Das Lebenszeugnis der seligen Hildegard Burjan (1883-1933) zieht immer weitere Kreise: Am Montagabend, 29. Jänner 2018 wurde in Wien die spanische Fassung der Biografie "Hildegard Burjan - Frau zwischen Politik und Kirche" präsentiert.
Das Lebenszeugnis der seligen Hildegard Burjan (1883-1933) zieht immer weitere Kreise: Am Montagabend, 29. Jänner 2018 wurde in Wien die spanische Fassung der Biografie "Hildegard Burjan - Frau zwischen Politik und Kirche" präsentiert.
Nuntius Zurbriggen will spanische Fassung Papst Franziskus zukommen lassen.
Das Lebenszeugnis der seligen Hildegard Burjan (1883-1933) zieht immer weitere Kreise: Am Montagabend, 29. Jänner 2018 wurde in Wien die spanische Fassung der Biografie "Hildegard Burjan - Frau zwischen Politik und Kirche" präsentiert.
Der Europaparlamentarier Othmar Karas (VP) zeigte sich dabei überzeugt, dass das soziale Engagement Burjans damals wie heute beispielhaft sei. "Die soziale Frage brannte ihr unter den Nägeln - die soziale Frage ist für mich die Zukunftsfrage für die europäische Demokratie und einer nachhaltig, gerechteren Welt", so Karas wörtlich. Diese Frage sollte allen unter den Nägeln brennen. Nachsatz: "Mit ihr darf nicht gespielt werden."
Prof. Ingeborg Schödl, Publizistin und Biografin Hildegard Burjans sowie Vizepostulatorin im Seligsprechungsverfahren, meinte über die Selige: "Was mich sofort von Hildegard Burjan ansprach, war das so ganz andere Bild von 'Frau in der Kirche' - eine verheiratete Frau und Mutter, die eine religiöse Gemeinschaft gründete und dieser auch vorstand. Die aktiv politisch tätig war, sich besonders für die berufstätigen Frauen einsetzte und neue Gedanken in die Kirche einbrachte."
Als Vertreterin der Caritas Socialis Schwesterngemeinschaft stellte Sr. Karin Weiler die Faszination, die noch heute von Hildegard Burjan ausgeht, in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen. Hildegard Burjan sei eine Frau mit wachem Blick für die Entwicklungen ihrer Zeit gewesen. Die Caritas Socialis habe diese Haltung von Hildegard Burjan "geerbt": vom Einsatz für Menschen auf der Flucht und für von Menschenhandel betroffene Frauen bis zur Betreuung von Menschen mit Demenz, den demenzfreundlichen Bezirken und der Hospizarbeit.
Die Bezirksvorsteherin von Hietzing, Silke Kobald, sprach über die Notwendigkeit von Vorbildern wie Hildegard Burjan. Frauen, die auch heute noch in der Politik in der Minderheit seien, stärkt die Möglichkeit von Gestaltung, Mentoringprogramme für Frauen können helfen, das Anliegen von mehr Frauen in der Politik zu verfolgen.
Präsentiert wurde die spanische Fassung der Burjan-Biografie im "Instituto Cervantes de Viena". Das deutsche Original stammt von Ingeborg Schödl, übersetzt ins Spanische wurde das Buch von Gonzalo Moreno-Muñoz. An der Präsentation nahmen u.a. auch der spanischen Botschafters Juan Sunyé Mendía und des päpstlichen Nuntius Peter Stephan Zurbriggen. Der Montag war auch der sechste Jahrestag der Seligsprechung Hildegard Burjans.
Nuntius Zurbriggen zeigte sich begeistert über das nunmehrige Vorliegen einer spanischen Biografie dieser "beeindruckenden Frau, die mit ihrem sozialen Einsatz ganz auf der Linie von Papst Franziskus ist", dem er gerne ein Buch zukommen lassen werde.
Hildegard Burjan wurde am 30.Jänner 1883 in Görlitz a.d. Neiße als zweite Tochter einer jüdischen Familie geboren. Nach einer schweren Erkrankung fand sie zum katholischen Glauben. Mit ihrem Gatten Alexander übersiedelte sie 1909 nach Wien und begann sich hier, intensiv für die Randgruppen der Gesellschaft zu engagieren. 1919 zog sie als erste christlich-soziale Abgeordnete in das Parlament der Ersten Republik Deutsch-Österreich ein. Als verheirate Frau und Mutter gründete sie die Schwesterngemeinschaft Caritas Socialis, deren Vorsteherin sie bis zu ihrem Tod im Jahre 1933 blieb. 2012 wurde Hildegard Burjan selig gesprochen.