in Zukunft keine salvatorianische Identität geben."
Gemeinsame Ausbildungshäuser sind auf jedem Kontinent geplant.
Der Salvatorianerorden will künftig mehr Engagement in die Ausbildung seiner Mitglieder setzen. "Wenn wir nicht wirklich mit optimaler Ausbildung beschäftigt sind, dann wird es auch in Zukunft keine salvatorianische Identität geben", betonte der Generalsmissionssekretär Pater Agustin Van Baelen in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift der Ordensgemeinschaft "Die Salvatorianer". Aktuell gibt es rund 500 Postulanten, Novizen und Scholastiker in Ausbildung.
Bei der Ausbildung der Postulanten, Novizen und Scholastiker setzt der Orden künftig auf eigens errichtet Ausbildungshäuser auf jedem Kontinent. Der Vorteil: "Wenn wir gemeinsame Ausbildungshäuser haben, werden unsere Mitbrüder einander kennenlernen. Das kann dann in 25 Jahren sehr wichtig sein, wenn sie zum Beispiel zum Generalkapitel zusammenkommen." Positive Auswirkungen erhofft sich Van Baelen dadurch auch bei der Wahl eines Generalsuperios, die dann keine "Lotterie" mehr sein werde, "denn man kennt einander schon aus der Vergangenheit".
Aktuell liegt das Eintrittsalter in den Orden bei mindestens 20 Jahren. Das erste Jahr der Ausbildung nach dem Noviziat widmet sich ganz dem Erwerb der englischen Sprache, "dann gibt es vier oder fünf Jahre Philosophie und Theologie. Anschließend müssen sie zumindest neun Jahre in der Mission in Europa tätig sein und mit unseren jüngeren Mitbrüdern in Europa zusammenarbeiten".
Wichtiger Bestandteil der neuen Ausbildung seien auch Praktika. "Wenn es nur akademisch und theoretisch ist, dann bereiten wir unsere Leute nicht optimal vor. Aber das ist genau das, was in den letzten Jahren vielleicht etwas gefehlt hat. Wir müssen auch in der Praxis tätig sein."
Weltweit gesehen werde der Orden aktuell größer, auch wenn die Mitgliederzahl in Westeuropa sinke. "Im Jahr 1991 waren wir in 20 Ländern vertreten, heute sind es 40 Länder", so Van Baelen.
Trotz weltweiten Wachstums stehe aber die Frage im Raum: "Wie geht es hier in Westeuropa weiter?" Zur Zeit zählt der Orden dort noch rund 170 Ordensmänner, "aber die Statistik sagt mir, dass in etwa zehn oder 15 Jahren hier nur noch 70 bis 80 Mitbrüder leben". Will die Gemeinschaft auch weiterhin bestehen, "dann müssen wir jetzt anfangen zu planen. Sonst wird es zu spät sein."
Und das Generalat des Ordens habe dazu bereits konkrete Pläne formuliert. Ziel sei es, in jedem Land, "wo wir derzeit in Westeuropa vertreten sind - das sind acht Länder - eine aktive Gemeinschaft zu haben und dazu eine Gemeinschaft, die aus älteren Brüdern besteht".
Die aktiven Gemeinschaften sollen laut Plan aus mindestens drei Ordensmännern bestehen, die in einer internationalen Gemeinschaft zusammenleben. Funktionierendes Beispiel seit etwa Wien: "Hier leben und arbeiten Ordensmänner aus Tansania, Belgien und Österreich zusammen; eine internationale Gemeinschaft, wo mehrere Sprachen gesprochen werden und wo man fähig ist, auch mit mehreren Kulturen zu leben".
Angesiedelt sollen die neuen Gemeinschaften in Großstädten sein, "denn das kann nicht in irgendeinem verlorenen Dorf am Land sein, sondern in Brüssel, in Genf, in Amsterdam oder Wien. Dort gibt es die Möglichkeiten, internationale Kontakte anzuknüpfen". Außerdem müssten die Gemeinschaften auch "wirklich missionarisch" sein und ohne Angst auf Menschen zugehen. Aufgabe der älteren Brüder sei es, diese jungen missionarischen Gruppen zu unterstützen.