Die Wiener Franziskanerkirche verweist auf eine bewegte Historie.
Die Wiener Franziskanerkirche verweist auf eine bewegte Historie.
Im Rahmen des Jubiläumsjahres "100 Jahre Fatima - 70 Jahre RSK". Feier am Samstag, 30. September 2017.
Im Rahmen des Jubiläumsjahres "100 Jahre Fatima - 70 Jahre RSK" wird heuer auch das wenig bekannte Patrozinium der Wiener Franziskanerkirche, St. Hieronymus, in besonderer Festlichkeit begangen. In dieser Kirche wirkte der Franziskanerpater Petrus Pavlicek fast vier Jahrzehnte hindurch, von hier aus nahm der von ihm gegründete Rosenkranz-Sühnekreuzzug (RSK) seinen Anfang, in dem sich jahrzehntelang hunderttausende Menschen im Gebet um die Freiheit Österreichs und für den Frieden in der Welt verbanden. Der Festgottesdienst wird am Samstag, 30. September, um 16.30 Uhr mit Franziskaner-Guardian P. Felix Gradl OFM gefeiert.
Warum die Franziskanerkirche das Patrozinium des heiligen Kirchenvaters und Bibelübersetzers Hieronymus trägt, wird in einer Aussendung am Donnerstag erklärt: Die seit 1451 in Wien präsenten Franziskaner verloren ihre erste Heimstätte auf der Laimgrube, Wien 6, im Zuge der Ersten Türkenbelagerung, stattdessen erhielt der Orden 1589 das ehemalige Büßerinnenkloster zu St. Hieronymus, das ursprünglich der Resozialisierung ehemaliger Prostituierter diente. Die Franziskaner ließen die Anlage größtenteils niederreißen und legten 1603 den Grundstein zur heutigen, im Stil süddeutscher Renaissance mit starken gotischen Nachklängen erbauten Kirche im Herzen Wiens. Der Neubau wurde mit der Hieronymus-Kapelle des vormaligen Klosters vereinigt und übernahm von ihr das gleichnamige Patrozinium; darauf verweist auch die Hieronymus-Statue über dem Kirchenportal der Franziskanerkirche.
Für die Gestaltung des Festtages ist eine musikalische Rarität angekündigt: die Missa Sancti Hieronymi MH 254 von Michael Haydn. Wie sein älterer Bruder Joseph war auch er fast zehn Jahre lang Kapellknabe am Wiener Stephansdom und erhielt ebenda seine Ausbildung. Die Hieronymus-Messe (Oboen-Messe) entstand 1777 wohl im Auftrag des Salzburger Fürsterzbischofs und Mäzens Hieronymus von Colloredo (1732-1812). Die Besetzung ohne Streicher, aber mit Oboen, Fagotten, Posaunen und Basso continuo mache das Werk einzigartig im Genre, wie Thomas Dolezal, Direktor der Eisenstädter Dommusik und künstlerisch engagiert bei vielen RSK-Feierlichkeiten, gegenüber "Kathpress" hinwies.
Michael Haydns Werke standen laut Dolezal lange und zu Unrecht im Schatten anderer Meister. Doch gelte er als einer der wichtigsten Vertreter in der europäischen Kirchenmusikgeschichte, "sein Vorbild kann selbst für Mozarts Entwicklung kaum überschätzt werden".
Franziskaner:
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