Nach Bekanntwerden der Vorwürfe hat die Geschäftsleitung alle verdächtigen Personen umgehend fristlos entlassen.
Nach Bekanntwerden der Vorwürfe hat die Geschäftsleitung alle verdächtigen Personen umgehend fristlos entlassen.
Stellungnahme und Klarstellung des Pflegeheim Clementinums zu den Vorwürfen im "Falter".
Das Magazin „Falter“ beleuchtet in seiner aktuellen Nummer die Vorgänge im niederösterreichischen Pflegeheim „Clementinum“, die vor einem Jahr groß in den Medien waren: Mitte Oktober 2016 wurde bekannt, dass es im Pflegeheim Clementinum zu Übergriffen einzelner Pflegekräfte auf Bewohnerinnen und Bewohner gekommen sein soll.
Die Leitung des Pflegeheims hat damals sofort Anzeige erstattet, als sie von den Vorwürfen erfahren hat. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft dauern seitdem am. Der „Falter“ hat nun aus den Vernehmungsprotokollen erschütternde Einzelheiten zitiert und Fragen zur Sicherheit des Pflegesystems überhaupt aufgeworfen: Wie kann man sicherstellen, dass sadistische Pfleger erkannt, entfernt und auch nicht wieder anderswo eingestellt werden?
In der Ankündigung des „Falter“-Artikels heißt es, das Clementinum würde von der Erzdiözese Wien betrieben. Das ist nicht richtig. Es gibt allerdings eine Verbindung zur Kirche: Die Trägerorganisation des Clementinums geht auf eine katholische Bruderschaft des 19. Jahrhunderts zurück. Diese hat den jeweiligen Erzbischof von Wien zum Protektor ernannt. Er hat die Aufgabe, den Aufsichtsrat zu bestellen und die Ernennung der zwei obersten Direktoren zu bestätigen.
Aber weder der Erzbischof selber noch die Erzdiözese Wien sind in die operative Führung der zahlreichen Betreuungseinrichtungen wie des Clementinums in Niederösterreich eingebunden. Dennoch hat sich der Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn als Schirmherr schon bei Bekanntwerden der Vorwürfe zu Wort gemeldet, seine Erschütterung deutlich gemacht und verlangt, dass die Vorkommnisse lückenlos aufgeklärt werden.
Dazu und zu den anhaltenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft St.Pölten über die im Oktober 2016 angezeigten Vorfälle hat das Clementinum am Dienstag, 26. September 2017, eine Erklärung abgegeben:
„Die Vorfälle haben uns tief betroffen gemacht und schockiert. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe hat die Geschäftsleitung alle verdächtigen Personen umgehend fristlos entlassen. Zeitgleich wurden seitens des Hauses Polizei und Behörden eingeschaltet. Seither unterstützen wir die Ermittlungen auf allen Ebenen. Direkt nach den Vorfällen wurden für alle Betroffenen Angebote zur psychologischen Betreuung geschaffen.
Um derartige Übergriffe in Zukunft zu verhindern, wurde das Führungsteam des Clementinums ausgetauscht und die Geschehnisse in enger Abstimmung mit diversen Behörden umfassend intern aufgearbeitet. Weiters wurde die Organisation vor Ort grundlegend überprüft und zusätzlich zu den zahlreichen bestehenden Kontrollmechanismen ein neues Sicherheitssystem eingeführt. In Zusammenarbeit mit der Plattform Patientensicherheit wurde mit der „Safety Line“ eine unabhängige Ombudsstelle zur anonymen Meldung von internen Vorkommnissen eingerichtet.
Auch die MitarbeiterInnen des Clementinums sind über die Vorwürfe bestürzt. Die verdächtigen Personen haben nicht nur das Vertrauen der betreuten BewohnerInnen missbraucht, sondern auch das gesamte Betreuungsteam des Clementinums in ein schiefes Licht gerückt. Wir hoffen auf eine rasche und vollständige Aufklärung der Vorfälle.“