Kapuzinerkirche und –kloster am Neuen Markt im ersten Bezirk.
Kapuzinerkirche und –kloster am Neuen Markt im ersten Bezirk.
Br. Leszek Nocun neuer Ordensoberer für Wien.
Die Wiener Kapuzinergruft bzw. das dazugehörige Kloster samt Kirche haben einen neuen Chef. In einem Gottesdienst wurde am vergangenen Sonntag, 17. September 2017, Br. Leszek Nocun als neuer Ordensoberer für Wien eingeführt. Ihm obliegt nun die Leitung des Kapuzinerklosters bzw. der angeschlossenen Kirche, unter der sich die Gruft mit den Gräbern der Habsburger befindet. Während die Gruft seit jeher ein touristischer Publikumsmagnet ersten Ranges ist, wollen die Kapuziner in der Kirche bzw. im Kloster eine Anlaufstelle ganz anderer Art etablieren - für Menschen, die Ansprache, Begleitung oder einfach nur Ruhe suchen. "Die Lage des Klosters eignet sich gut für Citypastoral", so Bruder Leszek in einer Aussendung am Donnerstag, 21. September 2017.
Die Ordenskirche am Neuen Markt war 2016 um insgesamt 2,3 Millionen Euro saniert worden. Neues "Herzstück" der Kirche ist seither das Aussprachezimmer, in dem die klassische Beichte ebenso wie Gespräche möglich sind. Auch der Kirche fernstehende Menschen sollten hier den Kapuzinern begegnen und Kirche als "Ort der Ruhe" erleben können, hieß es von Seiten des Ordens. Dieses Angebot wolle man künftig noch weiter ausbauen, so Br. Leszek. Die Kapuzinerkirche gilt als eine der wichtigsten Beichtkirchen Wiens, mit zuletzt 6.000 Beichtgesprächen jährlich.
Die Kirche und das umliegende Kloster waren ab dem Jahr 1622 errichtet und schrittweise bis 1632 eröffnet worden. Die Ordensniederlassung ist ein Seelsorge- und auch Sozialzentrum, zumal sie Sitz des Seraphischen Liebeswerks (SLW) ist und in den Wintermonaten in Zusammenarbeit mit Caritas und örtlicher Pfarre eine Wärmestube für Bedürftige anbietet. Ordensintern ist Wien ein wichtiger Standort für die weltweiten Mitbrüder, um hier zu studieren oder Deutsch zu lernen.
Zurzeit sind u.a. Kapuziner aus Indien, Tschechien und Polen fixer Teil der zwölf Mitglieder zählenden Wiener Klostergemeinschaft. Dazu kommen regelmäßig Studenten, die nur einige Monate bleiben.
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