Glanzvoll erstrahlt das Kloster Neuzelle zum 750. Gründungsjubiläum. Das „Barockwunder Brandenburgs“ zählt zu den bedeutendsten Kunstschätzen des Landes.
Glanzvoll erstrahlt das Kloster Neuzelle zum 750. Gründungsjubiläum. Das „Barockwunder Brandenburgs“ zählt zu den bedeutendsten Kunstschätzen des Landes.
In Neuzelle soll "ein Ort ökumenischer Gemeinschaft mit spiritueller Ausstrahlung entstehen".
Der evangelische Bischof Markus Dröge freut sich über die Rückkehr von Zisterziensermönchen ins Kloster Neuzelle bei Frankfurt/Oder. Bei einem Gottesdienst in der evangelischen Gemeindekirche des Ortes äußerte er am Sonntag, 7. Jänner 2018 die Hoffnung, dass die Ordensmänner aus dem Österreichischen Wienerwald-Stift Heiligenkreuz "die Spiritualität des Klosters neu beleben".
Die bereits erfolgten gemeinsamen Gottesdienste und weiteren Veranstaltungen ließen ihn "zuversichtlich in die Zukunft schauen", sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. In Neuzelle solle "ein Ort ökumenischer Gemeinschaft mit spiritueller Ausstrahlung entstehen".
Dröge sprach bei einem Jubiläumswochenende zur 200-jährigen Nutzung der Kirche zum Heiligen Kreuz durch die evangelische Gemeinde. Sie hatte das auf dem Klostergelände stehende barocke Gotteshaus 1817 erhalten, nachdem die Besitzungen der Mönche von Preußen verstaatlicht worden waren und die Zisterzienser Neuzelle verlassen mussten. Die katholische Ortsgemeinde feiert ihre Gottesdienste seither in der Klosterkirche. Auf Einladung des Görlitzer Bischofs Wolfgang Ipolt siedelten sich im vergangenen August zunächst vier Zisterzienser wieder auf dem Klosterareal an, die aus dem österreichischen Stift Heiligenkreuz kamen.
Das Kloster Neuzelle ist das nördlichste Beispiel süddeutschen und böhmischen Barocks in Europa. Verwaltet wird der Besitz jetzt von der staatlichen Stiftung Stift Neuzelle, die in der Anlage auch ein umfangreiches Kulturprogramm anbietet. In diesem Jahr wird das 750. Gründungsjubiläum des Klosters gefeiert. Dann will der Zisterzienserorden die Wiederbesiedelung in der kirchenrechtlichen Form eines Priorats verankern.
Die Klosteranlage zieht jährlich rund 120.000 Besucher an. Besondere Sehenswürdigkeiten sind außer beiden Barockkirchen ein spätgotischer Kreuzgang, ein barocker Klostergarten und das 2015 eröffnete Museum "Himmlisches Theater - Die Neuzeller Passionsdarstellungen vom Heiligen Grab", das Kulissenbilder von Leiden und Auferstehung Jesu zeigt. Zudem ist die Anlage im Sommer Schauplatz eines Opernfestivals. Mehrere historische Klostergebäude werden von einer Schule in freier Trägerschaft genutzt.