Skulptur von Toni Schmale.
Skulptur von Toni Schmale.
Generalvikar Krasa überreicht Preis am 30. November in Wien.
Der "Msgr. Otto Mauer Preis" 2017 geht an die deutsche Künstlerin Toni Schmale. Prämiert wird damit das gesamte bisherige Werk der 1980 in Hamburg geboren, in Wien lebenden und arbeitenden Skulpturistin. Der Otto-Mauer-Fonds vergibt die mit 11.000 Euro dotierte Auszeichnung heuer zum 37. Mal, sie gilt als eine der wichtigsten Ehrung für junge Künstler in Österreich.
Überreicht wird der Preis - der an den Wiener Priester, Künstlerseelsorger, Galeriegründer und Sammler Otto Mauer erinnert - am Donnerstag, 30. November 2017 vom Wiener Generalvikar Nikolaus Krasa in den Festräumen des Erzbischöflichen Palais.
In der Begründung der Jury heißt es über die 37-jährige Preisträgerin, die jüngst skulpturale Arbeiten unter dem Titel "HOT HOT HOT" in der Wiener Secession ausstellte, Schmales Werk sei "eingebettet in die Geschichte der Skulptur des 20. Jahrhunderts und zeichnet sich durch seine Einzigartigkeit im Kontext gegenwärtiger Skulptur aus". Ihr Ouevre vereine "Strenge der Form" mit einem "feinen Sinn für die Schönheit elementarer Materialien, kühle Rationalität mit leidenschaftlichem Körperbewusstsein".
Die oft in Stahl und Beton gehaltenen Skulpturen von Toni Schmale "stehen wie mächtige Solitäre mitten im Raum oder sind mitunter auch an der Wand befestigt", heißt es weiter. Die Jury sieht Bezüge zur Minimal Art, die Skulpturen stünden aber ganz anders in der Welt: "Sie sind Geburten der Leidenschaft und nicht des kühlen Kalküls - einer Leidenschaft aber, die in strenge Form gebracht worden ist."
Zusammengesetzt war die Jury heuer - unter dem Vorsitz des Wiener Jesuiten und Kunsthistorikers Gustav Schörghofer - aus der Direktorin des Wiener Dommuseums, Johanna Schwanberg, der Künstlerischen Direktorin des Linzer LENTOS-Kunstmuseums, Hemma Schmutz, und der Künstlerin Veronika Dirnhofer. Weiters mit dabei war auch Andreas Fogarasi, Mauer-Preisträger des Jahres 2016.
Arbeiten von Toni Schmale sind vom 10. Dezember 2017 bis 30. Jänner 2018 unter dem Titel "the good enough mother" im "JesuitenFoyer" (Bäckerstraße 18, 1010 Wien) zu sehen. Eröffnet wird die Schau bereits am 7. Dezember um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei, Öffnungszeiten sind Montag und Dienstag 16 bis 19 Uhr, Sonntag 12 bis 13 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung (Tel.: +43 699 11.441.567).
Seit 1981 verleiht der Otto-Mauer-Fonds der Erzdiözese Wien den "Msgr. Otto Mauer Preis" für bildende Kunst. Der Fonds wurde von Kardinal Franz König und dem Erben Mauers, Prälat Karl Strobl, gegründet und dient im Gedenken an den Namensgeber dem Ziel, den Dialog zwischen Kirche, Kunst und Wissenschaft lebendig zu halten und weiterzuführen.
Unter den mit dem Mauer-Preis ausgezeichneten Künstlern finden sich u.a. Erwin Wurm (1984), Franz West (1986), Brigitte Kowanz (1989), Manfred Erjautz (1999), Florian Pumhösl (2000), Dorit Margreiter (2002) und das diesjährige Jury-Mitglied Andreas Fogarasi (2016).
In den vergangenen 37 Jahren waren weiters knapp 100 prominente Vertreter aus dem zeitgenössischen Kunstbereich - Künstler, Kuratoren, Museumsdirektoren und Journalisten - in der jährlich wechselnden Jury vertreten.
Neben der jährlichen Vergabe des Kunstpreises fließt der weitaus größte Teil der Mittel des Otto-Mauer-Fonds in die Förderung aktueller Projekte in den Bereichen bildende Kunst, Musik, Theater, Film, Wissenschaft, Erziehung und Erwachsenenbildung.
Otto Mauer Fonds:
www.otto-mauer-fonds.at